U-Boot-Klasse XXXII

U-Boot-Klasse XXXII

p1

Kleinst-U-Boot Typ XXXII
p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Schiffstyp Kleinst-U-Boot
Verbleib nicht umgesetzt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
11,86 m (Lüa)
Breite 1,68 (größte Breite) m
Verdrängung 20 t
 
Besatzung 2
Maschine
Maschine Unterwasserfahrt: Elektromotor AEG AW 77
Maschinen-
leistung
25 PS (18 kW)
Geschwindigkeit max. 6 kn
Propeller 1

Die U-Boot-Klasse XXXII war eine Projektstudie eines Kleinst-U-Bootes der deutschen Kriegsmarine während des Zweiten Weltkrieges.

Entwicklungsgeschichte

Die Entwicklung der U-Boot-Klasse XXXII erfolgte im Herbst 1944. Das Konzept sah vor, ein 2-Mann-Kleinst-U-Boot zu entwickeln, das mit einem rein elektrischen Antrieb im Ärmelkanal operieren sollte. Vom Aufbau her sollte sich das Projekt am Seehund orientieren. Überlegungen zum Projekt waren,

  • dass der Seehund mit seiner vollständigen Antriebsanlage für eine schnelle Massenproduktion einen zu hohen Aufwand erforderte
  • dass die zunehmende Gegnerabwehr (z.B. durch Sonar) in naher Zeit jeden Einsatz im Kanal unmöglich machen würde
  • dass die Inanspruchnahme der Besatzung durch Dieselgeräusche sowie Seegangseinflüsse bei einem reinen Unterwassereinsatz entfallen würden
  • dass durch den Wegfall einer günstigen Form für die Überwasserfahrt die Torpedos oberhalb des Bootskörpers oder neben dem Turmaufbau angebracht werden konnten

Unter Berücksichtigung dieser Vorschläge folgerte die Entwicklungsabteilung der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine, dass mit dieser Bootsklasse Torpedos ohne größeren Aufwand (Docken und Anheben durch Kräne usw.) wieder am Boot befestigt werden konnten. Dies sollte die Wartezeit zwischen den Einsätzen erheblich verkürzen. Um die begrenzte Reichweite eines Elektromotors besser nutzen zu können, sollte die Besatzung das Boot auf Grund legen und den Tidenwechsel abwarten, um so ihren Aktionsradius durch „Treiben“ zu erhöhen. Weitere Merkmale der Bootsklasse war ein Turmaufbau, der so hoch sein sollte, dass der Steuermann bequem darunter stehend das Schiff steuern konnte. Die Primärbewaffnung sollte aus zwei seitlich am Rumpf befestigten Torpedos bestehen, welche vom Typ G7 sein sollten. Als Antrieb diente der gleiche Elektromotor wie beim Seehund. Die Einsatzzeit war auf vier Tage ausgerichtet.

Das Projekt kam jedoch vor Kriegsende nicht mehr zur Umsetzung, da eine Zersplitterung der Rüstungskapazitäten auf eine zu große Typenvielfalt nicht mehr möglich war. Alle noch zur Verfügung stehenden Rohstoffe wurden bei den Kleinst-U-Booten dem Seehundbau zugeordnet.[1]

Einzelnachweise

  1. Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 77.

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