Walter Artelt

Walter Artelt

Walter Artelt (* 23. Juli 1906 in Bad Warmbrunn, Niederschlesien, heute Cieplice Śląskie-Zdrój, Polen; † 26. Januar 1976 in Königstein im Taunus) war ein deutscher Arzt, Zahnarzt und Medizinhistoriker. Die Medizinhistorikerin Edith Heischkel-Artelt war seine Ehefrau.

Als Schüler von Paul Diepgen und Max Wellmann in Berlin war Artelt von 1938 bis zu seiner Emeritierung 1971 Leiter des Senckenbergischen Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Frankfurt am Main.[1] Artelt trat 1941 der NSDAP bei. An der Universität Frankfurt war Artelt ab 1942 apl. Professor, ab 1952 ao. Professor und ab 1958 ordentlicher Professor sowie 1962/1963 dortiger Rektor.[2]

Von 1950 bis 1955 saß Artelt der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik vor.[2] 1952 wurde Artelt in die Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt. Nach seiner Ehefrau und ihm benannt ist die Prof. Dr. Walter Artelt und Prof. Dr. Edith Heischkel–Artelt–Stiftung.

Schriften (Auswahl)

  • Arzt und Leibesübungen in Mittelalter und Renaissance, 1931.
  • Studien zur Geschichte der Begriffe "Heilmittel" und "Gift". Urzeit, Homer, Corpus Hippocraticum, Leipzig 1937, Nachdruck Darmstadt 1968.
  • Theophrastus Paracelsus, 1493–1541. Anläßlich der 400. Wiederkehr des Todestages, hrsg. u. gestaltet v. Fritz Jaeger unter Mitwirkung v. Walter Artelt [u. a.]. Salzburg: Mora 1941.
  • Einführung in die Medizinhistorik. Ihr Wesen, ihre Arbeitsweise und ihre Hilfsmittel, 1949.
  • (Hrsg.): Index zur Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, 1953.
  • (Hrsg., mit Walter Rüegg): Der Arzt und der Kranke in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts Vorträge eines Symposiums vom 1.–3. April 1963 in Frankfurt am Main, 1967.
  • (Hrsg.): Städte-, Wohnungs- und Kleidungshygiene des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Vorträge eines Symposiums vom 17.–18. Juni 1967 in Frankfurt am Main. Stuttgart: Enke 1969 (Studien zur Medizingeschichte des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 3).
  • August de Bary und die Geschichte der Medizin, 1974.

Literatur

  • Hans-Heinz Eulner u.a. (Hrsg.): Medizingeschichte in unserer Zeit. Festgabe für Edith Heischkel-Artelt und Walter Artelt zum 65. Geburtstag, Stuttgart: Enke 1971, ISBN 3-432-01698-0, mit Bibliographie E. Heischkel-Artelt u. W. Artelt (S. 457–477).
  • Hans Sckommodau: Nachrufe auf Erhard Lommatzsch, Walter Artelt, Herbert O'Daniel, Franz Beyerle, Franz Böhm, Karl Küpfmüller, Gerhard Kleiner, Ernst Langlotz, Paul Royen (Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 17,2) Steiner, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-03392-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Senckenbergischen Instituts für Geschichte der Medizin.
  2. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 19.

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