Hans Julius von Bodenhausen

Hans Julius von Bodenhausen

Julius Hans Freiherr von Bodenhausen (* 30. Oktober 1840 in Leipzig; † 29. Mai 1915 in Friedrichroda) war ein deutscher Politiker und Mitglied des Reichstages.

Leben und Wirken

Julius von Bodenhausen besuchte bis 1861 das Domgymnasium Naumburg und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg und Berlin. Er war am Kammergericht Berlin und bei den Regierungen in Merseburg und Liegnitz beschäftigt sowie länger interimistisch mit der Verwaltung des Landratsamts Sprottau betraut.. 1866 nahm er als Offizier am Deutsch-Deutschen Krieg teil. Im Jahr 1869 wurde er als Landwirt auf seinen Rittergütern Lebusa und Striesa. Von 1879 bis 1899 war er Landrat des Kreises Schweinitz.

1869 heiratete er Hedwig geb. von Koppy. Sie hatten drei Töchter.

Julius von Bodenhausen war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Merseburg 2. Dem Reichstag gehörte er von 1871 bis 1874 für den Wahlkreis Merseburg 2 (Wittenberg-Schweinitz) an. Er war Mitglied der Konservativen.

1899 wurde er als „Kanalrebell“ gemaßregelt. Die sog. „Kanalrebellion“ war ein aktiver Widerstand der Konservativen im Preußischen Abgeordnetenhaus gegen die Pläne Kaiser Wilhelms II. für den Bau des Mittellandkanals. Als Folge dieses Widerstandes ließ der Kaiser alle Landräte die im Preußischen Abegeordnetenhaus saßen (und gegen seine Pläne opponierten) maßregeln.

Literatur

  • Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe, 1871
  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's?. 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)
  • John Röhl: Wilhelm II. Der Aufbau der persönlichen Monarchie. 2001

Weblinks


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