Manawydan fab Llŷr

Manawydan fab Llŷr

Manawydan fab Llŷr [mana'wɘdan vaːb ɬiːr] („Manawydan, der Sohn Llŷrs“) ist der Titel des Dritten Zweiges des Mabinogi in der walisischen Mythologie. Die Erzählung ist sowohl im Llyfr Gwyn Rhydderch („Das Weiße Buch von Rhydderch“) als auch im Llyfr Coch Hergest („Das Rote Buch von Hergest“) enthalten.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Diese Erzählung schließt unmittelbar an das Geschehen in Branwen ferch Llŷr („Branwen, die Tochter Llŷrs“) an.

Manawydan, der Sohn Llŷrs und Bruder Brâns heiratet nach der Rückkehr aus Irland Rhiannon, die Witwe des Fürsten Pwyll (siehe Pwyll Pendefig Dyfed, „Pwyll, Fürst von Dyfed“) und Mutter seines Kampfgenossen Pryderi. Als eines Tages aus Dyfed durch Magie alle Menschen und Haustiere verschwinden, nur Manawydan, Rhiannon, Pryderi und dessen Gattin Cigfa übrigbleiben, müssen auch diese nach einiger Zeit das Land verlassen. In England versuchen die Männer, als Sattler, Schildermacher und Schuster durchzukommen, werden jedoch von den ansässigen Handwerkern angefeindet und vertrieben. Deshalb kehren sie nach Dyfed zurück, wo nun auch Rhiannon und Pryderi durch die geheimnisvollen Kräfte eines Kessels gefangen werden und zusammen mit einer ganzen Burg verschwinden. Manawydan versucht, eine Ernte einzubringen, aber die ausgesäten Weizenkörner werden von Mäusen aus der Anderswelt gefressen. Schließlich gelingt es Manawydan, den Urheber der Hexerei zu entlarven, es ist Gwawl, Pwylls Konkurrent, der verschmähte und geprellte Bewerber um Rhiannons Hand. Die Gefährten werden befreit und der Zauber wird durch Gegenzauber aufgehoben.[1]

Nach Birkhan leitet sich der Name Manawydan von Manaw, dem kymrischen Namen der Isle of Man, ab (siehe auch Manannan).[2]

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
  • Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die Vier Zweige des Mabinogi. Deutscher Taschenbuchverlag München, 1999, ISBN 3-423-12628-0.
  • Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf, 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5.

Einzelnachweise

  1. Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. S. 265 f.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 682.

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