Chieftain-Panzer

Chieftain-Panzer
Ein FV 4201 Chieftain Kampfpanzer

Britische Chieftain-Kampfpanzer auf einer Parade in West-Berlin am 17. Juni 1989

Chieftain (FV4201)
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 7,5 m
Breite 3,5 m
Höhe 2,9 m
Gewicht 55,0 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Front: 120 mm (72º) Seite: 38 mm (10º) Turm: 195 mm(60º)
Hauptbewaffnung 120 mm (L11A5)
Sekundärbewaffnung 2 × 7,62-mm-L7-MG
Beweglichkeit
Antrieb Leyland-L60-Dieselmotor
760 PS (560 kW)
Federung Horstmann
Höchstgeschwindigkeit 48 km/h
Leistung/Gewicht 13,8 PS/t
Reichweite 500 km (Straße)

Der Chieftain (zu deutsch "Häuptling") ist ein britischer Kampfpanzer. Er war in den 1960er-Jahren und bis in die späten 1970er-Jahre einer der leistungsstärksten Panzer seiner Zeit.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Er wurde Anfang der 1960er-Jahre entwickelt, um den in die Jahre gekommenen Centurion in den britischen Panzerregimentern abzulösen. Bei seinem Entwurf erhielten Schutz und Feuerkraft absolute Priorität vor der Beweglichkeit, eine Nachwirkung der Erfahrungen, die die Briten im Zweiten Weltkrieg beim Kampf gegen die schweren deutschen Panzer machen mussten.

Der Chieftain sollte in die militärische Lastenklasse MLC 50 passen, bei gleichzeitig möglichst starker Panzerung. Da eine gute Geländegängigkeit eine Bodenfreiheit von 50 cm voraussetzte, konnte die vorgegebene Höhe nur eingehalten werden, indem die Panzerwanne sehr niedrig gebaut wurde. Dies führte dazu, dass der Panzerfahrer praktisch eine Liegeposition einnimmt. Die Formgebung ist als gelungen zu bezeichnen, mit allseits abgeschrägten Flächen. Wannenoberteil und Turm sind als Stahlgussteile ausgeführt. Das Laufwerk wurde fast unverändert vom Centurion übernommen und wird durch starke Panzerschürzen abgedeckt.

Der Antrieb ist die Schwachstelle des Chieftain, die im Laufe seiner Produktionszeit ständige Nachbesserungsversuche erlebte, ohne zu einer zufriedenstellenden Lösung zu gelangen. Der leistungsschwache Leyland-Dieselmotor, ursprünglich 485 kW (660 PS), später dann 537 kW (730 PS) bzw. 560 KW (760 PS) verhalf dem 55 t schweren Panzer nur zu einer Höchstgeschwindigkeit von 48 km/h und einer mehr als mäßigen Beschleunigung.

Die lange 120-mm-Zugrohrkanone war bis zum Erscheinen der russischen 125-mm- und der deutschen 120-mm-Glattrohrkanone die leistungsstärkste Panzerkanone. Da Geschoss und Treibladung getrennt sind, ist die Feuergeschwindigkeit unterdurchschnittlich, wozu auch die Tatsache beiträgt, dass die ersten Serien ein 12,7-mm-Einschieß-MG zur Entfernungsermittlung benutzten. Dieses wurde später durch einen Laserentfernungsmesser ersetzt. Verfeuert werden Unterkaliber- (HVAP) und Quetschkopfgeschosse (HESH). Neben Großbritannien führten der Iran (als "Shir-1"), Kuwait, Jordanien und der Oman den Chieftain ein. Er wurde in den 1980er Jahren durch den Challenger 1 ersetzt.

Abarten sind Bergepanzer, Brückenleger und Pionierpanzer sowie Umbauten mit Räumschild und Minenpflug.

Technische Daten

  • Gewicht: 55 t
  • Maße:
    • Länge: 7,480 m
    • Breite: 3,504 m
    • Höhe: 2,895 m
  • Reichweite: 500 km
  • Geschwindigkeit: 48 km/h
  • Motor: Leyland L60 6-Zylinder-Gegenkolbenmotor mit 760 PS (560 kW)
  • Besatzung: 4 Mann
  • Bewaffnung:
    • 120-mm-Kanone
    • 7.62-mm-MG koaxial
    • 7,62-mm oder 12,7-mm-Flugabwehr-MG

Einsatz

Während der Susangerd-Schlacht im Jahre 1981, gelang es irakischen T-62 mehrere dutzend iranische Chieftain zu zerstören. Mehrfach wurde die 120 mm starke Frontpanzerung des Chieftain durch die APFSDS-Geschosse der T-62 durchschlagen.

Siehe auch


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