Königliches Gymnasium (Düsseldorf)

Königliches Gymnasium (Düsseldorf)
Düsseldorf, Königliches Gymnasium an der Alleestraße um 1890
Düsseldorf, Königliches Gymnasium an der Alleestraße vor dem Abbruch 1904

Das Königliche Gymnasium an der Alleestraße in Düsseldorf wurde 1833 eingeweiht und im Jahre 1904 abgebrochen. Er wurde nach Plänen der Architekten Adolph von Vagedes (eines Vertreters des französischen Klassizismus) und Karl Friedrich Schinkel (eines Vertreters des Berliner Klassizismus) erbaut.[1] Im Volksmund wurde das Gebäude „Der alte Kasten“ genannt.[2] Heute befindet sich auf dem Areal das Gebäude des „Kaufhof“.[3]

Lage und Umgebung

Alleestraße mit Königlichem Gymnasium

Das Gebäude befand sich an der Alleestraße, der heutigen Heinrich-Heine-Allee. Flankiert wurde das Schulgebäude vom Hotel Breidenbacher Hof. Ursprünglich sollte an Stelle des Schulbaus das neue Stadttheater erbaut werden. Der benachbarte Breidenbacher Hof erhob Protest gegen den Schulbau; so hatte Breidenbach auf die Errichtung eines neuen Theaters an dieser Stelle gehofft: „Da man aber den für das Theater vorgesehenen Bauplatz nicht brachliegen lassen wollte, fand sich eine andere sinnvolle Verwendung für das Eckgrundstück neben dem Hotelpalast: Ausgerechnet ein Gymnasium wurde dort errichtet. Das bedeutete für Wilhelm Breidenbach nicht nur das Endes eines Traums von gebildetem und vornehmen Publikums in unmittelbarer Nachbarschaft, das bedeutete vor allem eine erhebliche Lärmbelästigung für seine Gäste“.[4] Der Schulhof wurde bis an seine aufwändig gestaltete Fassade herangezogen und mit einer Mauer abgeriegelt, wogegen Breidenbach am 7. Januar 1829 bei der königlichen Regierung protestierte.[5]

Beschreibung

Ursprünglich sollte der Bau nach Plänen des Architekten Adolph von Vagedes – eines Vertreters des französischen Klassizismus – erbaut werden. Im Jahre 1828 überarbeiteten der Landbauinspektor Felderhoff und Baukondukteur Werner die Entwürfe, so dass schließlich das Gebäude dem Entwurf Schinkels – eines Vertreters des Berliner Klassizismus – entsprach.[6] Das Äußere des Gebäudes war in den „nüchternsten Formen des Klassizismus gebaut, ohne jedes Risalit, mit ganz glatten Flächen, ohne irgendwelchen architektonischen Zierrat“.[7]

Lediglich die Aula war nach den ursprünglichen Plänen von Vagedes gestaltet. Darin befand sich eine Säulengalerie auf 24 Säulen mit reicher Malerei, Kassettendecke und schmiedeeisernen Geländern.[8] Die Aula hatte an drei Seiten eine Empore. Die Empore zeigte eine doppelte Säulenstellung, die untere war in dorischer Ordnung, darüber in ionischer Ordnung gestaltet.[9]

Einzelnachweise

  1. Walter Kordt: Adolph von Vagedes. Ein rheinisch-westfälischer Baumeister der Goethezeit, Ratingen 1961, S. 93.
    Angelika Masberg:
    Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Studien zum Wandel der ältesten höheren Schule in Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 261–263 [Baubeschreibung]
    Boris Becker:
    Düsseldorf in frühen Photographien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87.
  2. Boris Becker: Düsseldorf in frühen Photographien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87
  3. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Verlag Trixtsch, Düsseldorf 1993, Seite 409.
  4. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte. Hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens, Düsseldorf 1991, S. 16.
  5. Der Breidenbacher Hof: eine Düsseldorfer Legende; seine Kunst und seine Geschichte. Hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens, Düsseldorf 1991, S. 16.
  6. Walter Kordt: Adolph von Vagedes. Ein rheinisch-westfälischer Baumeister der Goethezeit, Ratingen 1961, S. 93.
    Angelika Masberg:
    Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Studien zum Wandel der ältesten höheren Schule in Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 261–263 [Baubeschreibung]
    Boris Becker:
    Düsseldorf in frühen Photographien 1855–1914. Schirmer/Mosel, München 1990, ISBN 3-88814-376-4, S. 87.
  7. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 220
  8. Horst Schmitges: Schulbauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland: Architektur II, Profane Bauten und Städtebau, Corn/lsen Verlag, Düsseldorf 1980, S. 119–153, dazu S. 143.
  9. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 220.
51.2266.7779444444444

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Königliches Gymnasium — steht für: Königliches Gymnasium (Trier) Königliches Hufengymnasium, Königsberg Königliches Gymnasium (Düsseldorf) Siehe auch Königliches Wilhelms Gymnasium Diese Sei …   Deutsch Wikipedia

  • Görres-Gymnasium (Düsseldorf) — Städtisches Görres Gymnasium Schulform Gymnasium Gründung 1545 Ort Düsseldorf Land Nordrhein Westfalen Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Düsseldorf — (hierzu der »Stadtplan«), Hauptstadt (Stadtkreis) des gleichnamigen Regierungsbezirks in der preuß. Provinz Rheinland, ehemals des Herzogtums Berg, liegt in einer fruchtbaren Ebene am rechten Ufer des Rheins, an der Mündung der Düssel, 50 m ü. M …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rheinprovinz — Preußische Provinz Rheinland Flagge Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der ältesten Schulen im deutschsprachigen Raum — Diese Liste führt die ältesten noch bestehenden Schulen im (historischen) deutschsprachigen Raum auf, die im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit gegründet wurden (bis 1800). Es ist zu beachten, dass die Tradition nicht immer lückenlos zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum — Diese Liste führt die ältesten noch bestehenden Schulen im deutschen Sprachraum auf, die im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit gegründet wurden (bis 1800). Es ist zu beachten, dass die Tradition nicht immer lückenlos zu belegen ist und die… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Johann Freyse — (* 4. Februar 1809 in Essen; † 4. Oktober 1850 in Krefeld) war ein deutscher Architekt und Baubeamter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kirchenbauprojekte in Krefeld …   Deutsch Wikipedia

  • Willich — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Alt-Willich — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Warburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”