Philipp Bloch

Philipp Bloch

Philipp Bloch (* 30. Mai 1841 in Tworog, Schlesien; † 3. Februar 1923 in Berlin)[1] war ein deutscher Historiker und Reformrabbiner.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Studium und der Promotion an der Universität Breslau war Bloch kurze Zeit als Lehrer in München tätig. 1871 wurde er zum Rabbiner der liberalen Brüdergemeinde in Posen berufen. Hier fand er seine Lebensstellung; besonders als Prediger erwarb er sich große Anerkennung. Die letzten Jahre verbrachte er in Berlin, wohin er nach dem Anschluss Schlesiens an Polen 1919 übergesiedelt war.

Bloch war ein führendes Mitglied der Vereinigung der liberalen Rabbiner Deutschlands. Er wirkte in mehreren wissenschaftlichen Vereinen mit. 1903 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums. 1905 war er Mitbegründer des Gesamtarchivs der deutschen Juden in Berlin.[2]

In seinen eigenen wissenschaftlichen Schriften befasste Bloch sich vor allem mit religionsphilosophischen Themen und der Kabbala. Er schrieb auch Werke zur jüdischen Geschichte in Polen und insbesondere in Posen.

Werke

  • Predigt gehalten zum Jahresschluss 5632 (1872) und zu der gleichzeitig erfolgten Einweihung der neu eingeführten Orgel im Tempel der Brüder-Gemeinde, Posen: J. J. Heine, 1872.
  • Prof. Rohling's Falschmünzerei auf talmudischem Gebiet, Posen, 1876.
  • Die ersten Culturbestrebungen der jüdischen Gemeinde Posen unter preussischer Herrschaft, Breslau, 1887.
  • Die General-Privilegien der polnischen Judenschaft. Erweiterter und verbesserter Sonderabdruck aus der Zeitschr. der Historischen Ges. für die Provinz Posen, Bd. 6., Posen: Jolowicz, 1892.
  • Geschichte der Entwickelung der Kabbala und der jüdischen Religionsphilosophie, Berlin: Poppelauer, 1894.
  • Heinrich Graetz: ein Lebens- und Zeitbild, Posen, 1904.
  • Die Kabbalah auf ihrem Höhepunkt und ihre Meister, Preßburg: Alkalay, 1905.
  • Gedächtnisrede zu Ehren des verewigten Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums, des Prof. Dr. Martin Philippson. Gehalten in der Mitgliederversammlung zu Berlin am 27. Dezember 1916, Breslau: Favorke, 1917.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. Bertelsmann, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 108.
  2. Das Gesamtarchiv bestand bis 1939; seine Arbeit wird heute von dem 1987 gegründeten Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland weitergeführt.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bloch — [blŏch] ist ein – überwiegend jüdischer – Familienname. Häufigkeit und Verbreitung Es gibt es ca. 2170 Personen (bei über 1000 Telefonbucheinträge[1]) in der Schweiz [2] mit diesem Namen. Die meisten finden sich in Basel und Umgebung …   Deutsch Wikipedia

  • BLOCH, PHILIPP — (1841–1923), German historian and Reform rabbi. He was born at Tworog (Silesia) and studied in Breslau. After a period as teacher with the Munich Jewish communal school (1869–71), he became rabbi of the Liberal congregation Bruedergemeinde of… …   Encyclopedia of Judaism

  • Philipp Moog — im Mai 2011 Philipp Moog (* 29. August 1961 in München) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Autor und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Reclam jun. — Leipzig, Geschäftshaus des Reclam Verlages, 1928 Auflagenbuch für die ersten drei Bände der Universalbibliothek …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Baum — Porträt Philipp Baum – um 1880 Baum als Preußischer Offiziersanwärter um 1880 …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Lenard — Pour les articles homonymes, voir Lenard. Philipp Lenard Philipp Lenard in 1900 Naissance 7  …   Wikipédia en Français

  • Peter Bloch (Kunsthistoriker) — Peter Bloch (* 11. Juli 1925 in Berlin; † 5. November 1994 ebenda) war ein deutscher Kunsthistoriker, Museumsdirektor und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Wirken 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Thomas Bloch — Pour les articles homonymes, voir Bloch. Thomas Bloch et le glassharmonica (2007) Thomas Bloch (né en 1962 à Colmar) est un musicien français …   Wikipédia en Français

  • Francine Bloch — Pour les articles homonymes, voir Bloch. Francine Bloch Surnom Francine de Bérys et Francine Béris Naissance 4 octobre 1916 Lyon, France …   Wikipédia en Français

  • Ernst-Bloch-Universität Tübingen — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Eberhard Karls Universität Tübingen Motto Attempto! Ich wag’s! Gründung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”