Johannisplatz (Chemnitz)

Johannisplatz (Chemnitz)
Johannisplatz
Coat of arms of Chemnitz.svg
Platz in Chemnitz
Johannisplatz
Johannisplatz vor 1945 - im Modell unten
Basisdaten
Ort Chemnitz
Ortsteil Zentrum
Angelegt 19. Jahrhundert
Neugestaltet nach 1945
Einmündende Straßen Bahnhof­straße, Straße der Nationen
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr

Der Johannisplatz in Chemnitz, dessen Name auf das dort befindliche frühere Stadttor Johannistor zurückgeht, ist einer der ältesten Plätze der Stadt. Er ist jedoch kein Platz im eigentlichen Sinne mehr, sondern ein kurzer Nord-Süd-Straßenzug.

Lage

Das etwa 200 m lange Straßenstück ist eine Verbindung zwischen Am Roten Turm und der Zschopauer Straße. Nördlich wird der Platz von der Straße der Nationen begrenzt, südlich endet er in der Bahnhofstraße.

Geschichte

Johannisplatz 1914.
Vom Johannisplatz aus fotografiert in Richtung Stadthalle, Mai 1973.

Der bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch rasche Bebauung entstandene Verkehrsknotenpunkt erhielt im August 1860 den offiziellen Namen Johannisplatz. Es handelte sich um den Bereich vom ehemaligen Hotel „Stadt Gotha“ bis zum Haus des Kaufmanns Bleyl auf der Königstraße. Die Randbebauung bestand aus mehrstöckigen Wohnhäusern mit Fassaden in neobarockem und Jugendstil. Durch die rasche Zunahme der Stadtbevölkerung und dem daraus resultierenden stark wachsenden Verkehr wurde der Johannisplatz zu einem der belebtesten und verkehrsreichsten Plätze Deutschlands.

Infolge des Zweiten Weltkrieges wurden fast alle Gebäude am Platz – mit Ausnahme des Hauses des Chemnitzer Bankvereins – zerstört und nach Kriegsende enttrümmert. Danach kamen auf die freie Fläche einige provisorische Bauten, die als Marktplatz genutzt wurden. Nachdem die DDR die Provisorien abreißen ließ, gab die neue Stadtverwaltung dem Platz die Bezeichnung Stalinplatz zu Ehren des sowjetischen Diktators Josef Stalin. Infolge der Entthronung des Staatsmanns erhielt der Platz ab 1961 den Namen Postplatz, der sich von dem ehemaligen hier befindlichen Posthof herleitete.

Die politischen Veränderungen auch in Sachsen führten in den späten 1990er-Jahren zu einer Rückbenennung der verbliebenen freien Fläche und ihrer Zuwege in Johannisplatz. Auf dem südlichen Zuweg des heutigen Johannisplatzes und einem Teilstück der Bahnhofstraße befand sich vor 1945 der Beckerplatz. Am 2. Juli 2011 wurde der restaurierte Saxoniabrunnen auf dem Johannisplatz neu aufgestellt.

Blick Richtung Norden auf den Roten Turm und die Straße der Nationen; rechts der ehemalige Johannisplatz; Mai 1963

Weblinks

50.833512.9231

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