Sacha Korn

Sacha Korn

Sacha Korn (* 1975 in Babelsberg) ist ein deutscher Musiker und Musikmanager.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Die Anfänge

Sacha Korn wuchs in Teltow direkt an der Grenze zum damaligen Westberlin auf. Nach seinem Abitur im Jahr 1995 begann er ein Wirtschaftsstudium an der Universität Potsdam, welches er jedoch nicht beendete. Kurze Zeit später nahm Korn sein Studium an der Los Angeles Music Academy (LAMA)[1] auf. Einer seiner Dozenten war Frank Gambale, der dort das Gitarrendepartment leitete. Aufgrund von Differenzen zwischen Korn und einem seiner Lehrer, dem ehemaligen Pointer Sisters Gitarristen Bill Fowler, verließ Korn die LAMA und wechselte auf das Guitar Institute of Technology in Hollywood, wo er unter anderem bei Scott Henderson lernten. Parallel zu seiner Gitarrenausbildung belegte Korn dort auch Kurse für Music-Business bei Kenny Kerner, dem Produzenten des mit Gold ausgezeichneten Debütalbums der US-Band Kiss. Von ihm lernte er die Grundlagen des modernen Musik-Business und Managements.

Im Frühjahr 2001 kehrte Korn nach Deutschland zurück und studierte zwei weitere Semester Gitarre an der Modern Music School in Aschaffenburg bei Michael Sagmeister. Während dieser Zeit spielte er in mehreren Bands und arbeitete als Studiogitarrist sowie als Dozent an Musikschulen. Korns Aufenthalte in den USA und besonders das Studium an der LAMA prägten sein Gitarrenspiel.

Auf der Bühne und hinter den Kulissen

Im Jahr 2001 wurde Korn auf einem Festival in Riga, der ForteRiga (Musikmesse in Osteuropa, ähnlich der Midem und Popkomm) von Artemi Troizki, einem der einflussreichsten russischen Musikkritiker entdeckt, welcher ihm zu seinem ersten Plattenvertrag mit dem größten russischen Indie-Label „Soyuz“ verhalf. Noch im gleichen Jahr erschien Korns Debüt-Album in Russland und den GUS Staaten. Es folgten weitere Veröffentlichungen im osteuropäischen und asiatischen Raum.

2001 begann Korn im Berliner Tonstudio der Passion Fruit-Sängerin Viola Schubbe, alias Dawn, zu arbeiten. Dort entstand unter anderem der Song ENGEL des Berliner Künstlers Ben, der mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde.

Im selben Jahr begann Korn neben seiner eigenen musikalischen Tätigkeit auch verschiedene Künstler und Bands in die ehemaligen Ostblock-Staaten zu lizenzieren und später auch zu managen und zu beraten. So lieferte er auch u. a. einige Remixe für das Debütalbum der polnischen Schauspielerin und Popsängerin Kaja Paschalska, was später mit Gold ausgezeichnet wurde.

2004 schloss er einen Beratervertrag mit dem Künstler Terence Trent D’Arby, der mit dem Song „Sign your name across my heart“ Ende der achtziger Jahre große Erfolge feierte. Im gleichen Jahr ergab sich für Korn eine Kooperation mit dem russischen Fußballmeister und Mitglied der Championsleauge, „Lokomotive Moskau“ : Korn spielte außerdem beim offiziellen Einkleide Termin der Spieler im Moskauer Stadion. Im Anschluss daran ging Korn mit seinem zweiten Album „Power“ in Russland auf Konzert-Tour. Während dieser Zeit lebte er in Mailand, von wo aus er 2004 sein Label „East-international-music“ mit Sitz in Lodz (Polen) gründete und unter dem 2005 schließlich D’Arbys Album „Wildcard“ in ganz Osteuropa veröffentlicht wurde.

Musikalisch arbeitete Korn in den folgenden Jahren (seit 2004) sehr viel mit dem polnischen Underground-Künstler Robert Tuta (Agressiva 69) zusammen. Kurz nach der Gründung seines Labels, verlegte Korn 2005 seinen Wohnsitz nach Lodz, um aktiver auf dem Osteuropäischen Markt arbeiten zu können, sein Label weiter auszubauen und mit Tuta gemeinsam an einem neuen Album zu arbeiten. Insgesamt veröffentlichten im Zeitraum 2005 bis 2009 mehr als 30 Künstler ihre Musik unter „East-international-music“.

2006 spielte Korn mit seiner eigenen Musik die ersten Konzerte in China und trat dort auch als Gastsprecher auf einer Musikkonferenz auf. Ende 2006 kehrte er für einige Konzerte an die Ostküste der USA zurück. Im gleichen Jahr erschienen zwei seiner Songs auf einem X-Box-Spiel der Firma Microsoft.

Im Herbst 2009 brachte Korn sein erstes Album Nokout in Deutschland heraus, welches außerdem in Asien, den USA, England und natürlich auch wieder in Osteuropa veröffentlicht wurde. Musikalisch verarbeitet Korn darauf das vergangene Jahrzehnt seines Lebens zwischen Los Angeles, Moskau, Mailand und Lodz, den Erlebnissen im Leben zwischen Chaos und der Umbruchstimmung im ehemaligen Ostblock und der Glamourpartywelt der Modemetropole Mailand. Die Texte erzählen von Sehnsucht, Einsamkeit, der Suche nach Identität, Verzweiflung und Gewalt. Der Stil ist eine eigene Mischung aus Euro Dance Sounds sowie verzerrten Gitarren. NOKOUT wurde in Russland ausnahmslos gelobt und erstmalig interviewte ihn der russische Metal Hammer. In Deutschland hätten die Kritiken verschiedener kaum sein können. Zwischen ausgezeichneten Rezensionen, die eher aus der Dark Szene kamen und viel Lob in Artikeln, wie z. B. dem Orkus oder Legacy, sowie total Verrissen eher kleinerer Hefte, schaffte das Album den Sprung auf Platz 2 der Bullets für die DAC. Immer wieder irritiert Korn mit seinen Texten, die ein verloren gegangenen Patriotismus („[...] warum werd ich dann verbannt wenn ich sag: ich liebe mein Land [...]) besingen und seine offene Kritik an die Generation der 68iger ([...]„Baader, Meinhoff, Enslin sind wieder mal ganz in. Nur übergießt ihre Karren nicht mit Benzin.“ [...])

Heute

Jüngst geriet Korn in die Kritik, weil drei seiner Lieder zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011 auf der so genannten Schulhof-CD der NPD erschienen. In seiner Erklärung zu den Vorwürfen bezieht er sich auf ein kanadisches Management, welches die Titel ohne sein Wissen an die Partei abgegeben habe.[2]

Seit 2010 ist er außerdem Teilhaber und Geschäftsführer der East-West-Publishing, die mit der Soyuz Medien Gruppe kooperiert. Unter anderem hält die Firma die Verlagsrechte von Künstlern wie, „Marilyn Manson, den Hooters, Blondie, Massive Attack uva. In mehreren osteuropäischen Ländern. 2010 holte Korn die deutschen Dance-Hits von DBN-„Jack is back“ und den Disco Boys für den Russischen und GUS-Markt zu Soyuz Music[3].

Diskografie

EPs

  • 1996: Sticks & Stones (Deutschland, Tschechien, Polen)
  • 1999: Ein Soldat und ein Mädchen (bisher nur life auf geführt)
  • 2011: DEVIATIONIST (weltweit)

Alben

  • 2001: modernbreakbeat! (Russland, GUS, Tschechien, Polen)
  • 2005: POWER (Russland, GUS, Singapur, Taiwan, Korea, China)
  • 2009: NOKOUT (Deutschland, USA, Russland, GUS, Bulgarien, Polen, Korea, China, Singapur, Indonesien, Malaysia)

Internationale Kooperationen

  • 2004: Lokomotive Moskau Werbekooperation/Sponsoring
  • 2007: X-Box Microsoft

Einzelnachweise

  1. LA Music Academy
  2. Patriotischer Pop-Rocker – Zeit
  3. Soyuz Music

Weblinks


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