Kleiner Müllroser See

Kleiner Müllroser See
Kleiner Müllroser See
Kleiner Müllroser See, von der Marina aus gesehen
Kleiner Müllroser See, von der Marina aus gesehen
Geographische Lage Deutschland, Brandenburg
Zuflüsse Schlaube
Abfluss Oder-Spree-Kanal
Orte am Ufer Müllrose
Daten
Koordinaten 52° 15′ 3″ N, 14° 24′ 45″ O52.25083333333314.412540.8Koordinaten: 52° 15′ 3″ N, 14° 24′ 45″ O
Kleiner Müllroser See (Brandenburg)
Kleiner Müllroser See
Höhe über Meeresspiegel 40,8 m ü. NHN
Fläche 13 haf5
Maximale Tiefe 2 mf10
Besonderheiten

Marina, Binnenschiffahrt

Der Kleine Müllroser See (in amtlichen Karten auch Kleiner See) ist ein See im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg zwischen dem Oder-Spree-Kanal im Norden und dem Großen Müllroser See im Süden.

Aus dem Großen Müllroser See kommend mündet die Schlaube in den See. Der Abfluss erfolgt in den Oder-Spree-Kanal.[1] Am Gewässer befindet sich eine Marina.[2] Die Lage an der Spree-Oder-Wasserstraße erlaubt das Befahren des Sees mit Schubverbänden und gekuppelten Fahrzeugen bis zur Mündung der Schlaube, wenn diese nicht länger als 50 m und breiter als 8,25 m sind. Dabei darf eine Abladetiefe von 1,60 m nicht überschritten werden.[3]

Inhaltsverzeichnis

Fischerei

Im See finden sich Bestände an Aal, Barsch, Brassen, Hecht, Karpfen, Rapfen, Rotauge, Schlei, einzelne Welse und Zander. Interessenten können Angelkarten erwerben. Der See ist für Motorboote freigegeben.

Historie

In Müllrose haben Schifffahrt und Schiffsbau eine lange Tradition.[4] Bereits 1820 errichtete der Schiffsbauer Gottlieb Kleemann eine Werft am Kleinen Müllroser See. Ihre Existenz begünstigte die Gründung eines Schiffervereins. Im Jahre 1892 gründete der Schlesier Hermann Haase ebenfalls eine Werft, in der jährlich 10 bis 12 Breslauer Maßkähne entstanden. Dieser Odermaßkahn oder auch Breslauer Maßkahn genannt, hatte eine Länge von 55 m, eine Breite von 8 m sowie eine Tragfähigkeit von 550 t. Der Tiefgang war auf 1,40 m begrenzt, so waren die Kähne optimal an die Gegebenheiten der Oder angepasst.[5]

Die Werft wechselte im Laufe der Jahre die Eigentümer und wurde 1957 verstaatlicht. Bis 1990 hieß der Betrieb VEB Schiffsreparaturwerft Müllrose.[6]

Ebenfalls 1892 gründete Karl Möser eine Werft, diese bestand bis in die 1970er Jahre. Heute befindet sich an dieser Stelle die Marina Schlaubetal.

Die dritte Werft wurde 1900 gegründet, Fritz Kubler beschäftigte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges bis zu 40 Arbeiter. Nach dem Ende des Krieges mussten er und Heinrich Sellerbeck, der 1909 die Haasesche Werft übernommen hatte, als Reparationsleistung für den verlorenen Krieg Kähne bauen, welche nach Frankreich gingen.[7]

In den Jahren 1932 und 1933 wurde die scharfe Kurve der Schifffahrtsstraße zum Kanal im Rahmen einer Reichsarbeitsbeschaffungsmassnahme begradigt. Im Volksmund Durchstich genannt. Die Begradigung der Fahrrinne wurde nötig, da im Nebel die Schiffe oft die Ausfahrt des Sees verfehlten.[8]

Literatur

  • Hermann Trebbin: Müllrose - Aus den Schicksalen und Kämpfen einer märkischen Landstadt, Nachdruck der Ausgabe von 1934. Hrsg.: Stadt Müllrose, Verlag Die Furt, Jacobsdorf 2003, ISBN 978-3-933416-45-2
  • Hrg. Klaus Wolfert: 750 Jahre Stadt Müllrose, Schlaubetal-Verlag Kühl OHG, S. 37, ISBN 9783941085770

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Brandenburg Viewer
  2. Marina Schlaubetal
  3. Binnenschiffahrtsordnung Kapitel 21: Spree-Oder Wasserstraße, Berliner und Brandenburger Wasserstraßen, Stand 19. Dezember 2008
  4. MOZ, 27. Oktober 2004
  5. Schlesischer Kulturspiegel Stiftung KulturWerk Schlesien, 38. Jahrgang 2003, S. 22, ISSN 1437-5095
  6. Heimatmuseum Müllrose
  7. Hermann Trebbin: Müllrose - Aus den Schicksalen und Kämpfen einer märkischen Landstadt, Nachdruck der Ausgabe von 1934. Hrsg.: Stadt Müllrose, Verlag Die Furt, Jacobsdorf 2003, S. 70, ISBN 978-3-933416-45-2
  8. Hermann Trebbin: Müllrose - Aus den Schicksalen und Kämpfen einer märkischen Landstadt, Nachdruck der Ausgabe von 1934. Hrsg.: Stadt Müllrose, Verlag Die Furt, Jacobsdorf 2003, S. 67, ISBN 978-3-933416-45-2

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