Riepenwand

Riepenwand
Riepenwand
Die Riepenwand von Nordwesten

Die Riepenwand von Nordwesten

Höhe 2.774 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Kalkkögel, Stubaier Alpen, Ostalpen
Geographische Lage 47° 8′ 57″ N, 11° 26′ 27″ O47.14916666666711.4408333333332774Koordinaten: 47° 8′ 57″ N, 11° 26′ 27″ O
Riepenwand (Tirol)
Riepenwand
Typ Felsgipfel
Gestein Dolomit
Erstbesteigung 1883
Normalweg Von Nordosten
Riepenwand (Bildmitte) von Nordwesten. Links Schlicker Seespitze, rechts Große Ochsenwand

Riepenwand (Bildmitte) von Nordwesten. Links Schlicker Seespitze, rechts Große Ochsenwand

Die Riepenwand ist ein 2.774 m ü. A. hoher Berg in den Stubaier Alpen im österreichischen Bundesland Tirol. Sie ist besonders für den Klettersport von Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Topographie

Die Riepenwand liegt in der Gruppe der Kalkkögel zwischen der Schlicker Seespitze im Süden und der Großen Ochsenwand im Nordosten. Im Osten fällt die Riepenwand mit steilen Felsflanken zur Schlick hin ab. Zum Schutz des darunterliegenden Skigebietes Schlick 2000 ist hier in Gipfelnähe eine Anlage zum Absprengen von Lawinen angebracht. Im Westen, zum Senderstal hin, ist der Berg großteils von senkrechten Wänden geprägt.

Geologie

Wie die anderen Berge der Kalkkögel besteht auch die Riepenwand aus Dolomitfels aus der Trias. Es handelt sich dabei um äußerst brüchiges Gestein.[1] So kam es etwa am 6. Mai 2011 an der Nordwand der Riepenwand zu einem großen Felssturz, bei dem etwa 1000 m³ Gestein abbrachen.[2] Eineinhalb Monate danach kam es dort abermals zu einem Felssturz.[3]

Alpinismus

Auf die Riepenwand führt kein einfacher Weg. Der Normalweg führt von der Adolf-Pichler-Hütte im Senderstal zur Riepenscharte (2.550 m) zwischen Riepenwand und Ochsenwand und von dort im Schwierigkeitsgrad I in extrem brüchigem Gelände durch die Nordostflanke zum Gipfel. Dieser Anstieg ist auch der Weg des Erstbesteigers Karl Gsaller (1883, Alleingang). Ein weiterer Weg von der Riepenscharte über den Nordgrat weist den Schwierigkeitsgrad II-III auf. Diese Wege werden jedoch selten begangen und dienen meist nur als Abstiegsroute für die alpinistisch bedeutsameren Kletterrouten auf den Berg. Der 1914 erschlossene Netzerweg (Nordwestwand, IV-V) gilt als eine der beliebtesten klassischen Kletterrouten der Stubaier Alpen und ist besonders durch ihren schwierigen und ausgesetzten Quergang („Fliegerbandl“) bekannt. Bekannte Kletterer wie Matthias Auckenthaler, Matthias Rebitsch, Reinhard Schiestl und Andreas Orgler erschlossen mit der „Direkten Nordwestwand“ (VI), der „King-Crimson-Gedächtnisführe“ (VI-), „Super-Crimson“ (VI), „Gerade Nordwestwand“ (VI), „Riepenpfeiler“ (VII A3), „Westverschneidung“ (VI) u.v.m. schwierige Anstiege vom Senderstal aus. Von der Seespitzscharte, der Scharte zwischen Riepenwand und Schlicker Seespitze aus führen zwei Wege im Schwierigkeitsgrad II zum Gipfel, ost- und südostseitig gibt es Routen zwischen dem III. und V. Grad.[4]

Literatur

Weblinks

 Commons: Riepenwand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen. Bergverlag Rother, München 1980, ISBN 3-7633-1212-9, S. 22-23.
  2. Massiver Felssturz: 50-Meter-Turm abgebrochen, tt.com vom 6. Mai 2011, abgerufen am 11. Mai 2011
  3. Wieder großer Felssturz in den Kalkkögeln, tirol.ORF.at vom 21. Juni 2011, abgerufen am 22. Juni 2011.
  4. Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen. Bergverlag Rother, München 1980, ISBN 3-7633-1212-9, S. 494-502.

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