Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main (ehemaliges Gebäude)

Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main (ehemaliges Gebäude)
Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main
Oberfinanzdirektion Frankfurt mit Vorbau.JPG
Oberfinanzdirektion Frankfurt
Brücke

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main ist ein denkmalgeschütztes Bürogebäude an der Adickesallee in Frankfurt am Main und war früher Sitz der Oberfinanzdirektion (OFD) Frankfurt am Main, die als Mittelbehörde für das Bundesland Hessen zuständig ist. Die OFD bezog im Dezember 2009 mit dem Main Triangel ein neues Bürogebäude in Frankfurt-Sachsenhausen.

Baugeschichte des alten Verwaltungsgebäudes im Nordend

Das 1955 eröffnete Gebäude wurde 1957 vom Land Hessen als eine „vorbildliche Leistung“ ausgezeichnet und ist ein Denkmal der damaligen Architektur. Den Prinzipien der Architektur der 1950er Jahre in Deutschland folgend war das Haus betont funktional und durch eine streng gegliederte rechteckige Fassade ausgezeichnet. Der Architekt Hans Köhler stattete das Gebäude mit einer ungewöhnlichen Farbgestaltung der Fassade und einem vorgelagerten Pavillon aus.

Der Baugrund an der Adickesallee, der vorher für Schrebergärten genutzt worden war und vom Marbach durchflossen wurde, zeichnete sich durch eine ungünstige Tragfähigkeit aus. Köhler und die Ingenieure Rolf Himmelreich und Ernst Schirmacher verzichteten daher auf eine Skelettkonstruktion und bauten ein Stahlbetonsilo mit Wandstärken von lediglich 18 Zentimetern. Der Preis für diese Bauweise (der die Rohbaukosten deutlich senkte) war die geringe Größe der Büroräume von etwa 10 Quadratmetern und die kleinen Fenster von nur 1,50 mal 1,50 Metern.

Die Monotonie der Front wird durch die Fassadengestaltung aufgebrochen. Die Fassade besteht aus Spaltplatten unterschiedlicher Farbe. Verwendet wurde aus Kostengründen Ausschussware eines Herstellers aus dem Bayerischen Wald. Hierdurch ergibt sich ein je nach Lichteinfall wechselnder Farbeindruck der Fassade. Zeitgenössische Zeitungen sprachen 1955 (nicht zwingend positiv) von "impressionistischem Geflimmer" und einem "Farbtumult".

Das 120 Meter lange Haupthaus verfügt auf Höhe des letzten Fünftels über zwei Treppenhausanbauten; eine auf Seite der Adickesalle und eine auf der Rückseite. Diese brechen mit ihrer halbrunden Kopfseite ein wenig die Strenge des Gesamtgebäudes.

Die mittleren drei Fünftel des Gebäudes werden durch einen Pavillon auf der Vorderseite geprägt. Dieser ist in seiner Achse gegen das Hauptgebäude versetzt und bricht durch seine nicht zentrale Lage bewusst die Symmetrie der Gesamtanlage. Der Vorbau, der teilweise auf Stelzen steht, ist optisch das Gegenteil des Hauptgebäudes. Große Fenster und eine lichte Bauweise setzen einen starken Kontrast. Im Anbau sind das Büro des Leiters der OFD sowie Konferenzräume untergebracht. Anbau und Hauptgebäude sind durch eine Glasbrücke verbunden.

Das Haus verfügt über 11 Stockwerke, eine Höhe von 35 Metern und eine Bürofläche von 8381 Quadratmetern.

Literatur

Weblinks

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