John Monson, 11. Baron Monson

John Monson, 11. Baron Monson

John Monson, 11. Baron Monson (* 3. Mai 1932[1]; † 12. Februar 2011 in London) war ein britischer Politiker und Peer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Monson wurde am 3. Mai 1932 als ältester Sohn von John Roseberry Monson, 10. Baron Monson (1907–1958) und Bettie Northrup Powell geboren. Er besuchte das Eton College in Berkshire und das Trinity College der University of Cambridge, wo er Wirtschaftswissenschaften und Geografie studierte. Er schloss dort 1954 mit einem Bachelor of Arts ab. Nach dem Studium begann er, im Verlagswesen zu arbeiten.

Er war seit 1975 Präsident der Society for Individual Freedom (SIF).[2] In diesem Amt trat er für die „traditionellen Freiheiten und Bürgerrechte der britischen Bürger“ ein.[3] In diesem Amt lehnte er sämtliche Gesetze ab, die seiner Meinung nach restriktiv waren. Den Vertrag von Maastricht lehnte er ab.

Monson war außerdem Direktor der Burton Energy Supply Company Limited.[4] Monson war Mitglied des Treuhandrates (Trustee) des Almshouses Trust und des Centre for Research into Post-Communist Economies.[5]

Mitgliedschaft im House of Lords

Nach dem Tod seines Vaters am 7. April 1958 erbte er dessen Titel und den damit verbundenen Sitz im House of Lords. Dort saß er als Crossbencher. Seine Antrittsrede hielt er am 17. Juli 1968.

Im Oberhaus sprach er regelmäßig zum Thema Bürgerrechte. In den späten 1970er Jahren setzte er sich erfolglos gegen das verpflichtende Tragen von Sicherheitsgurten ein. Er lehnte Teile des Sex Discrimination Act als „Zensur“ ab und sprach sich gegen die Ausweitung des Race Relations Act auf den Bereich der Familie oder der Arbeitervereine aus.

Er unterstützte die Belange ethnischer Gruppen, die durch die Zeitläufte und historischen Entwicklungen benachteiligt oder enteignet worden waren, darunter für algerische Ureinwohner, die ein Verbleiben der Franzosen befürworteten, für die Südvietnamesen nach ihrer Niederlage gegen Nordvietnam, für weiße Rhodesier und Protestanten in Nordirland.

Monson war einer von 90 Hereditary Peers, die nach dem House of Lords Act 1999 gewählt wurden und ihren Sitz behalten konnten. Sein Abstimmungsverhalten richtete sehr stark gegen die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen und die weitere Integration in die EU. Die meisten von Monsons Verbündeten, vor allem auf dem Gebiet der Europapolitik, gehörten dem rechten Flügel der Conservative Party an. Monson selbst wurde jedoch niemals Parteimitglied; nach seiner Auffassung könne er als „Unabhängiger“ weit mehr erreichen. Er fühlte sich in seiner Ansicht bestätigt, als unter der Regierung von Margaret Thatcher staatliche Reglementierungen zunahmen. Bereits bevor er im House of Lords aktiv wurde, war er als regelmäßiger Leserbriefschreiber bekannt. Außerdem stimmte er gegen Gesetze, die den Klimawandel aufhalten sollen.

An einer Debatte beteiligte er sich zuletzt am 13. Dezember 2010. Zuletzt nahm er am 26. Januar 2011 an einer Abstimmung teil.

Familie und Tod

Monson heiratete am 2. April 1955 Emma Devas, die Tochter des Malers Anthony Devas (1911–1958) und Nicolette Macnamara (1911–1987), mit der er bis zu seinem Tod 2011 verheiratet war. Sie hatten drei Söhne, darunter seinen Erben, den Journalisten und späteren Titelerben Nicholas John Monson, 12. Baron Monson.[6] Monson war auch Großvater.[7][8]

Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1958 erbte er North Carlton Hall, das er fünf Jahre später verkaufte. Er zog mit seiner Familie in ein Gutshaus in South Carlton, wo er den Nachlass verwaltete und ein preisgekrönter Züchter von Chrysanthemen wurde.

Er war, teilweise gemeinsam mit seiner Frau, Eigentümer von Ackerland in Lincolnshire, zu denen Gewerbe- und Wohnimmobilien gehörten. Gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern besaß er Weideland in Surrey.

Gegen Ende seines Lebens litt Monson an gesundheitlichen Problemen. Monson starb am 12. Februar 2011 im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus an Kopfverletzungen, die er zuvor bei einem Sturz in seinem Haus in London erlittenen hatte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Patrick W. Montague-Smith: Debrett's peerage and baronetage (1980)
  2. SIF Structure Unternehmensaufbau auf der Webseite der Society for Individual Freedom, abgerufen am 19. Februar 2011
  3. Freedom campaigner Lord Monson dies aged 78 Todesmeldung des Telegraph vom 12. Februar 2011
  4. BURTON ENERGY SUPPLY COMPANY LIMITED Burton Energy Supply Company Limited bei companiesintheuk.co.uk, abgerufen am 19. Februar 2011
  5. The Board of Trustees Webseite des Centre for Research into Post-Communist Economies, abgerufen am 19. Februar 2011
  6. Lady Monson Highway History auf der Webseite des US Department of Transportation, abgerufen am 20. Februar 2011
  7. John [Monson, 11th Baron Monson] Eintrag auf Cracroftspeerage, abgerufen am 21. Februar 2011
  8. THE MONSONS OF ENGLAND AND THE MONSENS OF DENMARK 1100-present [1] The Munsons of Texas — an American Saga, abgerufen am 21. Februar 2011


Vorgänger Amt Nachfolger
John Monson Baron Monson
1958–2011
Nicholas Monson

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John Monson, 1st Baron Monson — PC (c. 1693–18 July 1748), known as Sir John Monson, 5th Baronet, from 1727 to 1728, was a British politician.Monson was the son of Sir William Monson, 4th Baronet. He was elected to the House of Commons for Lincoln in 1722, a seat he held until… …   Wikipedia

  • John Monson, 11th Baron Monson — (born 3 May 1932) is a British peer. He is one of the ninety hereditary peers elected to remain in the House of Lords after the passing of the House of Lords Act 1999.The son of the 10th Baron Monson and Bettie Northrup Powell, he was educated at …   Wikipedia

  • Baron Monson — Baron Monson, of Burton in the County of Lincoln, is a title in the Peerage of Great Britain. It was created in 1728 for Sir John Monson, 5th Baronet, of Carleton. The seventh Baron was created Viscount Oxenbridge in 1886, but this title became… …   Wikipedia

  • Monson — may refer to: People David Smith Monson, U.S. Representative from Utah, 1985 1987 Sir Edward Monson, English diplomatist Henry Monson (gaoler), New Zealand settler Jeff Monson, mixed martial arts fighter John Monson, 11th Baron Monson Shaun… …   Wikipedia

  • Monson — ist der Name mehrerer Orte in den Vereinigten Staaten: Monson (Colorado) Monson (Kalifornien) Monson (Maine) Monson (Massachusetts) Monson (West Virginia) Monson Township (Traverse County, Minnesota) Personen: David Smith Monson (* 1945), US… …   Deutsch Wikipedia

  • Monson Baronets — There have been two Baronetcies created for members of the Monson family, one in the Baronetage of England and one in the Baronetage of the United Kingdom. One creation is extant as of 2008. The Monson Baronetcy, of Carleton in the County of… …   Wikipedia

  • William Monson — Sir William Monson (1569 ndash; February 1643), British admiral, was the third son of Sir John Monson of South Carlton in Lincolnshire, where the family was of old standing.He matriculated at Balliol College, Oxford, in 1581, but ran away to sea… …   Wikipedia

  • William Monson, 1st Viscount Oxenbridge — The Right Honourable The Viscount Oxenbridge PC Captain of the Yeomen of the Guard In office 3 May 1880 – 9 June 1885 Monarch Victoria …   Wikipedia

  • Constantine Phipps, 2nd Baron Mulgrave — The Lord Mulgrave Born 19 May 1744 Died 10 Oct …   Wikipedia

  • Michael Noble, Baron Glenkinglas — For other people named Michael Noble, see Michael Noble (disambiguation). Michael Noble, Baron Glenkinglas President of the Board of Trade In office 20 June – 15 October 1970 Prime Minister Edward Heath Preceded by Roy Mas …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”