Kaspar Dönhoff

Kaspar Dönhoff

Kaspar Dönhoff (* 1. Januar 1587; † 4. Juli 1645 in Warschau) war Woiwode von Dorpat und Sieradz, sowie polnischer Oberhofmarschall.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Fürst Kaspar Dönhoff entstammte der Familie Dönhoff und war ein Sohn des Gerhard von Dönhoff († nach 1602) und der Margarethe von Zweiffeln († 1622).

Er war seit 1615 vermählt mit Anna Aleksandra Koniecpolska († 1651). Aus der Ehe gingen eine Tochter Anna, die Mutter des polnischen Königs Stanislaus I. Leszczyński und damit Großmutter der französischen Königin Anna Leszczyńska, und drei Söhne hervor, darunter Zygmunt Ernest Denhoff († 1655).

Kaspar Dönhoff war Stammvater der Reichfürsten Dönhoff (polnisch Denhoff), welche in Polen blühten, jedoch bereits im vierten Glied, im Jahre 1745 im Mannesstamm wieder erloschen.

Leben

Dönhoff war 1627–1634 Woiwode von Dorpat und (1634–1645) von Sieradz, königlicher Rittmeister, ab 1639 Hofmarschall der Königin und Starost von Wieluń, Lauenburg, Radomsko, Bolesław, Sokal, Mallschütz, Sobbowitz sowie Klonów.

Er stand in der Gunst König Sigismund III. Wasas, dessen enger Berater Dönhoff war. Für König Władysław IV. Wasa war er als Gesandter beim Kaiser um Cäcilia Renata von Österreich als dessen Braut zu werben.

Kaspar Dönhoff wurde gemeinsam mit seinen Brüdern Magnus Ernst Dönhoff († 1642) und Gerhard Dönhoff († 1648) am 11. Januar 1633 in Wien von Kaiser Ferdinand II. in den Reichsgrafenstand sowie am 8. August 1637 jedoch allein, im Zuge seiner erfolgreichen Brautwebung für seinen König, in den Reichsfürstenstand gehoben.

Dönhoff war ein sehr wohlhabender Mann der auch umfangreiche Bauvorhaben umsetzte. Zuerst ließ er das Schloss in seiner Starostei Bolesław umbauen und dort einen Italienischen Garten anlegen. Um 1630 ließ er in Kruszyn[1] ein barockes Residenzschloss errichten. Hier hatte er seinen Hauptwohnsitz. Es folgte 1636 der Neubau in Ujazd[2] was ihn näher an Warschau brachte. Obwohl er zahlreiche Schlösser besaß, lebte er häufig in einem hölzernen adligen Landhaus nahe dem Wohnsitz des Königs in Warschau. Er wurde in der in seinem Auftrag erbauten Grabeskappelle seiner Familie am polnischen Nationalheiligtum in Jasna Góra bestattet.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Baugeschichte der Magnaten in Kruszyn (polnisch)
  2. (Abbildung und Kurzbeschreibung; polnisch)

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dönhoff — Wappen derer von Dönhoff Dönhoff (polnisch Denhoff) ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts aus der Grafschaft Mark, das sich über das Baltikum nach Polen und Preußen ausgebreitet hat. Inhaltsverz …   Deutsch Wikipedia

  • Dönhoff — Dönhoff, altes gräfliches Geschlecht, bes. in Ostpreußen u. in der Neumark, früher auch in Polen begütert; stammt aus dem im ehemaligen Gericht Wetter der Grafschaft Mark gelegenen Dorfe Dönhof, von wo es sich im 13. Jahrh. nach Liv u. Kurland… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kaspar Ludwig von Bredow — (* 1685 Neu Zauche Mittelmark; † 11. Juni 1773 auf Schloss Ihlow ) war preußischer Generalleutnant, Ritter des schwarzen Adlerordens und Erbherr auf Ihlow. Er gilt als Lehrmeister des Kronprinzen Friedrich. Seine Eltern waren Siegmund Gottfried… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Magnus Dönhoff — Magnus Ernst or Ernst Magnus Dönhoff (or Denhoff) (1581 1642) was a Baltic German Imperial Count. He served the Duchy of Prussia and the Polish Lithuanian Commonwealth in Livonia. Always referred to as Magnus Ernst by Marion Gräfin Dönhoff, who… …   Wikipedia

  • Kasper Doenhoff — Kasper D(o)enhoff ( de. Kaspar von Dönhoff, pl. Kacper Denhoff, 1587 1645) was a Baltic German noble (Reichsfürst) of the Holy Roman Empire and a noble (szlachcic), a Voivode of the Dorpat Voivodeshipcite book |language=Polish |title=Herbarz… …   Wikipedia

  • Zygmunt Ernest Denhoff — († 1655) war Tafelvorschneider der polnischen Königin, Starost von Bromberg. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Weblink 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Militärs/D — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Infanterieregimenter der altpreußischen Armee — Die Infanterie der altpreußischen Armee umfasste bei ihrem Höchststand 60 Regimenter. Hinzu kamen etliche sonstige Formationen und Garnison Grenadier Bataillone. Die Aufstellung der ersten Regimenter in einem stehenden Heer erfolgte nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Reuß — Regenten und Linien des Hauses Reuß Vögte und Herren von Weida Herren zu Weida Erkenbert I. (* um 1090; † um 1163/69) Heinrich I. Probus (* um 1122; † um 1193) Vögte von Weida (1193–1427) Heinrich II., der Reiche (1193–1209) (* um 1164/65; † um… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder des Preußischen Herrenhauses — Das Preußische Herrenhaus war die Erste Kammer des Preußischen Landtags nach der Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Januar 1850, die bis zum Ende des deutschen Kaiserreichs gültig war. Die Mitglieder (Abgeordnete) des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”