Christoph Jentsch

Christoph Jentsch

Christoph Jentsch (* 21. Dezember 1931 in Niederwartha) ist ein emeritierter Professor der Geographie.

Inhaltsverzeichnis

Wissenschaftlicher Werdegang

Jentsch studierte Geographie, Ethnologie und Geschichte in Frankfurt a M., Innsbruck, und München. Er promovierte 1960 in Innsbruck mit einer Arbeit über das Brunecker Becken, habilitierte 1973 bei Carl Rathjens in Saarbrücken über das Nomadentum in Afghanistan. Mitte der 1970er Jahre wurde er auf den Lehrstuhl für Anthropogeographie und Länderkunde des Geographischen Institutes der Universität Mannheim berufen. Im Jahr 2000 wurde er emeritiert.

Sonstiges

Der Rathjens Schüler und Hochgebirgsexperte Christoph Jentsch galt jahrzehntelang als der einzige Afghanistanexperte in Deutschland. Jentsch gilt weiterhin als Experte für Tirol und Südtirol.

Christoph Jentsch war und ist ein vielbeachteter akademischer Lehrer der eine Vielzahl von Schülern hervorbrachte die inzwischen selbst zu akademischen Größen herangewachsen sind: u.a sind zu nennen; der Südtirolexperte Rainer Loose, die Kanadaexpertin Barbara Hahn, der inzwischen verstorbene Minderheitenexperte Rainer Joha Bender, der GIS-Experte Thomas Ott, der Leiter des IFL Sebastian Lentz, sowie Rainer Lukhaup und Ralf Scheffel die beide inzwischen in der freien Wirtschaft tätig sind, und auch der Physiogeograph und Mittelmeerexperte Christophe Neff wurde von Jentsch beeinflusst.

Christoph Jentsch leitete jahrelang das Geographische Institut der Universität Mannheim als Geschäftsführender Direktor. Von 1990 bis 2005 leitet er auch das Institut für Landeskunde und Regionalforschung der Universität Mannheim.

Christoph Jentsch gehört noch zur Generation der „Forschungsreisenden in Sachen Geographie und Entdeckungen“ einer Generation von geographischen Hochschullehrern & Naturforschern die es heute so nicht mehr gibt. So brach Christoph Jentsch in den 60 Jahren mit dem Auto von Saarbrücken auf eine lange und entbehrungsreiche Forschungsreise durch den Balkan, Taurus, Kaukasus in den Hindukusch nach Afghanistan um seine Habilitationsforschungen über das Nomadentum in Afghanistan durchzuführen. In diesem Sinn kann Jentsch bestimmt gleichgestellt werden mit Persönlichkeiten wie Germaine Tillion oder Theodore Monod.

Werke (Auswahl)

  • Christoph Jentsch 2009: Das Fach Geographie an der Mannheimer Hochschule 1907 bis 2006. Eine Dokumentation von Christoph Jentsch. Frankenthal.
  • Alexander Scheid, Christophe Neff, Christoph Jentsch (Hrsg.): Flächenextensivierung im Mittleren Schwarzwald. Ergebnisse und Diskussion der in der Raumschaft Schramberg durchgeführten geographischen und landschafts – feuerökologischen Untersuchungen. (Materialien zur Geographie, Bd. 34). Geographisches Institut der Universität Mannheim, Mannheim 2004. ISBN 3-923750-92-7.
  • Christoph Jentsch: Visionen von der idealen Stadt : Beiträge zur Ausstellung "Ildefons Cerdà (1815 - 1876)" an der Universität Mannheim 2002 / . Mannheim, 2002. ISBN 3-923750-87-0.
  • Dieter Anhuf, Christoph Jentsch (Hrsg.): Beiträge zur Landeskunde Südwestdeutschlands und angewandten Geographie. Mannheim 1997.ISBN 3-923750-72-2.
  • Jürgen Bähr, Christoph Jentsch, Wolfgang Kuls: Bevölkerungsgeographie. Berlin 1992. ISBN 3-11-008862-2
  • Christoph Jentsch: Höhengrenzen in Hochgebirgen : Vorträge und Diskussionen eines DFG-Rundgespräches in Saarbrücken am 15. u. 16. Mai 1979 ; Carl Rathjens zum 65. Geburtstag. Saarbrücken 1980.
  • Christoph Jentsch: Das Nomadentum in Afghanistan. Meisenheim a. Glan. 1973

Weblinks

Quellen

  • Andreas Dittmann u.a (Hrsg): Wer ist wo? Geographinnen und Geographen an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bonn 2006. ISBN 3-00-016764-1



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