Ilse Hehn

Ilse Hehn
Ilse Hehn, 2008

Ilse Hehn (* 15. Mai 1943 in Lovrin, Rumänien) ist eine deutsche Schriftstellerin und bildende Künstlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ilse Hehn wurde im deutschsprachigen rumänischen Banat geboren. Die Vorfahren ihrer Mutter stammen aus Elsaß-Lothringen. Als Kind floh Ilse Hehn 1944 mit ihrer Familie vor der in Rumänien einziehenden Roten Armee nach Österreich. 1945 kehrten sie ins Banat zurück. Hier besuchte sie die deutsche Grundschule in Großsanktnikolaus und anschließend ein deutsches humanistisches Gymnasium in Timisoara/Temeswar. 1964 absolvierte Hehn ein Studium an der Fakultät für Bildenden Kunst der Universität West/Temeswar und war danach – bis zu ihrer Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland 1992 – als Gymnasiallehrerin für Kunst und Kunstgeschichte in Mediasch/Siebenbürgen tätig. Hehn debütierte 1973 mit dem Gedichtband „So weit der Weg nach Ninive“. Seither hatte sie regelmäßige Veröffentlichungen in den deutschsprachigen Publikationen Rumäniens. 1974 vertonte der Komponist und Schriftsteller Wolf von Aichelburg ein Gedichtzyklus der Autorin. Sie war Mitglied des Temeswarer Literaturkreises „Adam Müller-Guttenbrunn“.

1992 übersiedelte die verwitwete Ilse Hehn mit ihrem Sohn nach Deutschland. Heute lebt sie als Schriftstellerin, bildende Künstlerin und Kunstdozentin in Ulm.

Hehn veröffentlicht Lyrik und Prosa sowie Kinderbücher. Ihre Gedichte wurden ins Französische, Russische, Rumänische, Serbische, Ungarische und Japanische übersetzt.

Als bildende Künstlerin hat sie Ausstellungen in Rumänien und Deutschland.

Seit 2011 ist Ilse Hehn Vizepräsidentin des Exil-P.E.N. Zentrum für Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Länder.

Mitgliedschaften

Auszeichnungen

  • 1988 - Literaturpreis „Adam Müller-Guttenbrunn“ ( Temeswar)
  • 1988 - Deutscher Kinderbuchpreis für „Ferien – bunter Schmetterling“ (Bukarest)
  • 2001 - Literaturstipendium der Stadt Salzwedel
  • 2001 - „Inge Cernik-Förderpreis“ für Lyrik (Freudenstadt)
  • 2003 - I. Preis für Lyrik, Künstlergilde (Esslingen)
  • 2004 – Prosa-Literaturpreis, Künstlergilde (Esslingen)
  • 2006 - Ehrendiplom des rumänischen Schriftstellerverbandes, Filiale Temeswar
  • 2007 - Deutscher Literaturpreis „Nikolaus Berwanger“ für ihr Buch „In zehn Minuten reisen wir ab...“(Temeswar)

Werke

  • So weit der Weg nach Ninive. Gedichte. Kriterion Verlag, Bukarest/Rumänien 1973.
  • Flußgebet und Gräserspiel. Gedichte. Facla Verlag, Temeswar 1976.
  • Du machst es besser! Kinderbuch. Ion Creangä Verlag, Bukarest 1978.
  • Ferien – bunter Schmetterling. Kinderbuch. Kriterion Verlag, Bukarest 1978.
  • Das Wort ist keine Münze. Gedichte. Kriterion Verlag, Bukarest 1988.
  • In einer grauen Stadt. Gedichte. Hestia Verlag, Temeswar 1992.
  • Die Affen von Nikko. Gedichte. Übersetzung ins Rumänische von Constantin Gurau und Lucian Alexiu, Hestia Verlag, Temeswar 1992.
  • Den Glanz abklopfen. Gedichte und Collagen von I. Hehn, Hess Verlag, Ulm 1998.
  • Im Stein. Gedichte. Czernik Verlag, Hockenheim 2001.
  • Lidlos. Gedichte. Holzer Verlag, Weiler im Allgäu 2003.
  • Mein Rom - Wortbogen. Prosa. Esslinger Reihe 35, 2005.
  • In zehn Minuten reisen wir ab. Prosa und Lyrik sowie Malerei, Collagen und Graphiken von I. Hehn. Cosmopolitan Art Verlag, Temeswar 2006.
  • Randgebiet. Gedichte und Graphiken von I. Hehn. Billingue Ausgabe: Japanisch-Deutsch, japanische Übersetzung - Mieko Schöder. Cosmopolitan Art Verlag, Temeswar 2010.

Kunst-Unikatbücher

  • WortPapier. Gedichte, 1998.
  • Im Holz. Gedichte und Monotypien, 1999.
  • Schottland. Notate und Collagen, 2000.
  • Sàmos. Gedichte und Fotocollagen, 2002.
  • Frankreich. Gedichte und Collagen, 2003.
  • Herbst. Gedichte, 2003.
  • Rost. Notate, 2006.

Übersetzungen

Constantin Gurau „Die Wüste der Satellit-Antennen“. Gedichte. Aus dem Rumänischen übersetzt von Ilse Hehn. Hestia Verlag, Temeswar 1977.

Beiträge in Anthologien und Literaturzeitschriften (Auswahl)

  • Grenzgänge. Deutsche Dichtung aus Rumänien. Regensburger Hefte 2, 1969.
  • Wortmeldungen. Facla Verlag, Temeswar 1972.
  • Hier bin ich geboren. Didact. Verlag, Bukarest 1977.
  • Das Wort ist eine offene Hand. Kriterion Verlag, Bukarest 1977.
  • Prisma Minden. Gilles & Francke Verlag, Duisburg 1978.
  • Literatur. Rumänischer Schriftstellerverband, Filiale Temeswar 1982.
  • Pflastersteine. Facla Verlag, Temeswar 1982.
  • Lyrik-Anthologie. Facla Verlag, Temeswar 1984.
  • Lichtkaskaden. Kriterion Verlag, Bukarest 1984.
  • Casa faunului. Hestia Verlag, Oradea 1995.
  • Andromeda. Ulmer Autoren. Armin Vaas Verlag, Ulm 1996.
  • ... wovon man ausgeht. Esslingen 1998.
  • Umbruchzeit. Neuere deutsche Lyrik. Edition L. 1998.
  • Und redeten mit Engelzungen. Edition L. 1998.
  • Lyrik heute. Czernik Verlag 1999.
  • Das Gedicht. Czernik Verlag 2000.
  • Schriftsteller aus Temeswar. Marineasa Verlag, Temeswar 2000.
  • Jahrbuch für das neue Gedicht. Brentano-Gesellschaft, Frankfurt/M. 2003.
  • Die Erinnerung bleibt. Donauschwäbische Literatur seit 1945. Hartmann Verlag 2004.
  • Jahrbuch 2005. Cosmopolitan Verlag, Temeswar 2005.
  • Literarisches Temeswar. Schriftstellerlexikon, Marineasa Verlag, Temeswar 2007.
  • Banater Kalender. Banater Verlag, München 2008.
  • Alles ist Gleichnis. Edition L. 2008.
  • Zuhause nur im Wort. Eine Anthologie der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder. Pop Verlag 2009.
  • Der Jaguar im Spiegel. Eine Anthologie der Europäischen Autorenvereinigung Die KOGGE. Pop Verlag 2010.
  • Blickweisen. Eine Sammlung aktueller Lyrik und Kurzprosa aus Baden-Württemberg. Esslingen 2010.
  • Beiträge in Literaturzeitschriften (u.a.): Neue Literatur, Volk und Kultur, Zugänge, Stafette, Orizont, Das Boot, Podium, Matrix, Die Künstlergilde, Spiegelungen, Kulturpolitische Korrespondenz, West-Ost-Journal.

Literatur

  • Magazin literar al asociatiei scriitorilor din Timisoara, 1982, in rumänischer Sprache
  • Peter Petri: Biographisches Lexikon, Deutschland 1992
  • Aquilina Birăescu, Diana Zărie, Scriitori şi lingvişti timişoreni, Timişoara, Editura Marineasa, 2000, in rumänischer Sprache
  • Lexiconul scriitorilor germani, 2000, in rumänischer Sprache
  • Stefan Teppert: Donauschwäbische Literatur seit 1945. Hartmann Verlag 2004
  • TIMIŞOARA LITERARĂ - Dicţionar biobibliografic - Paul Eugen Banciu, Aquilina Birăescu, Editura Marineasa, Timişoara, 2007, in rumänischer Sprache
  • Ingmar Brantsch: Das Weiterleben der rumäniendeutschen Literatur nach dem Umbruch, Geest Verlag 2007
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2006/2007

Weblinks


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