Luitpold (1890)

Luitpold (1890)
Luitpold
Die Luitpold auf einem Gemälde

Die Luitpold auf einem Gemälde

p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland BRBR Deutschland BR Deutschland
Schiffstyp Passagierschiff
Bauwerft Maffei, München
Stapellauf 9. Mai 1890
Streichung aus dem Schiffsregister 1954
Verbleib 1955 abgewrackt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
55,3 m (Lüa)
54,0 m (Lpp)
Breite 12,35 m
Tiefgang max. 1,1 m
Maschine
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
400 PS (294 kW)
Geschwindigkeit max. 13,0 kn (24 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1.200

Der Salondampfer Luitpold war ein Leibschiff der Wittelsbacher, das von 1890 bis 1954 als Passagierdampfer auf dem Starnberger See fuhr und Platz für 1.200 Fahrgäste bot.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die von der Würmsee-Actiengesellschaft betriebene Luitpold war nach dem Prinzregenten Luitpold benannt und luxuriös ausgestattet. Sie besaß eine elektrische Beleuchtung und war im Neo-Rokoko-Stil eingerichtet. Am Bug befand sich zunächst eine vergoldete Galionsfigur, die Triton und einen Knaben darstellte. Dazu kam eine ebenfalls vergoldete Reling in Kunstschmiedearbeit und ein bordeauxroter Rumpf. Da die Galionsfigur sich bei Anlegemanövern als hinderlich erwies, wurde sie recht bald wieder abgebaut. Weitere Änderungen waren der Einbau zweier Lüfter neben dem Kamin nach 1900 und der Bau eines geschlossenen Ruderhauses statt des ursprünglichen offenen Ruderstandes.

Die Luitpold um 1900

Mit dem Ende der Monarchie wurde der Schaufelraddampfer 1918 oder 1919 in München umbenannt. Bis 1954 diente er als Passagierdampfer auf dem Starnberger See. Als das Schiff 1955 verschrottet wurde, wurden Teile der Inneneinrichtung in einer Versteigerung veräußert. Hatte das Schiff 1890 230.000 Mark gekostet, so wurde der Schrottwert 1955 mit 18.000 DM angegeben.

Erbauer

Das Schiff samt Kesselanlage und Dampfmaschine stammte von Maffei und wurde in Starnberg montiert. Die Beleuchtungsanlage stammte von Siemens, die Aufbauten und die Salons von J. Rathgeber in München. Die Innenausstattung lieferte die Firma Ratspieler aus München, die Reling wurde in der Hofschmiedewerkstatt Moradelli in München hergestellt. Um die künstlerische Gestaltung des Schiffes hatte sich Professor Rudolf von Seitz gekümmert, den Triton mit dem Knaben hatte Professor Rudolf Maison entworfen.

Verbleib

Die Galionsfigur, die sich auf dem Starnberger Bauhof befand, blieb erhalten und befindet sich heute im Museum Starnberger See. Die Baupläne des Schiffes befinden sich im Archiv des Deutschen Museums und in der Sammlung Alfred Lemberg. Geländer des Schiffes wurden offenbar in einem Hotel in Bad Oberdorf eingebaut.[1]

Modelle und Gemälde

Ein Modell der Luitpold im Maßstab 1:50 befindet sich im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven. Dieses Modell erhielt 1989 bei der NAVIGA-Weltmeisterschaft eine Goldmedaille. Erbaut wurde es von Anton Happach. Ein weiteres Modell, im Maßstab 1:100, stammt ebenfalls von Anton Happach und befindet sich im Starnberger Seemuseum. Ein Gemälde des Schiffes von Michael Zeno Diemer wurde als Ansichtskarte verbreitet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Albert Gross, Geschichte und Geschichten rund ums Prinz-Luitpold-Bad, Bad Hindelang 2010, S. 97

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