- Marceline Loridan
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Marceline Loridan, auch Marceline Loridan-Ivens (* 19. März 1928 als Marcelline Rozenberg in Épinal) ist eine französische Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Jugendjahre in Konzentrationslagern
Die 15jährige Marcelline Rozenberg, Tochter von 1919 aus Polen nach Frankreich eingewanderter Juden, wurde im Jahre 1943 gemeinsam mit ihrem Vater in der Vaucluse (Südfrankreich) verhaftet und am 13. April 1944 mit dem 71. Transport ins KZ Auschwitz deportiert, wo sie insgesamt 45 Angehörige verlieren sollte. Mit dem Anrücken der Roten Armee Anfang 1945 wurde sie zu einem Todesmarsch ins KZ Bergen-Belsen getrieben. Ihre Befreiung erlebte die 17jährige im Mai 1945 im Ghetto Theresienstadt.
Arbeit beim Film
Im Juli 1945 kehrte Marcelline Rozenberg nach Frankreich zurück. Dort begann sie unter dem Namen Marceline Loridan ihre Zusammenarbeit (als Assistentin) mit diversen Dokumentarfilmregisseuren, darunter Jean Rouch und Joris Ivens. Letztgenannter sollte später ihr Ehemann werden. An diversen seiner Dokumentarfilme war sie sowohl an der Regie als auch an der Erstellung des Drehbuches beteiligt.
Gelegentlich trat die Künstlerin auch vor die Kamera (u.a. an der Seite von Hanna Schygulla und Jean-Paul Belmondo). Mit Birkenau und Rosenfeld, ihrer ersten komplett eigenen Inszenierung mit Spielhandlung und zugleich der erste Spielfilm, der auf dem ehemaligen Lagergelände von Auschwitz-Birkenau gedreht werden durfte, verarbeitete Marceline Loridan im Jahre 2002 ihre eigene Jugend im Konzentrationslager. An dem von ihr mitgestalteten Drehbuch war auch die angesehene Schauspielerin Jeanne Moreau beteiligt.
Filmografie
- 1960: Chronik eines Sommers (Chronique d’un été, Dokumentation, Auftritt)
- 1968: Le 17e parallèle: La guerre du peuple (Dokumentation, Mitregie)
- 1969: Le peuple et ses fusils (Dokumentation, Drehbuchmitarbeit)
- 1975: Comment Yukong déplaça les montagnes (Dokumentation, Mitregie)
- 1976: Une histoire de ballon (Mitregie)
- 1977: Les ouigours (Kurzfilm, Mitregie, Drehbuchmitarbeit)
- 1977: Les kazaks (mittellanger Film, Mitregie, Drehbuchmitarbeit)
- 1986-88: Eine Geschichte über den Wind (Une histoire de vent, Drehbuchmitarbeit)
- 1991: Golem, l’esprit de l’exile (Schauspieler)
- 1999: Peut-être (Schauspieler)
- 2000: Auf die Liebe (Éloge de l'amour, Schauspieler)
- 2002: Birkenau und Rosenfeld (Regie, Drehbuch)
- 2007: La fabrique des sentiments (Schauspieler)
- 2007: Das Büro Gottes (Les bureaux de Dieu, Schauspieler)
Literatur
- Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933–1945. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3938690109, S. 229.
Weblinks
- Marceline Loridan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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