Harald Weiss (Komponist)

Harald Weiss (Komponist)
Harald Weiss nach der Aufführung des Bremer Requiem in der Kirche St. Ansgarii

Harald Weiss (* 26. Mai 1949 in Salzgitter) ist ein deutscher Komponist und Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Weiss leistete sein Vorstudium an der Niedersächsischen Musikschule Braunschweig in den Fächern Violine, Klavier, Tonsatz und Gehörbildung ab. Von 1968–1972 studierte er Schulmusik, Dirigieren und Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover, es schloss sich ein Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Hamburg an.

Es folgten zahlreiche Engagements als Dirigent und Interpret mit verschiedenen Formationen. Von 1973–1976 war Weiss Hauskomponist der Städtischen Bühnen in Bielefeld und von 1973–1983 Dozent für Rhythmik und Arrangement an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater Hannover.

Im Jahr 1980 erhielt er ein Niedersächsisches Künstlerstipendium in der Sparte Musik. 1983 folgte zusätzlich ein Stipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, bevor er 1984 nach Mallorca umzog. Ein Jahr darauf erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stadt Berlin.

1986 bekam Weiss von der Villa Massimo ein Stipendium sowie einen Studienaufenthalt in Rom. Sechs Jahre später folgte die Uraufführung der Oper „Amandas Traum“ in der Alten Oper in Frankfurt. 1993 erhielt er erneut ein Niedersächsisches Künstlerstipendium, diesmal in der Sparte Film. 1997 wurde die Oper „Das Gespenst. Musiktheater für Kinder und Erwachsene“ uraufgeführt. Anno 2000 betreutet Weiss auf der EXPO das Projekt „Reise durch die Nacht. Eine Performance zu Wasser und zu Lande in sieben Stationen“.

Preise und Ehrungen

Harald Weiss erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem war er 1975 Preisträger beim Kompositionswettbewerb des Westdeutscher Rundfunks. Ein Jahr später bekam er einen Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb der Stadt Hamm, 1977 einen weiteren beim internationalen Kompositionswettbewerb des Staatstheaters Braunschweig. 2010 wurde Weiss von der Iwanson-Sixt-Stiftung zeitgenössischer Tanz „für seine Verdienste um den zeitgenössischen Tanz“ mit dem Isadora-Preis 2010 ausgezeichnet.

1982 erhielt Weiss den Niedersächsischen Kulturpreis, zwei Jahre darauf den Kulturpreis der Stadt Bielefeld sowie den Bernhard-Sprengel-Preis für Musik. 1991 folgte der „Amadeus“ in Silber beim Bundeswettbewerb „Musik kreativ“. Anno 1992 erhielt er die Goldene und die Silberne Pyramide für den Videoclip MarkenART auf der photokina in Köln. 1993 bekam er einen Preis des Fernsehsenders Premiere beim Videofest Berlin. Im selben Jahr folgte der Prix special du jury, Mondial de la Video in Brüssel. 1995 schließlich erhielt er eine Auszeichnung für das Stück des Jahres der Bahia Aplaude in Salvador, Brasilien.

Am 10. April 2010 wurde Harald Weiss mit dem Isadora Award 2010 in der Kategorie "Lebensleistung" ausgezeichnet.

Werke

  • Arche, Musiktheater (1984)
  • Maskenball, Musiktheater (1985)
  • Ade, Musiktheater (1987)
  • Wintergesänge, Stimme und Instrumente (1988)
  • Amandas Traum, Musiktheater in zwei Akten und einer Pause (1988–91)
  • My Wooden Dancing Shoes, percussion and voice (1990)
  • Das andere Paradies, ein akustischer Film (1995)
  • Das Gespenst, Musiktheater für Kinder und Erwachsene (1995/96)
  • Reise in die Nacht, Tonbandkomposition (2000)
  • Stille Mauern, Streichquartett (2003)
  • Gebet für Violine und Streichorchester (2006)
  • Nachtmusik für Sologitarre, Gitarrenchor, Streichorchester und Schlagzeug
  • Bremer Requiem für Sopran, Knabensopran, Tenor, Flügelhorn, Chor und Orchester. Ein Auftragswerk zum 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen (2009)
  • Schwarz vor Augen und es ward Licht!, Requiem für Knabenchor, Kammerorchester, Knabensopran-, Sopran- und Tenorosolo. Dem Knabenchor Hannover gewidmet. Uraufführung: 31. Oktober 2009, NDR Landesfunkhaus Niedersachsen, Hannover

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