Martin Ludwig von Eichmann

Martin Ludwig von Eichmann

Martin Ludwig von Eichmann (* 18. Februar 1710 in Kolberg in Hinterpommern; † 1792) war ein königlich-preußischer General.

Er war einer der vier Söhne des Rechtsgelehrten, Kolberger Bürgermeisters und späteren Landrats Ewald Joachim von Eichmann (* 1653; † 1717). Vom Vater ursprünglich ebenfalls für einen akademischen Weg vorgesehen, entschied er sich anders und trat 1725 in das Infanterieregiment v. Grumbkow ein. Er stand nun die erste Zeit in unmittelbaren Diensten des Generalfeldmarschalls Grumbkow der ihn mit verschiedenen, vor allem theoretischen Aufgaben betraute. 1730 wurde er in den Dienst des sächsischen Generalsmajors Grumkow, Bruder des obigen delegiert, wo 1732 zu Fähnrich, wenig später zum Adjutant avancierte. 1734 war er bei der Belagerung von Danzig zu gegen. Fürst Czartoryski ließ sich von ihm in preußischen Waffenübungen unterrichten und empfahl Eichmann zu diesem Zwecke auch an Stanisław Poniatowski, dem Vater des späteren letzten Königs der Republik. Noch im Polnischer Thronfolgekrieg geriet er bei Neustadt in Gefangenschaft, wurde aber vom kommandierenden General Lacy bald wieder freigesetzt. Er wurde dann nach Preußen zurückberufen und avancierte bei seinem alten Regiment 1735 zum Sekondeleutnant und 1740 zum Premierleutnant. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde er nach der Schlacht bei Chotusitz, wo er sich auszeichnete zum Stabskapitän befördert. 1744 nam er an der erfolgreichen Eroberung von Prag teil. Anschließend wechselte er zum Nassauschen Korps nach Körlin und übernahm dort die Funktion des Intendanten und Generalquartiermeisters. Als solche hatte er früher bereits unter General du Moulin und Feldmarschall Jeetz gedient. Bei Hohenfriederberg wurde Eichmann leicht verwundet, stand aber vor Soor bereits wieder im Felde. Anschließend bekam er seine eigene Kompanie. 1756 avancierte Eichmann zum Major. Vor Lowositz konnte er sich erneut auszeichnen und erhielt dafür den Pour le Mérite. Im Siebenjährigen Krieg wohnte er auch den Schlachten von Prag, Kollin, Moys und Breslau bei. In den Jahren 1758 und 1759 stand der im Regiment des Königs. 1760 wurder er zum Oberleutnant befördert. Am 15. März 1760 kommandierte er ein Bataillon des Regiments und konnte sich vor Neustadt gegen sechs feindliche Kavallerieregimenter verteidigen. In Torgau schließlich hatte sich sein Bataillon auf 35 Mann reduziert, dennoch konnte er ein Bataillon Kroaten nebst Artillerie aufgreifen. Es war nur konsequent, das ihn der König 1761 zum Oberst beförderte. 1762 wechselte er zum Regiment Prinz Heinrich mit dem er von Freiberg siegreich war. 1766 erhielt er das Infanterie-Regiments Nr. 48 und wurde 1767 zum Generalmajor befördert. Er nahm am Bayerischen Erfolgekrieg aktiv teil, während sein Regiment in Wesel Garnison nahm. 1781 beförderte ihn der König zum Generalleutnant. Im Januar 1791 dimmitierte er im Rang eines Generals der Infanterie und erhielt Versorgung.[1] Er verstarb ein Jahr später.

Eichmann war Träger des Schwarzen Adlerordens und des Pour le Mérite.[1]

Im Jahre 1787 besaß Eichmann nach der Vasallentabelle die pommerschen Güter Fichthof, Kösternitz, Lindenhof, Neurese und Steglin.[2]

Eichmann war zwei mal vermählt. 1764 heiratet er die jüngste Tochter des Generalmajors Jürgen Friedrich von Oldenburg, 1782 heiratete er eine Tochter von Oberst Benjamin de Cordier (* 1702; † 1769).

Literatur

  • Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen. Berlin 1788, Band 1, S. 397–400
  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich's des Großen. Leipzig 1853, S. 52–53.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hamburg 1937–1942, Band 2, S. 43, Nr. 570
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der Chur-Brandenburgischen und Königlich Preußischen Armee von 1640–1840. Berlin 1840, S. 110.
  • Militär-Wochenblatt. Band 23, Nr. 27 vom 7. Juli 1838, S. 108, Nr. 46.

Einzelnachweise

  1. a b Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1, Leipzig 1836, S. 116
  2. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Stettin 1846, Band 2, S. 193

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