Majdan Nesaleschnosti

Majdan Nesaleschnosti
Der Majdan vom Hotel "Ukrajina" aus gesehen, Im Vordergrund das Unabhängigkeitsdenkmal
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Der Majdan Nesaleschnosti (ukrainisch Майдан Незалежності; russisch Площадь Независимости/Ploschtschad Nesawissimosti; deutsch etwa „Platz der Unabhängigkeit“ ) ist der zentrale Platz der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Platz wird durch den Chreschtschatyk in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Beide Teile des Platzes sind durch das unterirdische Einkaufszentrum "Globus" sowie durch die Unterführung der Metrostation "Majdan Nesaleschnosti" miteinander verbunden. Der Platz wird heute meist einfach als "Majdan" bezeichnet und wurde im Jahr 2004 durch die Orangefarbene Revolution weltbekannt, als der Majdan das Zentrum des politischen Protestes gegen die Wahlbetrügereien bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte des heutigen Majdan begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als an dieser Stelle die ersten Steingebäude Kiews errichtet wurden. Zunächst hieß er "Chreschatyki", ab 1871 dann, aufgrund des in seiner Mitte gebauten Gebäudes des Stadtrates (Duma) "Dums`ka". Nach der Oktoberrevolution wurde der Platz in "Sowjetska" umbenannt und ab 1935 hieß er dann „Kalinin-Platz“.

Wie das gesamte Stadtzentrum Kiews wurde auch der heutige Majdan während des Zweiten Weltkrieges schwer zerstört. Auch das Gebäude der Duma war schwer beschädigt und wurde nicht wieder aufgebaut. Der Platz wurde nun im Stil der Sowjetarchitektur völlig neu gestaltet und mit einem monumentalen Lenin-Denkmal geschmückt, welches nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder entfernt wurde. Von 1977 bis 1992 hieß der heutige Majdan "Platz der Oktoberrevolution". Zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine, am 24. August 2001, wurde der Majdan erneut grundlegend umgestaltet.

Heutige Bebauung des Platzes

Südlicher Majdan

Die Südseite des Platzes hat einen Durchmesser von 70 Metern und ist mit Granitplatten in Form eines ukrainischen Stickereimusters gepflastert. In seiner Mitte befindet sich das 63 Meter hohe Unabhängigkeitsdenkmal. Dahinter liegt ein dreistöckiger Glaspalast in der Form eines Halbkreises, der ein Einkaufszentrum beherbergt. Darüber thront auf dem Hang das 16stöckige Hotel "Ukrajina" (Bis 1991 Hotel "Moskwa"). Dekoriert ist der Platz mit Blumenrabatten und drei Springbrunnen, von denen einer mit den Statuen der vier legendären Gründer Kiews, Kyj, Schtschek, Choriw und Lybid geschmückt ist. Über dem Platz weht hier die ukrainische Nationalflagge. An der Westseite wird der Platz flankiert vom Gebäude der Nationalen Musikakademie, an der Ostseite befindet sich ein großer TV-Bildschirm.

Nördlicher Majdan

Die halbovale Nordseite wird umrahmt von sieben Gebäuden im Stil des sowjetischen Realismus. Fünf Straßen gehen von dieser Platzseite ab, unter anderem zur Sophienkathedrale und zum Michaelkloster. Direkt am Chreschtschatyk befinden sich das Haus der Gewerkschaften und das Hauptpostamt Kiews. Auf der Nordseite des Platzes befinden sich ebenfalls mehrere Springbrunnen, sowie die 2001 neu errichtete Skulptur des Erzengels Michael, des Schutzpatrons der Stadt.

Literatur

  • Günther Schäfer: Kiev entdecken, Trescher Reihe Reisen, 2. Auflage 2007

Weblinks


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