Teicha (Petersberg)

Teicha (Petersberg)
Teicha
Gemeinde Petersberg
Wappen von Teicha
Koordinaten: 51° 34′ N, 11° 57′ O51.55972222222211.955277777778108Koordinaten: 51° 33′ 35″ N, 11° 57′ 19″ O
Höhe: 108 m ü. NN
Fläche: 9,97 km²
Einwohner: 1.446 (30. Juni 2005)
Eingemeindung: 1. Juli 2006
Eingemeindet nach: Götschetal
Postleitzahl: 06193
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Lage von Teicha in Petersberg (Saalekreis)

Teicha ist ein Dorf im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Teicha liegt nördlich von Halle (Saale) in der Nähe des Petersberges, an der Verbindungsstraße von Halle (Saale) nach Köthen. Die Bundesautobahn 14, die von Leipzig nach Magdeburg führt, liegt nördlich von Teicha. In Teicha leben 1.446 Menschen (Stand: 30. Juni 2005).

Die ehemals selbständige Gemeinde war seit dem 1. Juli 2006 ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Götschetal.[1] Seit dem 1. Januar 2010 gehört Teicha zur Einheitsgemeinde Petersberg.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Orte

Zum Ortsteil Teicha gehören weiterhin:

  • Groitsch (seit 1. April 1938 zu Teicha gehörig)
  • Löbnitz (seit 1. Oktober 1936 zu Teicha gehörig)
  • Lehndorf (seit 1. Oktober 1936 zu Teicha gehörig)
  • Räthern

Geschichte

Teicha wurde urkundlich erstmals 961 erwähnt. Älter ist der Ortsteil Groitsch, der im Jahre 952 urkundlich erwähnt wurde. Dieser besaß ehemals eine Wasserburg. Die Ersterwähnung von Löbnitz, einer alten sorbischen Siedlung, erfolgte 1270. Zum als Kolonialsiedlung angelegten Lehndorf gehört Räthern, eine Rodungssiedlung, die erstmals 1371 genannt wurden.

Auf einer alten slawischen Kultstätte wurde die romanische Kirche zu Teicha erbaut. Kirche und Dorf waren dem Amte Giebichenstein zugehörig, kamen aber im Jahre 1120 in den Besitz des Petersberger Klosters Neuwerk. Die Kirche ist St. Moritz, dem Schutzheiligen der Sachsenzeit, geweiht.

Das 1546 in Halle lagernde kaiserliche Heer tyrannisierte auch Teicha. Noch schlimmer traf es das Dorf im Dreißigjährigen Krieg, als die Pest 1636 viele Opfer forderte. Österreicher und Reichstruppen erpressten im Siebenjährigen Krieg 1761 hohe Kontributionen. Auch die Franzosen suchten Teicha heim (1806). Sie plünderten und zerstörten das Inventar der Kirche und brachten den Pfarrer um.

In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen zahlreiche Umsiedler nach Teicha. In den achtziger Jahren und ab 1994 wurden in Teicha viele Eigenheime errichtet, ohne dass dadurch die Dorfstruktur beeinträchtigt wurde. Auch deshalb belegte die Gemeinde beim 6. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" den ersten Platz.

Politik

Bürgermeister

Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister war Ulli Leipnitz (22. September 2002–30. Juni 2006). Nach Bildung der Einheitsgemeinde wurde Götz Sobisch zum Ortsbürgermeister gewählt.

Wappen

Wappen von Teicha

Blasonierung: „In Blau ein schwebender, schwarz konturierter goldener Kirchturm mit an den Giebeln bekreuztem schwarz konturiertem Satteldach, darunter vier schwarze Rundbogenfensteröffnungen (2:2) nebeneinander. Rechts eine goldene Flanke, belegt mit zwei gestielten steigenden blauen Lindenblättern im Wechsel mit zwei gestützten blauen Seeblättern (1:1).“

Die Farben von Teicha – abgeleitet vom Wappen – sind Blau - Gold (Gelb).

Flagge

Die Flagge ist Blau - Gelb geteilt mit dem aufgelegten Wappen.

Ortspartnerschaften

Es besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Izbicko in der Republik Polen.

Wirtschaft und Kultur

Teicha verfügt über eine sehr gute Infrastruktur. Ungefähr 40 Gewerbe sind hier ansässig, darunter solche, die bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen, wie die Schmiede, die bereits in 5. Generation tätig ist. Die ortsansässige Bäckerei wurde 1910 eröffnet. Sie versorgt in vierter Generation die Menschen im Ort und weit darüber hinaus.

Das „Gasthaus zu Teicha“ besteht seit 1740 und ist seit 1858 in Familienbesitz. Ein Gewerbehof ist im Zentrum des Dorfes entstanden, der neben den sich angesiedelten Gewerben mehr und mehr auch ein Zentrum des kulturellen Lebens geworden ist und von den 16 in Teicha vorhandenen Vereinen genutzt wird. So fand z.B. Im Jahr 2005 das Kreischorfest statt, das aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Chorgemeinschaft Teicha durchgeführt und mit dem Chorjubiläum verbunden wurde.

Bauwerke

St. Mauritius

Die Kirche St. Mauritius wurde um 1100 auf einem Hügel erbaut. An ihrer südlichen Mauer liegen zwei Heidensteine, die auf ein hohes Alter dieser Götschetalsiedlung schließen lassen. Offenbar ist der heutige Kirchhügel eine alte Kultstätte gewesen. Die Kirche Teichas bzw. ihre ältesten Teile: Turm, das alte Schiff mit ursprünglich drei rundbogigen Fenstern, sind romanisch, der dreiseitig schließende Chor ist gotisch, die Sakristei und Eingangshalle sind barock, der unpassende zwecklose Dachreiter stammt aus dem 18. Jahrhundert. In den Jahren 2001 bis 2003 wurde die Orgel aus Spenden der Einwohner saniert.

Bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1890 arbeitete bei Löbnitz an der Götsche eine 1710 erbaute oberschlächtige Wassermühle.

Vereine

Der örtliche Sportverein ist der SV Traktor Teicha e. V., einer der ältesten Sportvereine Deutschlands. Er wurde am 10./12. Juni 1885 unter dem Namen Turnfreunde Teicha-Löbnitz gegründet. Derzeit gehören weit über 200 Mitglieder dem Verein in den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Gymnastik an.

Seit 1935 gibt es die Freiwillige Feuerwehr. Ein Schalmeienorchester wurde 1956 gegründet. Jüngster Verein ist der seit dem Jahr 2000 bestehende Siedlerbund.

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich finden ein Dorffest, ein Oldtimertreffen, der Vorgartenwettbewerb des Siedlerbundes e. V. sowie ein Frühjahrsteilemarkt der Oldtimerfreunde Halle-Teicha e. V. statt.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2006
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

Weblinks

 Commons: Teicha – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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