Sarpsfossen

Sarpsfossen
Wasserfall Sarpsfossen 1885

Sarpsfossen (auch Sarpefossen), das heißt „sprudelnder Wasserfall“, ist mit einer durchschnittlichen Wassermenge von 577 Kubikmetern pro Sekunde Europas größter Wasserfall. Im Vergleich dazu hat der Rheinfall bei Schaffhausen eine durchschnittliche Wassermenge von 250 Kubikmetern pro Sekunde.

Sarpsfossen ist seit fast 1000 Jahren Kennzeichen der Stadt Sarpsborg. Nach ihm erhielt die Stadt ihren Namen und er spielte für ihre Entwicklung, vor allem als Energiequelle, eine bedeutende Rolle. Er diente auch als Hinrichtungsort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge

In alten Zeiten war hier der Meeresspiegel 190 Meter höher als heute. Erst mit dem Rückgang des Meeresspiegels entstanden vor etwa 4000 Jahren an der Stelle, wo sich eine Endmoräne befand, die ersten Stromschnellen. Mit dem Anstieg der Gebirgsschwelle stieg auch die Höhe des Wasserfalls von damals etwa 15 Meter auf heute etwa 23 Meter.

Mittelalter

Als der norwegische König Olav Haraldsson (auch Olav der Heilige) im Jahr 1016 mit seinen Schiffen auf dem Fluss Glomma in Richtung Meer segelte, konnte er den mächtigen Wasserfall nicht passieren. Er gründete an dieser Stelle eine neue Hauptstadt mit dem Namen Borg. Dieser Name wurde später durch Sarpsborg ersetzt. Schon im 14. Jahrhundert wurde mit dem Bau einer Getreidemühle der Wasserfall als Energiequelle genutzt. Ende des 16. Jahrhunderts entstanden auf beiden Seiten des Wasserfalls Sägemühlen. Unmittelbar am Wasserfall liegt das Gut Hafslund Hovedgård, das einer der wenigen gut erhaltenen norwegischen Gutshöfe aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist. Auf der Hofanlage liegt ein großer Englischer Garten, in dem sich 3000 Jahre alte Felszeichnungen und Grabhügel aus der Zeit um Christi befinden.

Wasserfall Sarpsfossen 2009

Gegenwart

Über dem Sarpsfossen befindet sich eine 1854 erbaute Brücke, die damals als ein Riesenbauwerk über dem norwegischen Niagara bezeichnet wurde. Bereits 1898 wurde die Aktiengesellschaft Hafslund gegründet, die die Erzeugung und Weiterleitung von Energie für die entstehende Industrie zum Ziel hatte. Mit der Installation der Papier- und Zelluloseindustrie im Werk Borregaard entstand eine der größten Industrieanlagen Norwegens, die heute zum Orkla-Konzern gehört. Hier gibt es auch drei Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 142 Megawatt, wie das Borregaard-Kraftwerk, das Hafslund-Kraftwerk und das Sarp-Kraftwerk.

Literatur

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