Opernbrunnen (Köln)

Opernbrunnen (Köln)
Opernbrunnen auf dem Offenbachplatz

Der Kölner Opernbrunnen wurde am 21. Dezember 1966 auf dem zentral gelegenen Kölner Offenbachplatz eingeweiht und 1967 endgültig in Betrieb genommen. Er besitzt bis heute eine große städtebauliche und baukünstlerische Bedeutung. Entworfen und realisiert wurde die Brunnenskulptur vom Kölner Künstler Jürgen Hans Grümmer.

Inhaltsverzeichnis

Brunnengestaltung

Der skulpturale Mosaik-Brunnen bildet das Zentrum des Platzes vor der Kölner Oper. Der Künstler Grümmer entwickelte diesen Brunnen als runde Anlage aus Stahlbeton, belebt durch Keramik- und Glasmosaiken, die durch Unterwasserscheinwerfer akzentuiert waren. Eine üppige, den Proportionen des Brunnens in der Höhe angepasste Fontäne bildet den Mittelpunkt der Brunnenanlage. Aus weiteren 44 Düsen wird das Wasser kranzförmig versprüht. Der Künstler hat neben eigenen Mosaikelementen zitatartig u.a. Mosaike (Keramik) aus dem Schwimmbad der Yacht „Tina“ des Reeders Aristoteles Onassis verwendet. Außerdem sind Mosaikteile (Apostelköpfe) aus der zerstörten Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche integriert.

Aktueller Zustand des Platzes

In den vergangenen mehr als 15 Jahren liegt der Brunnen allerdings – wie viele Kölner Brunnen – oftmals trocken, weil sich die Stadt Köln aufgrund ihrer schwierigen Haushaltslage nicht in der Lage sieht, die Kölner Brunnen ausreichend zu warten und mit Brunnenwasser zu versorgen. So sind im denkmalgeschützten Kölner Opernbrunnen die ehemals stark leuchtenden Farben seit Jahren aufgrund von Verkalkung und Verschmutzung nicht mehr zu erkennen. Auch die Wasserdüsen sind stark verschmutzt, verbogen oder fehlen vollständig. Die Beleuchtung wurde schon vor Jahren demontiert, die Wasserfontänen sind stark verkürzt eingestellt. Der Brunnen – ebenso wie der Offenbachplatz und das gesamte Riphahn-Ensemble - macht insgesamt einen vernachlässigten Eindruck.

Sanierung und Restaurierung

Die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Opernbrunnens ebenso wie die Sanierung der Gesamtgestaltung des Offenbachplatzes stehen bisher auch aufgrund des schwierigen Kassenlage der Stadt Köln aus. Seit Februar 2011 kümmert sich die Tochter des verstorbenen Brunnen-Künstlers Grümmer in Eigeninitiative um die Akquirierung erster Spendengelder zugunsten von Brunnenwasser und Sanierungsmaßnahmen. Unter dem Motto Schokolade naschen für den Denkmalschutz bietet sie Opernbrunnen-Spenden-Schokoladen an, um so die Sanierung des Brunnens anzuschieben. [1] [2] [3] [4] [5]Ebenso wie die denkmalgerechte Restaurierung des Opernbrunnens selbst steht auch die Sanierung des Offenbachplatzes - zeitlich parallel zur Sanierung von Opernhaus und Schauspielhaus - an und soll 2015/16 abgeschlossen werden.

Bürger-Engagement für den Opernbrunnen

Judith Grümmer (Mitte) überreicht der Kölner Bürgermeisterin Angela Spizig (rechts) einen Scheck über EUR 6.000 zur Restaurierung des Kölner Opernbrunnen. Die Veranstaltung fand am 31. Mai 2011 im Imhoff-Schokoladenmuseum statt.

Pünktlich zu Beginn der Kölner Brunnensaison sprudelt nun auch der Kölner Opernbrunnen wieder. [6] Es wird die letzte Brunnensaison sein, bevor die Mosaikskulptur im Herbst eingerüstet wird, um ihn vor Schäden in Folge der Sanierungsarbeiten des Opernhauses geschützt zu werden. Noch nicht geklärt ist, ob und wie der denkmalgeschützte Brunnen selbst fachgerecht restauriert werden wird. Die Tochter des Künstlers, die sich für die Brunnensanierung stark macht, hat seit 1. April - neben dem Intendanten der Kölner Oper und vielen Kölner Bürgern und Opernbesuchern - weitere starke Partner: Das Kölner Schokoladenmuseum [7] Kölner Kirchengemeinden wie Sankt Severin [8]und die Kartäuserkirche [9], die Melanchtonakademie und die Antoniterkirche mit den Stadtführungen der AntoniterCitytours [10] und die Galerie Smend [11] . Sie alle unterstützen die Opernbrunnen-Schokoladen-Spendenaktion zu Gunsten des Opernbrunnens und zeigen Arbeiten aus dem Gesamtwerk des Kölner Künstlers. Ziel der zahlreichen Aktionen und Solidaritätsbekundungen rund um den Opernbrunnen ist die bürgerschaftliche Unterstützung der Stadtverwaltung im Sinne des Denkmalschutzes zu Gunsten einer Restaurierung des Opernbrunnens zeitgleich mit der Sanierung der Kölner Oper. Die Kölner Stadtkonservatorin Dr. Renate Kaymer unterstreicht im Mai 2011: "Die Aktion ist aus meiner Sicht ein äußerst positives Beispiel für ein engagiertes und zielorientiertes Bürgerengagement, das uns hilft, unverzichtbare Identifikationspunkte in unserem Stadtbild wieder in den positiven Blickpunkt aller zu rücken.´" Und der Intendant der Kölner Oper, Uwe Eric Laufenberg betont: "Für die Gestaltung des Offenbachplatzes ist der Brunnen von zentraler Bedeutung. Nur wenn der Brunnen intakt ist und sprudelt, hat der Offenbachplatz eine Chance, ein lebendiger Mittelpunkt Köln zu sein."

Literatur

  • Helmut Fußbroich: Skulpturenführer Köln. Skulpturen im öffentlichen Raum nach 1900. Fotografien von Dierk Holthausen. Bachem, Köln 2000, ISBN 3-7616-1415-2, S. 100.
  • Ulrich Krings, Der Offenbachplatz in Köln. Das Riphahn-Ensemble aus Opernhaus, Opernterrassen und Schauspielhaus. In: Denkmalpflege im Rheinland. 27, 2, 2010, ISSN 0177-2619, S. 49–53.
  • Judith Grümmer (Hrsg.): Jürgen Hans Grümmer. Maler und Bildhauer [anlässlich der ersten posthumen Ausstellung im Kunsthaus Rhenania in Köln vom 2. Oktober 2010 bis 17. Oktober 2010]. Mit Beiträgen von Jürgen Becker, Conny Czymoch, Diter Frowein-Lyasso, Thomas Hackenberg, Christopher Schroer und Jo Schulte-Frohlinde. Die Neue Sachlichkeit, Lindlar 2010, ISBN 978-3-942139-09-0.

Einzelnachweise

  1. Aktion für Brunnenwasser und Sanierungskosten, abgerufen 14. Februar 2011
  2. Opern/blog\Köln, abgerufen 15. Februar 2011
  3. Schokobrunnen trifft Opernbrunnen, abgerufen 15. Februar 2011
  4. Kölner Lokalzeit, WDR berichtet über die Spendenaktion zu Gunsten des Opernbrunnens, abgerufen 27. Februar 2011
  5. Der Opernbrunnen sprudelt wieder - berichtet Kölner Lokalzeit am 1. April 2011
  6. Der Opernbrunnen sprudelt wieder - berichtet Kölner Lokalzeit am 1. April 2011
  7. Schokobrunnen trifft Opernbrunnen. Gezeigt wird u.a. erstmals ein "Blechdeckel"-Modell des Opernbrunnens aus dem Jahr 1965, abgerufen 15. Februar 2011
  8. Im Altarbereich ist in der Passionszeit 2011 Grümmers "Karfreitag in der Severinstrasse" zu sehen, abgerufen 10. April 2011
  9. In der Ausstellung "Hiob in der Kartause" zeigt die Kartäuserkirche eine Auswahl von Arbeiten des Kölner Künstlers Grümmer und bietet Spendenschokolade zu Gunsten seines Opernbrunnens, abgerufen 10. April 2011
  10. - Günter Leitner bietet eine Stadtführungen vom Opernbrunnen zum Schokoladenmuseum, abgerufen 10. April 2011
  11. - Galerie Smend zeigt "Kölner Köpfe, Ecke und Kanten"und unterstützt mit der Ausstellung ebenfalls den Anschub der Brunnensanierung, abgerufen 10. April 2011

Weblinks

 Commons: Opernbrunnen (Köln) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.937966.95258

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