Czeschka

Czeschka

Carl Otto Czeschka (* 22. Oktober 1878 in Wien; † 10. Juli 1960 in Hamburg) war ein österreicher Graphiker und Maler. Er gilt als einer der wichtigsten Gestalter der Wiener Werkstätte.

Nach dem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien lehrte Czeschka in intensiver Zusammenarbeit mit Koloman Moser und Josef Hoffmann an der Wiener Werkstätte und ging 1908 an die Hamburger Kunstgewerbeschule. 1905 gestaltete er den Musiksaal des Palais Stoclet in Brüssel.

In seiner Formensprache ist Czeschka nahe verwandt mit Gustav Klimts Bildern, aber Czeschkas Bildsprache ist auf einem flächigeren und abstrakteren Weg. Carl Otto Czeschkas Schüler Kokoschka hat immer wieder seine Bewunderung für seinen Lehrer artikuliert und auch seine eigene Formensprache wesentlich als von Czeschka beeinflusst betrachtet.

Czeschkas Werk ist umfangreich, er entwarf unter anderem Graphiken, Holzschnitte, Glasfenster, Kalender, Theaterausstattungen für Max Reinhardt, für diesen u. a. die Kulisse für Shakespeares König Lear, buchkünstlerische Arbeiten, Schmuck, Postkarten und Möbel. Besonders bekannt sind seine Buchausstattungen, die Illustrationen von 1908 zu „Die Nibelungen“ in der Jugendbuchreihe vom Verlag Gerlach und Wiedling gelten als sein bekanntestes Werk.

Czeschkas Nibelungenillustrationen waren die wichtige Inspirationsquelle für den Stummfilm „Die Nibelungen“ von Fritz Lang und Thea von Harbou. Zudem hat Czeschka die bis heute verwendete Kopfzeile der Wochenzeitschrift Die Zeit gestaltet. Diese an Albrecht Dürer erinnernden Schriftzüge dieses Schriftsatzes haben nichts an ihrer Einprägsamkeit eingebüßt. Ein Schüler von Czeschka war der Grafiker Werner Rebhuhn.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Carl Otto Czeschka — Porträt Carl Otto Czeschka von Koloman Moser, 1907 Carl Otto Czeschka (* 22. Oktober 1878 in Wien; † 30. Juli 1960 in Hamburg) war ein österreichischer Graphiker und Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Werkstaette 1903-1932 — Wiener Werkstätte GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1903 Auflösungsdatum 1932 …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried Heinersdorff — (* 1883 in Berlin; † 24. Oktober 1941 in Mouleydier, Frankreich) war ein deutscher Glasmalerei und Glasmosaikfabrikant, Kunstmäzen und Kunstsammler. Er war Gründungsmitglied des Deutschen Werkbund und gilt als bedeutender Reformer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Handwerkskammer Hamburg — am Holstenwall Die Handwerkskammer Hamburg ist die auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg zuständige Handwerkskammer als Interessenvertretung und Dienstleister für das ansässige Handwerk, handwerksähnlicher Betriebe und deren… …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Konietzko — Julius August Konietzko (* 6. August 1886 in Insterburg; † 27. April 1952) war ein deutscher Forschungsreisender und Händler mit dem Schwerpunkt auf Völkerkunde und Volkskunde. Leben Seine Kindheit verbrachte Julius Konietzko bis zum Erreichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Werkstätte — GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1903 Auflösung 1932 …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Meier-Thur — (* 26. Oktober 1881 in Elberfeld; † 5. Dezember 1943 im KZ Fuhlsbüttel, eigentlicher Name Arthur Hugo Meier)[1] war ein expressionistischer Graphiker und Maler. In der Zeit von 1910 bis 1943 lehrte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg, die in der …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Werkstätte — Infobox Company company name = Wiener Werkstätte company company type = Public foundation = 1903 1932 location = Vienna, Austria key people = Josef Hoffmann, Koloman Moser, Dagobert Peche industry = art, interior decoration products = [jewelry,… …   Wikipedia

  • Abbildungslegende — Illustration des Artikels Segelboot in der Wikipedia Illustration (v. lat. illustrare „erleuchten, erklären, preisen“; Pl. Illustrationen) bedeutet das einem Text erläuternd beigegebene Bild , unabhängig von dessen Form oder spezifischer Funktion …   Deutsch Wikipedia

  • DIE ZEIT — Beschreibung Wochenzeitung Verlag Zeitverlag Gerd Bucerius Erstausgabe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”