Maschinenpistole 34

Maschinenpistole 34
Maschinenpistole 34
Maschinenpistole 34
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: Maschinenpistole 34
Einsatzland: Österreich, Deutsches Reich, Dänemark, Portugal
Entwickler/Hersteller: Steyr-Werke
Entwicklungsjahr: 1929
Herstellerland: Österreich
Produktionszeit: 1929 bis 1940
Modellvarianten: S1-100, Steyr MP30, BMK 32
Waffenkategorie: Maschinenpistole
Ausstattung
Gesamtlänge: 850 mm
Gewicht:
(ungeladen):
4,25 kg
Lauflänge:

200 mm

Technische Daten
Kaliber:

7,65 mm Luger
9 × 19 mm
9 × 23 mm Steyr
9 × 25 Mauser

Mögliche Magazinfüllungen: 20 oder 32 Patronen
Munitionszufuhr: Stangenmagazin mit Federnachführung
Kadenz: 500 Schuss/min
Feuerarten: Einzel- oder Dauerfeuer
Visier: Offene Visierung
Ladeprinzip: Rückstoßlader
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Die MP 34 ist eine Maschinenpistole, die in den österreichischen Steyr-Werken hergestellt und vorwiegend von der österreichischen Polizei und Armee sowie während des Zweiten Weltkriegs von verschiedenen Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS verwendet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die MP 34 basiert auf einer von Rheinmetall vorgenommenen Weiterentwicklung der Bergmann MP 18 und ähnelt ihr im Aufbau. Da nach dem Versailler Vertrag das Verbot der Herstellung automatischer Waffen im Deutschen Reich galt, erwarb Rheinmetall 1929 die Schweizer Waffenfabrik Solothurn und entwickelte dort den Prototyp der MP 34 unter der Bezeichnung S1-100. Wegen der ungenügenden Kapazitäten der Waffenfabrik Solothurn für die Massenproduktion erwarb Rheinmetall einen Mehrheitsanteil an den österreichischen Steyr-Werken und brachte die MP 34 über die Steyr-Solothurn Waffen AG auf den Markt.

Konstruktion

MP 34 mit geöffnetem Gehäusedeckel

Die MP 34 ist ein Rückstoßlader, der für Einzel- und Dauerfeuer eingerichtet ist. Die Feder wird über eine Schubstange im hölzernen Schaft gelagert. Zugang zur Abzugseinheit, dem Verschluss und dem Schlagbolzen erlangt man über einen nach vorn aufklappbaren Gehäusedeckel. Der Feuerwahlhebel und die Sicherung befinden sich links am Gehäuse. Die Sicherung erfolgt über eine Bolzenverriegelung, ähnlich der in der später entwickelten MP 38. Diese Verriegelung wirkt sowohl bei gespannter als auch bei entspannter Waffe. Die Magazine mit einer Kapazität von 20 oder 32 Schuss wurden, leicht nach vorn angewinkelt, auf der linken Gehäuseseite horizontal eingeschoben. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, ein volles Magazin horizontal, oder ein leeres Magazin Vertikal von unten einzuschieben. Das leere Magazin kann dann mit Ladestreifen zu jeweils 8 Schuss geladen werden.[1] Alle MP 34 haben einen Holzschaft und ein gelochtes Kühlgitter um den Lauf. Optional war ein abnehmbares Zweibein verfügbar. Als Zielhilfe dient ein fest installiertes Visier mit Kimme und Korn für Entfernungen von 100 bis 500 Metern. Als Zubehör gab es zwei Magazintaschen mit jeweils drei Magazinen, ein Bajonett, eine Ladehilfe sowie ein Reinigungsset.

Einsatzbereiche

1930 wurde die Waffe als Steyr MP30 im Kaliber 9 × 23 mm Steyr bei der österreichischen Polizei eingeführt. Die österreichische Armee verwendete die Waffe als Steyr MP34 im stärkeren Kaliber 9 × 25  Mauser. Im Kaliber .45 ACP wurde sie nach Chile, Bolivien, El Salvador, Uruguay und Venezuela exportiert. Mit dem Anschluss Österreichs 1938, führte das Deutsche Reich die Waffe als MP 34 (ö) im Kaliber 9 × 19 mm in der Wehrmacht und Waffen-SS ein. 1938 kaufte Portugal die Waffe im Kaliber 7,65 mm Luger und führte sie in diversen Einheiten als m/938 ein. 1941 und 1942 wurden weitere Waffen, diesmal im Kaliber 9 × 19 mm, nach Portugal exportiert, die dort unter der Bezeichnung m/942 verwendet wurden. Die MP 34 wurde ebenfalls in Dänemark in Lizenz gebaut und dort ab 1940 als BMK 32 verwendet. In Portugal fanden die Waffen noch bis in die 1970er-Jahre im portugiesischen Kolonialkrieg Verwendung.[2]

Literatur

  • Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt, Schützenwaffen heute, Brandenburgisches Verlagshaus, 1998, ISBN 3-89488-057-0
  • Hans-Dieter Götz: Die deutschen Militärgewehre und Maschinenpistolen 1871–1945, Motorbuch Verlag, 1994, ISBN 3-87943-350-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Patentskizze des dualen Ladeprinzips
  2. Peter Abbott, Manuel Rodrigues: Modern African Wars (2): Angola and Mozambique 1961–74 (Men-at-Arms), 1998, ISBN 0-85045-843-9

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