Odilien-Blindeninstitut

Odilien-Blindeninstitut
Rückseite des Odilien-Blindeninstituts

Das Odilien-Blindeninstitut befindet sich im zweiten Grazer Stadtbezirk St. Leonhard und ist eine Einrichtung für sehbehinderte und blinde Menschen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Institut befindet sich wahrscheinlich an jener Stelle, die der ehemalige Meierhof Guntarn einnahm. Dieser war nach der Grazer Stadtfestung das zweite Siedlungsgebiet in Graz. Zu ihm gehörten auch der ehemaligen Schanzelwirt, eines der ältesten Gasthäuser der Stadt. Das Odilien-Blindeninstitut wurde 1798 von Freiherr von Ludwigsdorf erbaut. Vorher war der Standort seit 1305 im Besitz des Deutschen Ritterordens. Seit dem Jahr 1881 befindet sich das Blindeninstitut in den Räumlichkeiten des Komplexes. Der Baukörper besteht aus drei bis vier Geschossen und die Fassade wurde im altdeutschen Neorenassance-Stil gestaltet.

Die Gründung des „Odilienverein zur Fürsorge für die Blinden Steiermarks“ im Jahr 1880 geht auf eine Initiative des blinden Organisten und Klavierstimmers Gustav Garzaner zurück. Mit fünf Zöglingen wurde das Institut unter der Schirmherrschaft der Erzherzogin Stephanie eröffnet. In den Jahren 1885 und 1886 erfolgte ein Anbau und durch den Zubau aus 1902 und 1903 erreichte der Komplex seine heutige Gesamtlänge von 144 Metern.

Ottilia-Kapelle

Die Hauskapelle, deren Turm weithin sichtbar ist, wurde 1186 erbaut und 1916 erstmals renoviert. Sie befindet sich in der Mittelachse der Anlage und tritt daraus hervor. Der Turm besteht aus zwei Geschossen und besitzt ein Spitzdach. Die Innenausstattung stammt aus der Bauzeit der Kapelle. Darin enthalten sind eine Schnitzfigur der Heiligen Joseph und Vinzenz von Paul, darüber Gemälde der heiligen Ottilia, vom Herz-Jesu und von Blinden, die vom Künstler A. v. Wörndle im Jahr 1891 geschaffen wurden. Die seitlichen Ölbilder mit den Darstellungen des Herz-Mariä und der heiligen Cäcilia stammen vom selben Künstler.

Weblink

Literatur

  • DEHIO Graz. Bearbeitet von Horst Schweigert. Schroll, Wien 1979. S. 118.
47.07722515.464713888889

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