Steffen Berg

Steffen Berg

Steffen P. Berg (* 27. September 1921 in Düsseldorf; † 22. Januar 2011) war ein deutscher Rechtsmediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Berg studierte Medizin und Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 1939 beim Corps Suevia München aktiv.[1] Nach dem Staatsexamen und der Promotion zum Dr. med. habilitierte er sich 1964 in der Münchner Rechtsmedizin.

1966 wurde er von der Georg-August-Universität Göttingen als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Gerichtliche Medizin berufen. Zudem übernahm er die Leitung des Instituts für Gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Universität Göttingen. Berg widmete sich vor allem der naturwissenschaftlichen Kriminalistik, dem Arztrecht, der medizinischen Ethik und rechtsmedizinischen Befunden in der Archäologie. Er war Ehrenmitglied der Deutschen und der Italienischen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Berg war viele Jahre Vorsitzender der Ethikkomission der Medizinischen Fakultät, einer der ersten Ethikkomissionen Deutschlands. 1989, nach 23 Jahren, wurde er emeritiert.

Am 22. Januar 2011 starb Steffen Berg im Alter von 89 Jahren.[2]

Ehrungen

  • Albrecht-von-Haller-Medaille der Universität Göttingen (1991)
  • Konrad-Händel-Preis der Stiftung zur Förderung der rechtsmedizinischen Wissenschaft (2003)

Werke (Auswahl)

  • Gerichtliche und Begutachtungsmedizin. Rudolph Müller und Steinicke, München 1950
  • Grundriß der Rechtsmedizin, mit Arztrecht und Versicherungsbegutachtung. Rudolph Müller und Steinicke, München 1958 (3. Auflage), 1960 (4. Auflage), 1963 (5. Auflage), 1964 (6. Auflage), 1968 (8. Auflage), 1971 (9. Auflage, ISBN 3-87569-010-9), 1973 (10. Auflage, ISBN 3-87569-011-7), 1976 (11. Auflage, ISBN 3-87569-012-5), 1984 (12. Auflage, ISBN 3-87569-013-3)
  • Das Sexualverbrechen: Erscheinungsformen u. Kriminalistik d. Sittlichkeitsdelikte. Verlag Kriminalistik, Hamburg 1963
  • mit Renate Rolle und Henning Seemann: Der Archäologe und der Tod: Archäologie und Gerichtsmedizin. C.J. Bucher, München 1981, ISBN 3-7658-0350-2
  • Unerwartete Todesfälle in Klinik und Praxis. Springer, Berlin 1992, ISBN 3-540-55415-7
  • Forensische Osteologie: Anthropologie, Biomechanik, Klinik, Archäologie. Schmidt-Römhild, Lübeck 1995, ISBN 3-7950-0308-3
  • Identifikation unbekannter Toter: interdisziplinäre Methodik, forensische Osteologie. Schmidt-Römhild, Lübeck 1998, ISBN 3-7950-0629-5
  • Anwalt der Opfer: ein Gerichtsmediziner erinnert sich. Einhorn-Presse-Verlag, Reinbek 2002, ISBN 3-88756-465-0
  • Die Seele: philosophische und naturwissenschaftliche Aspekte. Schmidt-Römhild, Lübeck 2006, ISBN 978-3-7950-7032-8

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 159, 1956
  2. Universitätsprofessor Dr. Steffen Berg verstorben, abgerufen am 23. April 2011

Weblinks


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