Motometer

Motometer

Motometer (historisch auch Moto Meter, Moto Meter Hermann Schlaich, MotoMeter, Moto-Meter bzw. MM) ist eine Marke für Mess- und Anzeigeinstrumente für Autowerkstatt und Fahrzeugausrüstung. Das ursprünglich selbständige Unternehmen hat seinen Ursprung am Anfang des 20. Jahrhunderts in der Umgebung von Stuttgart. Bis zur Insolvenz 1995 war die Moto Meter AG an der Frankfurter Börse notiert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1912 begann ein schwäbischer Erfinder mit der Entwicklung von praktischen Hilfsmitteln sowie Mess- und Anzeigeinstrumenten für die Autowerkstatt und die Fahrzeugausrüstung. Einige der Instrumente, die es seit Beginn der Motometer-Geschichte gibt, sind noch heute im Einsatz, wie z. B. der Kompressionsdruckschreiber (KPS) und der Reifenluftdruckprüfer. 1925 wurde die Moto-Meter-GmbH, Frankfurt a.M. erstmals in Geschäftsunterlagen genannt, 1926 dann als „Moto Meter Hermann Schlaich GmbH“ erstmals in das Handelsregister in Stuttgart eingetragen.[2]

1966 besaß die Moto Meter Hermann Schlaich GmbH vier Werke (Stuttgart, Leonberg, Neckarhausen und Nagold), in denen 1.100 Mitarbeiter beschäftigt waren.[3] Die Unterlagen der Moto-Meter Hermann Schlaich GmbH befinden sich heute im Archiv für Firmenschriften des Deutschen Museums in München.[4] 1969 firmierte das Unternehmen in Moto Meter GmbH um, der Sitz der Hauptniederlassung wurde nach Leonberg verlegt. 1977 wurde die Moto Meter GmbH zur Aktiengesellschaft umgewandelt.

1991 wurde die Moto Meter AG mehrheitlich durch die Robert Bosch GmbH übernommen.[5] Bosch/Motometer besaß 1991 innerhalb der Europäischen Union im stark konzentrierten Markt für Kombiinstrumente einen Marktanteil von ca. 10 % und stand damit an dritter Stelle. Marktführer waren Magneti Marelli und VDO. Bosch/Motometer lieferte 95 % der von deutschen Autoherstellern verbauten Kombiinstrumente.[6]

1992 wurde das Unternehmen in MM Messtechnik GmbH umfirmiert; die MM Messtechnik GmbH ging als MotoMeter GmbH einen Vertrag mit der Robert Bosch GmbH ein. 1996 wurde die IVEKA Automotive Technologies Schauz GmbH, Lomersheim gegründet, welche die Marke Motometer übernahm und fortführte.

Im Zuge der Liquidation der Moto Meter AG durch die Robert Bosch GmbH beschloss das Bundesverfassungsgericht 2000 auf eine Beschwerde der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre, dass jede Liquidierung durch einen Mehrheitsaktionär gerichtlich überprüft werden muss.[7] Die eigentliche Beschwerde wurde wegen Geringfügigkeit abgewiesen, da die Schutzgemeinschaft nur zwei Aktien der Moto Meter AG besaß.[8]

Heutige Produkte und Gliederung des Unternehmens

Heutiges Logo

Das Leistungsspektrum der Motometer-Gruppe erstreckt sich heute von OEM-Produkten (zugelieferte Produkte für Original Equipment Manufacturer) und AM-Produkten (Aftermarket) bis hin zu kundenspezifischen Sonderlösungen für kleinere und mittlere Serien.

Die Motometer Gruppe setzt sich heute aus drei Teilbereichen zusammen. Der Bereich Handel, Vertrieb und Service [9], der Bereich Entwicklung [10] und der Bereich Fertigung [11], die durch rechtlich eigenständige Unternehmen vertreten werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen H. Wintermann: Abschied vom Kurszettel. In: „Die Welt“ vom 17. November 1995.
  2. Moto Meter Hermann Schlaich (Hrsg.): Fünfzig Jahre MOTO METER - Messen, regeln und steuern mit MOTO METER. Daco-Verlag, Stuttgart 1962.
  3. Firmennachrichten In: „German International“, Vol. 10, Heinz Möller-Verlag, Bonn-Lengsdorf 1966, ISSN 0016-8769, S. 52.
  4. Bestände des Archivs für Firmenschriften - Buchstabe M In: Deutsches Museum, München.
  5. Klaus Gugler, Dennis C. Mueller, B. Burcin Yurtoglu und Christine Zulehner: Effekte von Fusionen in Kontinentaleuropa und Deutschland. In: „Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung“, Vol. 70, Nr. 2, DIW, Berlin 2001, ISSN 0340-1707, S. 211.
  6. Fall Nr. IV/M.164 - MANNESMANN / VDO. Entscheidung der Europäischen Kommission von 1991, Dokumentennummer 391M0164.
  7. 1 BvR 68/95 / 1 BvR 147/97. In: Entscheidungen des Bundesverfassungsgericht, 2000.
  8. Bundesverfassungsgericht stärkt Schutz von Kleinaktionären In: „Handelsblatt“ vom 13. September 2000
  9. IVEKA Automotive Technologies Schauz GmbH, Lomersheim
  10. Motometer Engineering GmbH, Lomersheim
  11. NAP automotive GmbH, Pforzheim

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