Informatikunterricht

Informatikunterricht

Im Informatikunterricht erlernen die Schüler die Grundlagen der Informationstechnologie (IT), Elektronischen Datenverarbeitung (EDV) und den sachgemäßen Umgang mit dem Computer.

Inhaltsverzeichnis

Lehrinhalte

Der Umgang mit EDV ist heute nicht nur allgemeine Berufsvorbereitung bzw. allgemeine Studienvorbereitung, sondern Allgemeinbildung (E-Readiness).[1]

Grundlage des Informatikunterrichts bildet die Einführung in wesentliche Begriffe und Methoden der Informatik, die technischen und theoretischen IT-Grundlagen (Hard- und Software), und Grundprinzipien von Automaten, Algorithmen und Programmen (Praktische Informatik). Die historische Komponente des Informatikunterrichts behandelt die Geschichte der Datenverarbeitung und Computersysteme.

Erstes Lernziel ist der „sichere Umgang mit Standardsoftware zur schriftlichen Korrespondenz“.[2] Zentrale Anliegen sind auch die Einführung in die rechtlichen Grundlagen im Zusammenhang mit Datensicherheit, Datenschutz und Urheberrecht, ein besonderer Fokus wird auf den ethischen Aspekt der EDV-Nutzung gelegt (Informationsethik). Die Schüler werden gerade im Anfangsunterricht auf die Chancen, besonders aber auch auf Gefahren und Risiken der Nutzung des Internet aufmerksam gemacht. Auch wird der zielgerichtete Umgang mit der durch die elektronischen Medien entstehenden Informationsflut vermittelt (Informationsmanagement), etwa über den Umgang mit Suchmaschinen, der Lehrstoff umfasst zudem die Gütekriterien wertvoller Lernsoftware und Grundlagen des E-Learnings, und andere Aspekte der Medienkompetenz. Daneben werden auch allgemeine Aspekte der Auswirkungen der Informationstechnologie auf den Einzelnen und die Gesellschaft erarbeitet.

Im weiten Verlauf des Unterrichts lernen die Schüler, Computer selbstständig zu benutzen (Angewandte Informatik), selbst Programme mit Programmiersprachen wie Visual Basic oder Gambas zu schreiben oder auch Webauftritte mit HTML zu erstellen. Umgang mit den Web und den elektronischen Medien wird mit Methoden des Blended Learning vermittelt.

Informatikunterricht im Fächerkanon

Österreich

In Österreich ist Informatikunterricht Pflicht der 5. Klasse (9. Schulstufe) an der AHS[3][4][5][6] wie auch Hauptschulen, an AHS auch weiterführendes Wahlpflichtfach, in BHS und BMS Pflichtfach (Fächer Textverarbeitung – TXV und Wirtschaftsinformatik – WINF).

Häufig gibt es schulautonom andere Regelungen (z. B.: Informatik als Pflichtfach in der 3. Klasse AHS – 7. Schulstufe)

In Österreich wird bereits seit nahezu 25 Jahren Informatikunterricht erteilt.[7]

Lehrmaterialien

Gängige Lehrbücher sind die Titel der Lehrwerksreihe Informatik aus dem Ernst Klett Verlag, wobei Band 4 auf die Stoffverteilungspläne des Informatikunterrichts in der Oberstufe abgestimmt ist. Auch der C. C. Buchner Verlag veröffentlichte zwei Lehrbücher mit dem Namen Informatik, die auf die (deutschen) Klassen 9 und 10 des G8 zugeschnitten sind. Im Cornelsen Verlag erschien das Lehrwerk Praktische Informatik, das speziell auf die Arbeit mit Java abgestimmt ist.

Ausbildung

Österreich

Trotz der langen Geschichte des Informatikunterrichts ist die Ausbildung zum Informatikleher erst seit dem Jahr 2000 etabliert,[8] und an folgenden Universitätsstandorten möglich:[9]

Siehe auch

Literatur

  • Rüdeger Baumann: Didaktik der Informatik. Klett Verlag, Stuttgart/München 1996.
  • Karl Josef Fuchs: Didaktik der Informatik: Die Logik fundamentaler Ideen. In: Schulpraxis, Heft 4+5, 1994, S. 42–45.
  • Karl Josef Fuchs: Methodik und Didaktik des Informatikunterrichts. Skriptum zu Vorlesung und Übung, Universität Innsbruck, erstellt von Cornelia Lederle, 2002.
  • Peter Hubwieser: Didaktik der Informatik. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2000.
  • Ludger Humbert: Didaktik der Informatik, mit praxiserprobtem Unterrichtsmaterial. Teubner-Verlag, 2. überarb. u. erw. Auflage 2006
  • Peter Micheuz: Einführung in die Informatik-Fachdidaktik. Springer, Heidelberg/Berlin 2001.
  • Peter Micheuz: Informatische Bildung in der Sekundarstufe I. 2003. (auch: Innovative Concepts for Teaching Informatics (ISSEP) In: CDA-Sonderausgabe 12/2005 des CDA Verlages).
  • 2004 Peter Micheuz (Hrsg.): Standards in der Schulinformatik. In: CD Austria Sonderausgabe 5/2004, BMBWK

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lit. Micheuz 2001, zitiert nach Wozu Informatikunterricht? schulinformatik.at, abgerufen am 10. Januar 2010.
  2. Zitat BMUKK Medienpool (Hrsg.): Informatik. Bildungs- und Lehraufgabe. S. 2.
  3. Peter Friebel: AHS-Lehrplan. Stand: Schuljahr 2009/10. Österreichische Professoren Union (ÖPU), abgerufen am 10. Januar 2010.
  4. BMUKK Medienpool (Hrsg.): Informatik. Bildungs- und Lehraufgabe. In: Lehrpläne AHS. (PDF, abgerufen am 23. Oktober 2008).
  5. Peter Micheuz: Zur Theorie, Praxis und Pragmatik informatischer Bildung an den AHS Österreich. Alpen-Adria-Gymnasium Völkermarkt, Institut für Informatiksysteme/Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,, abgerufen am 2009 (Bildungsforschungsprojekt).
  6. Peter Micheuz (Hrsg.): Informatikunterricht an den AHS. In: CD Austria. Sonderausgabe 3/2005, BMBWK, 2005.
  7. Anton Reiter, Christian Berger (Karikaturen): 20 Jahre Schulinformatik in Österreich und IKT-Einsatz im Unterricht. CDA Verlag, Perg 2005 (pubshop.bmukk.gv.at).
  8. Karl Josef Fuchs: Schulinformatik, quo vadis? Über die Notwendigkeit zentraler Leitideen. In: Peter Micheutz (Hrsg.): CD Austria 10/2003, Sonderheft des BMBWK. (PDF, xml.inf.elte.hu).
  9. Lehramt Informatik und Informatikmanagement, Fakultät für Technische Naturwissenschaften und Informatik (TNI) der Technischen Universität Wien (mit Link auf Studienplan)

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