St. Pantaleon (Roxel)

St. Pantaleon (Roxel)
St. Pantaleon
Nordportal

Die katholische Pfarrkirche St. Pantaleon ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Roxel, einem Stadtteil der kreisfreien Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Die Kirche ist eine Gründung der Herren von Coten, die seit 1193 als bischöfliche Dienstmannen nachgewiesen sind. Sie war eine Filialkirche von Albachten, der Pfarrer wurde erstmalig 1242 urkundlich erwähnt. Von dem Gründungsbau vom Ende des 12. Jahrhunderts ist noch der quadratische, romanische Westturm mit gekuppelten Schallöffnungen erhalten. Im Erdgeschoss ruht das Turmgewölbe auf Kämpfern. Im gewölbten Obergeschoss sind die rundgogigen Fensteröffnungen vermauert. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das romanische Kirchenschiff durch ein gotisches ersetzt. Der Chor stammt aus der Zeit um 1500. Im 17. und im 18. Jahrhundert wurde die Kiche mehrfach beschädigt und auch ausgeplündert, im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde das Pfarrarchiv vernichtet. Die Einwohnerzahl Roxels stieg im 19. Jahrhundert stark an. Zunehmehmende Schäden an der Bausubstanz des Kirchenschiffs führten schließlich 1893 zum Beschuss des Neubaus. Beim Abriss Ende des 19. Jahrhunderts enteckte man unter dem Putz Wandmalereien des 15. Jahrhunderts. Hilger Hertel der Jüngere errichtete von 1898 bis 1891 das neugotische Hallenlanghaus und erneuerte das Turmportal. Das neue Kirchenschiff wurde am 17. April 1901 von Bischof Hermann Jakob Dingelstad geweiht.

Das heutige in neugotischem Stil errichteten Kirchenschiff ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einem Fünf-Achtel Chor-Schluss. Das Querschiff ist etwas breiter als das Langschiff. Am Ostteil sind zwei Nebenapsiden, am Westteil zwei Kapellen, die den romanischen Turm flankieren. Die schiefergedeckte Kirche ist mit einen schlanken, spitzen Dachreiter bekrönt. An der Nordseite zwischen Schiff und Chor befindet sich ein Treppenturm. Der Sockel ist aus Ibbenbürener Stein und die Verkleidung der Mauern aus Baumberger Sandstein gebaut.

Die Glasmalereien der Kirchenfenster wurden mit Schwarzlot konturiert und schattiert. Dabei wurde in der Art naturalistischer Porträts des 19. Jahrhunderts gearbeitet.

Die erste Orgel der Kirche spendete 1711 die Familie Droste zu Hülshoff. Die jetzige Orgel wurde 1955 von Alfred Führer für die Kreuzeskirche in Essen gebaut und 1976 in der Pantaleonskirche aufgestellt. Das Schleifladen-Instrument hat 23 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–f3
1. Quintade 16′
2. Prinzipal 8′
3. Spitzflöte 8′
4. Oktave 4′
5. Kleingedackt 4′
6. Oktave 2′
7. Quinte 11/3
8. Mixtur V 11/3
9. Trompete 8′
Tremulant
II Brustwerk C–f3
10. Salicional 8′
11. Singend Gedackt 8′
12. Rohrlföte 4′
13. Nasard 22/3
14. Prinzipal 2′
15. Terz 13/5
16. Zimbelmixtur IV 1′
17. Rohrschalmey 8′
Tremulant
Pedal C–f1
18. Subbass 16′
19. Prinzipal 8′
20. Gedacktbass 8′
21. Oktave 4′
22. Hintersatz III 2′
23. Fagott 16′

Drei Glocken hängen im Kirchturm: Die Pantaleonglocke in e´ von 1531, Die Salvatorglocke in c´ von 1693 und eine Glocke in d´ von 1956.

Sonstige Ausstattung

Blick auf den Chorraum

[3]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969

Weblinks

 Commons: St. Pantaleon (Roxel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel
  2. Georg Dehio; Dorothea Kluge; Wilfried Hansmann; Ernst Gall: Nordrhein-Westfalen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Band 2, Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1969, S. 495, OCLC 272521926.
  3. Alte Bilder aus Roxel Kirchengeschichte
51.9543137.533416

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