Stibiopalladinit

Stibiopalladinit
Stibiopalladinit
Chemische Formel Pd5Sb2
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.20 (8. Aufl. II/A.05-080) (nach Strunz)
02.03.03.01 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse 6/m 2/m 2/m, 6mm, oder \bar{6}m2
Farbe gelblich weiß
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 4-5
Dichte (g/cm3) 10,8
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Zwillingsbildung universell

Stibiopalladinit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd5Sb2 und bildet hexagonale, tafelförmige Kristalle bis zu 200 μm Größe von gelblich-weißer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1927 von H.R. Adam in der Typlokalität, der Tweefontein Farm im Bushveld-Komplex in Südafrika gefunden. Er benannte es nach der Zusammensetzung aus den Elementen Palladium und Antimon (lateinisch stibium). Adam bestimmte die Zusammensetzung des Minerals zunächst auf Pd3Sb, bei der Erforschung von Mertieit stellte George A. Desborough jedoch die korrekte Zusammensetzung Pd5Sb2 fest.[1]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Stibiopalladinit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es mit Palarstanid eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=5:2.[2]

Bildung und Fundorte

Stibiopalladinit ist ein seltener Bestandteil von Platinvorkommen. Es ist vergesellschaftet mit Braggit, Cooperit, Mertieit-II, Sperrylit, Platin-Eisen-Kupfer-[Nickel]-Legierungen, Genkinit, Platarsit, Chromit, Chalkopyrit, Pentlandit, Pyrrhotin, Geversit, Gold und Violarit.

Es ist eine Reihe an Fundorten des Minerals bekannt. Zu diesen zählen neben der Typlokalität Abberode und Zorge im Harz (Deutschland), Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska, Lydenburg und weitere Fundorte in Südafrika, Chocó in Kolumbien, Norilsk und Slatoust in Russland, Lac des Îles in der kanadischen Provinz Ontario.

Kristallstruktur

Stibiopalladinit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63/mmc, P63/mc oder P\bar{6}2c mit den Gitterparametern a = 7,598 Å und c = 28,112 Å sowie zwölf Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. George A. Desborough, J. J. Finney, B. F. Leonard: Mertieite, a new palladium mineral from Goodnews Bay, Alaska. In: American Mineralogist. 1973, 58, S. 1-10 (pdf).
  2. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Stibiopalladinit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • Louis J. Cabri, T. Tzong: Stibiopalladinite from the type locality. In: American Mineralogist. 1976, 61, S. 1249-1254 (pdf).

Weblinks


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