Villa Weigang (Dresden)

Villa Weigang (Dresden)
Die Villa Weigang
Die Villa Weigang im Winter

Die Villa Weigang ist ein denkmalgeschütztes Gebäude auf der Goetheallee 55 im Dresdner Stadtteil Blasewitz. Sie gilt als „eine der bedeutendsten und prächtigsten Blasewitzer Villen“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Architekt Max Georg Poscharsky erwarb 1894 zu Spekulationszwecken das Grundstück Goetheallee 55 und begann im selben Jahr mit dem Bau der Villa, die er selbst entworfen hatte. Bereits im folgenden Jahr veräußerte er das Grundstück mitsamt der noch nicht fertiggestellten Villa mit großem Gewinn an den Kommerzienrat und Druckereibesitzer Otto Weigang, der das Gebäude als Sommersitz nutzte.

Später befand sich die Villa im Besitz von Privatleuten, um 1944 aber auch einer Kreditbank. In der DDR wurde die Villa als Meldestelle der Polizei genutzt. Nach ihrer Restaurierung von 1991 bis 1994 wird die Villa heute als Standesamt genutzt.

Baubeschreibung

Villa Weigang, Detail

Die Villa besitzt auf fast quadratischer Grundfläche zwei Geschosse. Verglichen mit anderen Bauten Poscharskys, wie der Blasewitzer Villa Vogesenweg 4, wirkt die Villa in ihrem Grundaufbau geordneter. Die aufwändige Gestaltung lehnt sich an die deutsche Renaissance an.

Da sie an der Goetheallee, Ecke Käthe-Kollwitz-Ufer, zu Beginn des Blasewitzer Villenviertels liegt, besitzt die Villa drei Schauseiten. Sie ist historistisch mit Türmchen, einem hohem Giebel, einer Sonnenuhr und vermuschelten Nischen gestaltet und besitzt neben Erkern und Loggien auch eine Freitreppe sowie einen Wandbrunnen. Sandstein gliedert das Gebäude. Verschiedene Fensterformen und reiche florale Putzmalerei mit Ranken und Früchten tragen zum schlossartigen Charakter der Villa bei.

Die Villa wurde zu ihrer Erbauungszeit mit modernster Technik versehen, so erhielt sie eine der ersten Dampfheizungen und eine zentrale Ventilation.[2] Im Inneren haben sich die Ausstattung und Gestaltung der Villa erhalten, wobei Stuck – unter anderem besitzt die Villa vergoldete Stuckdecken –, Malereien und die Holzvertäfelungen von 1991 bis 1994 restauriert wurden. Sowohl die Zuordnung der Räume wie auch das großzügige Treppenhaus sind im Original erhalten. Auch die mit Ornamenten versehenen Buntglasfenster und ein Fayence-Kamin stammen noch aus der Zeit der Erbauung.

Ursprünglich besaß die Villa ein parkartiges Gartengrundstück mit reicher Ausstattung. Dieses wurde verkleinert und nur in unmittelbarer Nähe zur Villa wiederhergestellt.

Literatur

  • Villa Weigang. In: Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Dresden. Aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, S. 147.
  • Villa Weigang. In: Gilbert Lupfer, Berhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3, S. 162.
  • Villa Weigang. In: Siegfried Thiele: 99 Dresdner Villen und ihre Bewohner. HochlandVerlag, Pappritz 2009, ISBN 978-3-934047-58-7, S. 26–27.

Weblinks

 Commons: Villa Weigang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dehio, S. 147.
  2. Birte Urban: In der „Villa Weigang“ treffen sich die Ja-Sager. In: Potz Blitz, Heft 4, 2006, S. 14.
51.05606413.801494

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