Hørup Hav

Hørup Hav
54.99.9
Hørup Hav (Syddanmark)
Hørup Hav
Hørup Hav

Hørup Hav (dt.: Höruper Haff, auch Hörup-Haff) ist ein nördlicher Nebenarm der Flensburger Außenförde, nur wenige Kilometer südöstlich der dänischen Stadt Sønderborg (deutsch Sonderburg). Es trennt den Hauptteil der dänischen Insel Als ((dt.: Alsen) ) von der zur Insel gehörigen und ihr südlich vorgelagerten Halbinsel Kegnæs (dt.: Kekenis, dänisch früher Kajnæs). Die Halbinsel ist nur im äußersten Osten durch eine sehr schmale, nur einige Dutzend Meter breite, Landverbindung – den Naturdamm Drejet – mit der Insel selbst verbunden. Das Haff bildet im Norden ein Knie und verläuft dann nach Südosten. Am Nordufer des Knies liegt die Gemeinde Hørup Sogn, nach der das Gewässer benannt ist, mit dem Yachthafen in der Stadt Høruphav.[1] An der Südspitze der Halbinsel Kegnæs steht der 1896 erbaute, 18 m hohe Leuchtturm Kegnæs, der von Mai bis September besichtigt und auch bestiegen werden kann.

Leuchtturm Kegnæs

Das Haff ist etwa 1,5 km breit. Von seiner Einmündung in die Flensburger Förde bis zum Knie bei Høruphav sind es etwa 4 km, von dort bis zum Ostende noch einmal etwa 9 km. Es ist tief und bildet einen natürlichen Hafen, der auch große Schiffe aufnehmen kann. Vor dem Ersten Weltkrieg ankerten dort u. a. das Linienschiff SMS Wörth (Tiefgang 7,4 m) und der Schlachtkreuzer SMS Moltke (Tiefgang 9,2 m).

An der nördlichen Küste des Hørup Hav endet in Høruphav der Gendarmstien, ein ehemaliger Kontrollweg, an dem dänische Gendarme von 1920 bis 1958 an der deutsch-dänischen Grenze patrouillierten und die Schifffahrt kontrollierten.

Geschichtliches

Während der Eroberung der Insel Alsen durch preußische Truppen im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 ankerten die dänischen Truppentransporter im Haff, verlegten dann aber an die Südseite der Halbinsel Kegnæs, um von den von Norden heranrückenden Preußen nicht abgeschnitten und eingeschlossen zu werden.[2][3] Nach der preußischen Eroberung des Höruper Haffs und der Halbinsel Kegnæs wurde sogar erwogen, im Höruper Haff den neuen preußischen Kriegshafen anzulegen, der dann jedoch in Kiel eingerichtet wurde.[4] Immerhin waren die Gegebenheiten im Höruper Haff so günstig, dass die Berliner Maschinenbau AG vormals L. Schwartzkopff, die seit 1876 Torpedos herstellte, 1905–1907 eine eigene Torpedoversuchsstation mit Torpedoschießanlage dort einrichtete.[5][6]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs versenkten in Rahmen der von Großadmiral Karl Dönitz am 30. April 1945 befohlenen „Operation Regenbogen“ sechs deutsche U-Boot-Besatzungen ihre Boote am 5. Mai 1945 im Höruper Haff: U 37, U 351, U 1234, U 2352, U 4701 und U 4704.[7]

Einzelnachweise

  1. SkipperGuide.de: Høruphav
  2. Eroberung der Insel Alsen am 29. Juni 1864, in: Jahrbücher für Gesellschafts- und Staatswissenschaften, 1. Jahrgang, 1. Band, J. C. Glaser, Berlin, 1864 (S. 66-69) (auf Google.books.de)
  3. August Trinius: Geschichte der Einigungskriege, 1864, 1866, 1870/71. Erster Teil: Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1964., Hempel, Berlin, 1885 (S. 392-403) (auf Google.books.de)
  4. Wirklicher Admiralitätsrath Koch, „Vorgeschichte der Kieler Werft,“ in Marine-Rundschau, 6. Jahrgang, Mittler & Sohn, Berlin, 1895, S. 637-638 (auf Google.books.de)
  5. Oliver Krauß: Rüstung und Rüstungserprobung in der deutschen Marinegeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Torpedoversuchsanstalt (TVA), Dissertation, Christian-Albrechts-Universität Kiel, 2006 (S. 85-86) (auf deposit.ddb.de (PDF 13,5MB))
  6. Abb.3: Blick auf den Torpedoschießplatz am Höruphaff auf der Insel Alsen, In: Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart, Band 2, Verlag Reimar Hobbing, Berlin, 1911, S. 138–143, (auf schwartzkopff-wildau.de)
  7. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: 1945 - Mai

Weblinks

 Commons: Flensburger Förde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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