Herbert Stahl

Herbert Stahl
Herbert Stahl auf der Schulbank in seinem Museum

Herbert Stahl (* 23. November 1936 in Bensberg) ist ein deutscher Volkskundler. Seit seiner Pensionierung als Arbeitsberater im Jahr 1998 widmet er sich verstärkt der Volkskunde im Bergischen Land und der Erforschung der dortigen Regionalgeschichte. Er ist Autor zahlreicher Artikel in den Schriftenreihen Rheinisch-Bergischer Kalender und Heimat zwischen Sülz und Dhünn.[1] Für seine Leistungen wurde er mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herbert Stahl erblickte als Sohn eines Bergmanns 1936 auf der Grube Weiß das Licht der Welt. Seine Interessen und Aktivitäten gruppieren sich um die Begriffe Volkskunde und Bergbau. In den 1970er Jahren begann er mit Aufzeichnungen zum Thema „Leben und Arbeiten im Bergischen Land“. Das führte zu einer umfangreichen Volkskunde-Kartei mit etwa 300 Titeln, deren Überführung in das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte[2] inzwischen vereinbart ist.[3] Eine Sammlung von Dokumenten und Veröffentlichungen ergänzt die vorgenannte Volkskunde-Kartei. Im Jahr 1984 gründete er an der Volkshochschule Bergisch Gladbach den Zirkel zur Pflege des Bergischen Brauchtums. Mehr als 100 Einzelveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen von Hexen über Karneval bis hin zu den Sterbebräuchen fanden bis zum Jahr 2000 statt. Am Karnevalsdienstag wurde über diesen Zirkel in Bensberg von 1994 bis 2000 ein „Göttersturz“ (Geisterzug) zum Austreiben der Wintergötter organisiert. Sein Theaterstück „En Danzschull en de Lierbich“ haben mehrere Schulen und sonstige Theatergruppen wiederholt gespielt. In seinem Wohnhaus in Bergisch Gladbach hat er ein privates „Museum-Stahl“[4], in dem man die alten Möbelstücke und Ausstattungsgegenstände sowie Werkzeuge aus früheren Zeiten besichtigen kann. Die von ihm aufgebaute Sammlung zum Thema „Bergbau im Bensberger Erzrevier“, sowie Dokumente aus dem Nachlass von August Kierspel und sonstige Urkunden, Einzelbelege, historische Fotos und Literatur zur Bergisch Gladbacher Ortsgeschichte hat er der Stadt Bergisch Gladbach ins Eigentum übertragen.[5][6]

Mitgliedschaften

Schriften

  • En Danzschull en de Lierbich, ein volkskundliches Theaterstück in 3 Akten, Bergisch Gladbach 1984
  • August Kierspel, 1884 – 1967, Sein Leben und Wirken in Wort, Bild und Ton, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-932326-19-9
  • Das Erbe des Erzes, Die Grube Weiß, (einschließlich Redaktion, Mitautoren: Gerhard Geurts und Herbert Ommer), Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-00-011243-X
  • Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg, (einschließlich Redaktion), Mitautoren: Gerhard Geurts, Herbert Ommer, Köln, 2004, ISBN 3-00-014668-7
  • Das Erbe des Erzes, Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde, (einschließlich Redaktion), Mitautoren: Gerhard Geurts, Hans Dieter Hilden und Herbert Ommer), Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-932326-49-0
  • Das Erbe des Erzes, Band 4, Der Lüderich, (einschließlich Redaktion, Mitautoren: Gerhard Geurts, Hans Dieter Hilden, Herbert Ommer und Siegfried Raimann), Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-932326-52-0
  • Gronau, (einschließlich Redaktion, Mitautoren: Hans Leonhard Brenner, Gerhard Geurts, Hans Mittler, Franz Ott, Dieter Schnell, Klaus Wetterau), Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-932326-51-6
  • Moitzfeld, Durch das Leben, durch das Jahr „om Platz“, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 3-932326-56-3

Einzelnachweise

  1. Heimat zwischen Sülz und Dhünn
  2. LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
  3. Ein Schatz hat den Besitzer gewechselt
  4. Museum Stahl
  5. Geschichte lebendig erhalten – Rundschau-online
  6. Heimatforscher beschenkt Stadt - Kölner Stadt-Anzeiger

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