Sadko Günter Solinski

Sadko Günter Solinski
Sadko Solinski auf "Ibis"

Sadko Günter Solinski (* 1937 in Polen; † 21. Dezember 2005) war ein Schweizer Pferdetrainer, Reitlehrer und Fachautor. Seine Arbeit mit Camargue-Pferden hat den Umgang mit Pferden europaweit geprägt, insbesondere bei den Wander- und Freizeitreitern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Solinski kam als Kriegsflüchtling mit seiner Familie an den Bodensee und wuchs ab 1944 in der Schweiz auf. 1946 begann er bei Baronin von Seydlitz zu reiten und wurde zwei Jahre später Schüler des Rittmeisters a.D. Carl von Zschock, unter dessen Anleitung er Dressur, Springen und Military ritt. 1954 erwarb er die Schweizer Rennreiterlizenz. Er leistete 1957 seinen Militärdienst in der damals noch berittenen Schweizer Kavallerie ab und reiste danach durch Spanien, Portugal und Südfrankreich. In der südfranzösischen Camargue lernte er das gymnastizierende Ausbilden von Jungpferden kennen. Er begann eine damals noch fünf Jahre dauernde Gardian-Lehre zum Zureiter- und Kampfstierhirten-. Später studierte er zu dem die Reitprinzipien François Robichon de la Guérinière, Pluvinels, Steinbrechts und andere.

Zwischen 1962 und 1963 arbeitete er als Journalist und ging unter anderem der Frage nach der Verschiedenheit der Reitweisen und Umgehensweisen mit Pferden in Südwesteuropa nach. 1963 kehrte er nach längeren Aufenthalten in England und Schottland nach Südfrankreich zurück.

1964 wurde Solinski Bereiter und Reitlehrer in einem Wanderreiterzentrum in der Hochprovence, wo er vor allem junge Berber Hengste ausbildet.

1968 wechselte er in ein Military-Zentrum bei Avignon über, wo er ein Schüler Pascal Marrys wurde. 1972 erwarb er das französische silberne Reitabzeichen und wurde Frankreichkorrespondent der Zeitschrift Pegasus - freizeit im sattel in Bonn.

1975 eröffnete Solinski das „Centre International de Cavaliers de Loisirs“ in Barjac, ein Freizeit- und Wanderreitzentrum für Reiter aus ganz Europa, das er bis 1997 erfolgreich führte. Ein chronisches Rückenleiden zwang ihn sein Freizeitreiterzentrum zu schließen. Ab 1979 hielt er regelmäßig Vorträge und hielt auch im Ausland Kurse ab. Von 1975 bis 1997 besuchten unzählige Schüler, die hier das Reiten von Jungpferden, die gymnastizierende Pferdeausbildung bis zu den höheren Schulen und das Wanderreiten lernen wollten das Reitzentrum. Nach der Schließung empfing er weiterhin Stammgäste und einige neue, wirklich interessierte Reitgäste zu Ferien Work-Shops und hielt auch im Ausland noch vereinzelt Kurse ab - der letzte fand im Sommer 2004 in der Schweiz statt. Bis wenige Monate vor seinem Tod erteilte Sadko Solinski noch Unterricht.

Reitweise

Sadko Solinski lehrte das Reiten vorrangig mittels Gewichts- und Schenkelhilfen und dem immer wieder neuen, individuellen Eingehen auf jedes Pferd in Form eines ständigen Dialoges zwischen Pferd und Reiter. "Éscoutes toun chivau!" - Lausche in dein Pferd! Sichtbar wurde das im lockeren und absichtslosen Gebrauchsreitersitz der Stierhirten Südwesteuropas, mit nach hinten abgekipptem Becken, losgelassener Rückenmuskulatur, offenen Oberschenkeln, locker am Pferdeleib herabhängenden langen Beinen und einhändiger Zügelführung mit losen Zügeln. Ein wesentliches Element der Ausbildung der Pferde waren die Bodenarbeit in der Gardian- und später in der Berbermethode (Spazierenführen und Arbeit an der Longe). Ergebnis waren gelöste geschmeidige Pferde mit geschmeidiger Beweglichkeit, einem hohen Maß an Versammlung, Aufrichtung und Biegungsfähigkeit.

Werke

Weblinks


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