Hans Diedrich von Tiesenhausen

Hans Diedrich von Tiesenhausen

Hans Diedrich Freiherr von Tiesenhausen (* 22. Februar 1913 in Riga (Lettland); † 17. August 2000 in Vancouver (Kanada)) war ein deutscher Marineoffizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt im Dienstgrad eines Kapitänleutnants.

Militärische Laufbahn

Feindfahrten

U 331

  1. 2. Juli 1941 bis 19. August 1941
  2. 24. September 1941 bis 11. Oktober 1941
  3. 12. November 1941 bis 3. Dezember 1941 (1 Schiff mit 31.100 ts versenkt)
  4. 14. Januar 1942 bis 28. Februar 1942
  5. 4. April 1942 bis 19. April 1942 (3 Segler mit 600 BRT versenkt)
  6. 9. Mai 1942 bis 21. Mai 1942
  7. 25. Mai 1942 bis 15. Juni 1942
  8. 5. August 1942 bis 10. August 1942
  9. 7. November 1942 bis 17. November 1942 (1 Schiff mit 9.135 BRT versenkt)

Tiesenhausen trat am 8. April 1934 in die Reichsmarine ein und erhielt seine Infanteriegrundausbildung ab dem 14. Juni 1934 in der 2. Kompanie der II. Schiffsstammdivision in Stralsund. Im Anschluss an die darauf folgende Bordausbildung auf dem Segelschulschiff Gorch Fock wurde er am 26. September 1937 Seekadett und nach weiteren Fahrten auf dem Leichten Kreuzer Karlsruhe und einem Fähnrichslehrgang an der Marineschule Mürwik schließlich Fähnrich zur See. Anschließend diente er vom 5. Mai 1937 bis zum 30. März 1938 als Adjutant auf dem Leichten Kreuzer Nürnberg. Danach wechselte er in die 5. Marine-Artillerieabteilung über, wo er zunächst als Zugführer einer Fla-Kompanie und später als Adjutant tätig war. Hier erfolgte am 1. April 1939 seine Beförderung zum Oberleutnant zur See. Während des Polenfeldzuges war Tiesenhausen im Marine-Flak-Regiment Pillau eingesetzt, bevor er am 2. Oktober 1939 zur U-Boot Waffe wechselte.

Der anschließende U-Lehrgang dauerte bis zum 26. November. Daran schloss sich ein Nachrichtenlehrgang an. Vom 28. Dezember 1939 bis zum 5. Mai 1940 war Tiesenhausen Wachoffizier auf U 23. Er nahm unter dem Kommando von Otto Kretschmer an drei Feindfahrten teil, wofür ihm das U-Boot-Kriegsabzeichen verliehen wurde. Eine weitere Feindfahrt auf demselben Boot absolvierte Tiesenhausen unter dem Kommandanten Heinz Beduhn. Am 30. Juli 1940 wurde er I. Wachoffizier auf U 93 und unternahm bis zum 29. November zwei Feindfahrten unter dem Kommandanten Claus Korth. Anschließend absolvierte Tiesenhausen einen Kommandanten-Schießlehrgang und erhielt am 18. Februar 1941 die Baubelehrung für das im Bau befindliche U 331, welches am 31. März 1941 unter seinem Kommando in Dienst gestellt wurde.

Auf insgesamt neun Feindfahrten konnte Tiesenhausen ein Schiff mit 9.135 BRT, drei Segler mit 600 BRT sowie am 25. November 1941 das Schlachtschiff HMS Barham mit 31.100 ts versenken, wofür ihm am 27. Januar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Beim Untergang der HMS Barham starben 862 britische Seeleute, 449 konnten später gerettet werden. Am 17. November 1942 wurde U 331 im Mittelmeer nordwestlich von Algier von Flugzeugen der britischen 500. Squadron gesichtet und durch eine Fairey Albacore des nahen kreuzenden Flugzeugträgers Formidable versenkt. Tiesenhausen geriet mit 15 seiner Besatzungsmitglieder in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er Ende 1947 wieder entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Rainer Busch und Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. Mittler und Sohn, 2003, ISBN 3-8132-0515-0.

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