Peter Riedel

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Peter Riedel ist ein Inhaber des Unternehmens Peter Riedel GmbH, das sich auf die Herstellung von innovativen Anlaufsystemen bei Skisprungschanzen spezialisiert hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Riedel wurde am 8. Juli 1963 in Annaberg-Buchholz geboren und wohnt in Breitenbrunn, OT Tellerhäuser, in Sachsen. Sein Vater ist Eberhard Riedel, erfolgreichster Skirennläufer in der DDR und Gewinner des Riesentorlaufs 1961 in Adelboden. Seine Mutter Hannelore war ebenfalls erfolgreiche Skirennläuferin. Sein Bruder Olaf ist Zahnarzt in Bayern.

Ausbildung und Arbeit

Nach Besuch der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule in Oberwiesenthal und einer Ausbildung zum Zimmerer studierte Riedel an der Ingenieurschule für Bauwesen in Leipzig und schloss als „Ingenieur für Hochbau“ ab.

War Peter Riedel in der ehemaligen DDR zwischen 1982 und 1989 als Bauleiter und Planungsingenieur in Oberwiesenthal und Karl-Marx-Stadt tätig, machte er sich nach der Wende 1993 selbständig, eröffnete ein Planungs-Ingenieurbüro und übernahm die Geschäftsführung der Skitunnel Ltd. Birmingham und Deutschland.

Bereits im Jahr 2003 begannen die Planungen für den Skitunnel in Oberhof – ein Indoor-Skilanglauf-Areal von höchstem Niveau. Im Auftrag des Deutschen Skiverbandes arbeitete Peter Riedel die technischen Voraussetzungen zum Betrieb des Skitunnels heraus. Vom Hobby zum Beruf - als geistiger Vater von Schneeerhaltungssystemen ließ Peter Riedel bei diesem Projekt zahlreiche Erkenntnisse und Erfahrungen über die Schneeerhaltung, Schneeaufbereitung und die dazugehörige Präparation einfließen. Im September 2009 konnte schließlich der Skitunnel Oberhof für die Öffentlichkeit in Betrieb genommen werden.

2010 gründete er die Peter Riedel GmbH, in dem seine Herstellungslinie „SKI-LINE“ einfloss.

Im Oktober 2011 eröffnete Peter Riedel eine eigene Montage- und Logistikhalle in Raschau in Sachsen. Sein Kundenkreis umfasst derzeit Schanzenbetreiber in Deutschland, Frankreich, Norwegen und Russland; Interessenten aus Nordamerika und Asien sind ebenfalls bei ihm bereits vorstellig geworden.

SKI-LINE

Erst Peter Riedels umfangreiche Erkenntnisse und Erfahrungen im Wintersport, im Sportbau und Spezialkenntnisse in der Schneekunde und bei Indoor- und Outdoor-Schneeerhaltungssystemen die er unter anderem bei der Umsetzung des Skitunnels machen konnte, ließen weiterreichende Entwicklungen zu. So kommt all dies kongenial bei „SKI-LINE“ zusammen: Riedel entwickelte zusammen mit seinem Partner Rehau die nächste Generation an Anlaufspuren auf Skisprungschanzen.

Auf ganzjährig genutzten Wettkampf- und Trainingsschanzen wird für Wettkämpfe im Winter üblicherweise der Schanzenanlauf in seiner gesamten Breite sehr aufwändig mit einer bis ca. 25 cm starken Schneeschicht belegt, in welche die Winteranlaufspur eingearbeitet wird. Um auch bei Witterungsumschlägen die Wettkampfbedingungen zu sichern, wurde bisher auf einigen Schanzen eine Kühlleitung verlegt. Bei Wechsel auf Sommerbetrieb ist dieser Winteraufbau wieder komplett zu entfernen.

Die SKI-LINE ist eine neuartige, innovative, Ressourcen schonende und energieeffiziente Kombination von Winter und Sommerspur in einem Modul. Dabei werden die Winterspur und, im Zwischenraum der beiden Eisspuren, die Spurträger der Sommerspur mit den Gleitelementen aus Kunststoff, Keramik und Porzellan in einem Modul angeordnet, wobei die Anzahl der Gleitelemente variabel ist. Ein Umbau von der Sommer- zur Winterspur oder umgekehrt entfällt damit komplett.

Die Auswahl der zu nutzenden Anlaufspur etwa bei extremen Witterungsumschlägen kann innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Für das Springen unter Winterbedingungen werden nur die beiden gekühlten Winterspurkanäle mit einer Schneeschicht in Höhe von etwa sieben Zentimetern befüllt. Für eine 100-Meter-Schanze werden dann gerade einmal zwei Kubikmeter Schnee benötigt. Zum Vergleich: Beim herkömmlichen Präparieren einer Schanze sind mehr als 60 Kubikmeter Schnee notwendig. Das integrierte Kühlsystem hält den Anlauf in einem optimalen Kältebereich, auch wenn ein unerwünschter Wetterumschwung Temperaturen über dem Gefrierpunkt steigen lässt. Wenn nicht gesprungen wird, verhindert zusätzlich eine isolierende Abdeckung das Abschmelzen der Schneespur. Die Sportler können früher bzw. länger als anderswo unter Winterbedingungen trainieren, zudem garantiert das ausgetüftelte System gleichbleibende Wettkampfbedingungen. Der Eiserhaltungsrekord liegt bereits bei weit über 20° Celsius.

Letzthin hat sich Peter Riedel damit beschäftigt, sein System in Zusammenarbeit mit der Universität für Sportwissenschaften in Salzburg und anderen Partnern dahingehend weiterzuentwickeln, sodass biometrische Messplatten im Absprungbereich integriert werden können, um den Absprung des Sportlers – bezüglich Kraftaufwand, Gewichtsverlagerung usw. – auch wissenschaftlich nachvollziehen und bewerten zu können.

Autor

Seine Reisen zu den Skisprungschanzen dieser Welt hat Peter Riedel ebenfalls im Oktober 2011 in einem Bildband dokumentiert. In „JUMP! – Die schönsten Skisprungschanzen dieser Welt“ zeigt er zusammen mit Horst Nilgen beeindruckende Perspektiven von diesen Sportanlagen.

Referenzen


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