V7-Versand

V7 / TTV VERSAND
Rechtsform	Einzelhandel
Gründung	2001
Sitz	PlüschowDeutschland Deutschland / West Newton Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung	Ingo Knauf (Inhaber)
Branche	Versandhandel
Produkte	Tonträger, Devotionalien
Website	www.v7versand.com

Der V7 / TTV Versand ist eine der größten deutschen Internetversandhändler für Rechtsrock und Artikel aus dem Umfeld der neonazistischen Szene. Das Kürzel V7 spielt auf ein angeblich von den Nationalsozialisten entwickeltes Ganzflügelflugzeug an (die sogenannte Reichsflugscheibe), die Abkürzung TTV steht für „Tonträgerversand“.^[1] Das Angebot des Versandes erstreckt sich von CDs über Fahnen und Bekleidung bis hin zu Baseballschägern, Schlagstöcken und schusssicheren Westen.^[2]

Firmengeschichte

Inhaber und Gründer ist Ingo Knauf aus Plüschow bei Wismar.^[3] Er gründete den Versandhandel 2000 und stellte selbst CDs her. Später kaufte er das Label Wotan Records und den Aufruhr Versand aus Gera. Knauf kaufte auch das Label Show-Down Records des ehemaligen Blood & Honour- Führungsmitgliedes Bernd Peruch. Daneben übernahm er den gut eingeführten TTV Versand von Lars Georgi.^[4]

Des Weiteren gehören Knauf die Label Bloody Creed Records und Bloody Core Records, Sublabel, auf dem nur weitestgehend politisch unverdächtiger Hardcore veröffentlicht wird.

V7-Records

Auf dem Versandeigenen Label V7-Records erschienen bis 2008 fast 50 CDs, unter dem Label Wotan Records wurden circa 60 Tonträger veröffentlicht.^[5] Unter den verlegten CDs ist die englische Rechtsrock Band Brutal Attack, die Berliner Band Spreegeschwader und Hauptkampflinie aus Kassel. V7-Records hat die Bands Projekt Aaskereia, Kraftschlag, Nordfront und Sleipnir unter Vertrag.^[5]

Hintergrund

Wegen seiner aggressiven Geschäftspolitik steht Ingo Knauf in der Kritik der eigenen Szene. Von den Herausgebern des Fanzines Foier Frei wurde er gefragt, ob er „diverse Aktionen nur aus Imagegründen“ unterstütze oder ob er auch „mit dem Herzen dabei“ sei.^[4] Ingo Knauf wurde wegen seiner Aktivitäten bei der Übergabe der Rock gegen oben von der Rechtsrockband Landser verhaftet und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Bis 2008 fanden bei ihm vier Hausdurchsuchungen statt.^[5]

2008 wurde bekannt, dass UPS den Versand der Artikel von V7 übernimmt, obwohl dem Unternehmen dessen neonazistischer Hintergrund bekannt ist.^[6]

Der V7-Versand zählt zu den Marktführern unter den rechtsextremistischen Versandläden. Die Rechtsrockexperten Jan Raabe und Christian Dornbusch geben den Jahresumsatz des Versandes auf über 500.000 Euro an.^[7]

Einzelnachweise

1. ↑ Verfassungschutzbericht Mecklenburg-Vorpommern 2004. Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern, S. 43, abgerufen am 5. September 2010. 
2. ↑ Uta Gensichen: Zu viel Kaufmann - zu wenig Nazi. die tageszeitung, 23. August 2007, abgerufen am 5. September 2010. 
3. ↑ Musik für die Massen - Wie der Rechtsrock zu seinen Hörern kommt. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 5. September 2010. 
4. ↑ ^{a b} Jan Raabe: Zwischen Mega-Sellern und Liebhaberstücken: RechtsRock-Label. Turn it down, November/Dezember 2006, abgerufen am 5. September 2010. 
5. ↑ ^{a b c} V7-Versand/Wotan Records/Aufruhr Versand (Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern). Netz gegen Nazis, abgerufen am 5. September 2010. 
6. ↑ „oops“: UPS: Transport von Nazipropaganda in großem Stil. netzwerkit.de, 24. August 2008, abgerufen am 5. September 2010. 
7. ↑ Andreas Speit, Angelika Beer (Hrsg.): Rechtsextremisten in Norddeutschland. Berlin, S. 28 (http://arug.de/component/option,com_docman/task,doc_download/gid,14/).