Starkenburgring (Offenbach)

Starkenburgring (Offenbach)
Starkenburgring
Wappen Offenbach am Main.svg
Straße in Offenbach am Main
Starkenburgring
Die Straße von Süden
Basisdaten
Ort Offenbach am Main
Ortsteil Innenstadt Offenbach
Angelegt 19. Jahrhundert
Bauwerke Klinikum

Der Starkenburgring ist eine Allee im Süden der Offenbacher Innenstadt. Benannt ist die Straße nach der alten hessischen Provinz Starkenburg, zu der Offenbach am Main gehörte.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Allee beginnt an der Kreuzung Sprendlinger Landstraße unweit des Buchrainwegs. Nach der Kreuzung mit der Senefelder Straße wechselt der Name in Friedrichsring, ohne dass dies in der Struktur sichtbar ist. An dieser Stelle ist die Stelle am breitesten und verfügt neben einem parkähnlichen Grünstreifen auch über eine zusätzliche baulich getrennte und verkehrsberuhigte Spur. Sie ist Teil des Offenbacher Alleenrings.

Geschichte

Der Starkenburgring um 1900 von der Mitte Richtung Ost. Sichtbar die noch jungen Bäume.
Um 1900 etwa von der selben Stelle Richtung Westen

Der Starkenburgring wurde im 19. Jahrhundert erst als einfache Straße angelegt. 1894 wurde der Beschluss gefasst das Krankenhaus von der Hospitalstraße hierher zu verlegen [1].

1902 fasste die Stadt nach Initiative von Leonhard Eißnert den Beschluss an der südlichen Bebauungsgrenze die Stadt mit einer Allee zu umfassen. Es entstand als erste (noch im Offenbacher Westend der Isenburg Ring) und im Anschluss (wenn auch verkehrlich nicht verbunden) 1907 der Starkenburgring, der im folgenden Jahr zum Friedrichsring (mit Weiher, Äcker und Wiesen) fortgesetzt wurde. Es galt als "in" am Starkenburgring zu wohnen; die Attraktivität wurde durch die opulente Bepflanzung des parkähnlichen Mittelstreifens geförtdert. Zeitgenössische Berichte schwärmen von „berauschenden Blumenbeeten". Mitglieder der Gesellschaft zur „Anlegung eines Spazierwegs um die Stadt" spendeten Geld, um der Verwaltung Grundstückskäufe für das Projekt zu ermöglichen[2]. Bis heute fällt die große Anzahl der Postkarten mit Motiven von der Allee auf, auf einigen sind kleine Palmen auf Podesten zu sehen. Die Bebauung der Straße mit großen Mehrfamilienhäusern begann bereits um 1900[3]. Abweichend von der Bepflanzung wurde 1911 auch eine Jubiläumseiche gepflanzt, diese ist mittlerweile ein Naturdenkmal [4].

Die Straße erfüllte bis in die 1960er Jahre auch die Funktion einer wichtigen Ost-West-Achse für den Durchgangsverkehr. Die Straße war durch den Offenbacher Obus erschlossen, eine Rolle, die mittlerweile zwei Buslinien übernommen haben. 2004 zog das Polizeirevier 3 von dem Altbau Haus Nr. 12 in ein Industriegebiet nach Lauterborn im selben Jahr wurde das Parkhaus des Krankenhauses in die Sprendlinger Straße verlagert. 1971 eröffnete das Café Starkenburg, welches heute als Café und Pizzeria betrieben wird.

Gegenwärtig findet der Umzug des Klinikums in den Neubau statt.

In dem Roman "Seipels Geheimnis" von Ludo A. Kaiser wohnte die fiktive Person Kommissar Heinz Döbert bei der alten Dame Josefine Vetter zur Untermiete:Kommissar Döbert sank in das Kissen mit dem Rosenmuster, zog die Decke über den Kopf, schloss die Augen und wünschte sich, ein anderer zu sein. Eine unauffällige Existenz. Irgendwo in dieser Welt. Vielleicht in Hanau. Jedenfalls weitab vom schönen Starkenburgring mit den großen Bäumen[5]

Bebauung

An der Kreuzung zur Sprendlinger Landstraße beginnt die nördliche Bebauung mit einem als Eckhaus über die Anschlussbauten hervorgehobenen Mehrfamilienhaus, das um 1970 errichtet wurde. Dieses ersetzte zwei dreigeschossige klassizistische Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert.

Die anschließende höhere Bebauung wurde im 2. Weltkrieg zwar schwer getroffen, aber wie die meisten Gebäude der Straße weitestgehend im Ursprungszustand wieder aufgebaut. Einige Gebäude weisen Details auf, die dem frühen Jugendstil zuzuordnen sind. Ausnahmen bilden der Plattenbau Haus Nr. 71 mit dem Rewe-Supermarkt sowie das Gebäude mit der Sparkassenfiliale.

Das Klinikum Offenbach hat die Adresse Starkenburgring 66, erstreckt sich jedoch über einen Großteil der Südseite der Straße, darunter der Altbau (heute: Dr. Rebentisch Zentrum), der hohe Zentralbau und der 2010 fertiggestellte Neubau.

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen betreibt im Haus Nr. 41 das "Lebensräume - Stationäres Wohnen für Menschen mit seelischen Behinderungen". Der Deutsche Freidenker-Verband hat seinen Sitz in Haus Nr. 4.

Ein Teil der Grünanlage ist unterbrochen und überbaut. Es handelt sich um das Gebäude des ärztlichen Notdienstes, sowie um die städtische Kita am Starkenburgring (Nr. 50).

Personen

Entlang der Allee hatten zahlreiche Ärzte, auch aufgrund der Nähe zum Krankenhaus ihren Wohnsitz oder ihre Praxis.

Nicht in Zusammenhang mit den Krankenhaus waren ua. folgende Persönlichkeiten in der Straße wohnhaft:

Landmarken

Weblinks

 Commons: Starkenburgring, Offenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/unterwegs-in-offenbach/stadtinfo/stadtgeschichte/jahrestage/article/1850-vom-spital-zum-justizpalast.html
  2. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/unterwegs-in-offenbach/stadtinfo/stadtgeschichte/jahrestage/article/1900-der-traum-von-einer-stadtpromenade.html
  3. Braun, Lothar: Offenbach in alten Ansichtskarten. Frankfurt, 1977. S. 70
  4. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/leben-in-offenbach/umwelt/natur-und-landschaftsschutz/schutzgebiete/
  5. http://www.prolibris-verlag.de/Krimis/Leseprobe_O.htm
  6. Paideuma: Mitteilungen zur Kulturkunde, Band 7 - Seite 141, 1961
  7. Gerhard Zwerenz: Kurt Tucholsky, S. 311. 1979
  8. ...
  9. Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft, Ausgabe 61, 1949
50.0956318.757603

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