DRG-Baureihe E 178

DRG-Baureihe E 178
DRG E 178 01
Anzahl: 1
Hersteller: LHB, SSW
Baujahr(e): 1929
Ausmusterung: 1945
Achsformel: 1Bo+Bo1
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.500 mm
Gesamtradstand: 12.500 mm
Dienstmasse: 98,6 t
Reibungsmasse: 68,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Stundenleistung: 850 kW (bei 47 km/h)
Dauerleistung: 570 kW (bei 47 km/h)
Anfahrzugkraft: 184 kN
Leistungskennziffer: 8,6 kW/t
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Laufraddurchmesser: 1000 mm
Stromsystem: 750 V Gleichstrom
Stromübertragung: Stromschiene
Anzahl der Fahrmotoren: 4 Gleichstrom- Reihenschlussmotoren
Bauart Fahrstufenschalter: 4 Stufen, Schützensteuerung
Zugheizung: Dampfkessel

Die Lokomotive E 178 01 der Deutschen Reichsbahn war eine Elektrolokomotive für den elektrischen Betrieb von Fernzügen auf der Berliner Stadtbahn.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zusammenhang mit der Einführung des elektrischen Betriebs auf den Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen beabsichtigte die Reichsbahn auch Fernverkehrszüge auf der Berliner Stadtbahn mit elektrischen Lokomotiven zu befördern. Ziel war die Verminderung der Rauch- und Rußbelastung in der Berliner Innenstadt.[1] Die vorerst vorgesehenen sechs Lokomotiven sollten über eine Zugheizungsanlage verfügen. Als Stromversorgung war wie bei der S-Bahn Berlin eine seitliche Stromschiene mit Gleichstrom vorgesehen.

Die Hauptverwaltung der Reichsbahn genehmigte im August 1928 den Entwurf des Reichsbahnzentralamtes. Zusätzlich zum Entwurf sollten die Lokomotiven eine Sicherheitsfahrschaltung und die Möglichkeit zur Nachrüstung von Scherenstromabnehmern auf dem Dach besitzen. Die Anfang 1929 fertiggestellte Lokomotive wurde von Linke-Hofmann-Busch (Fahrzeugteil) und den Siemens-Schuckert-Werken (elektrischer Teil) geliefert. Die Lokomotive wurde bei den Bahnbetriebswerken der S-Bahn Friedrichsfelde und Papestraße eingesetzt. Am 1. Juli 1932 wurde die Lokomotive abgestellt und am 4. Oktober 1942 ausgemustert. Bei einem Luftangriff auf das Bahnbetriebswerk Berlin-Schöneweide während des Zweiten Weltkrieges wurde die Lokomotive zerstört und anschließend verschrottet.

Konstruktion

Mechanischer Teil

Die Lokomotive bestand aus zwei gekuppelten Hälften. Die Konstruktion dieser Teile war weitgehend identisch. Während auf der einen Hälfte der Führerstand war, befand sich auf der anderen Hälfte die Schützenkammer.

Der Hauptrahmen bestand aus durch Querverbindungen, Pufferträger und Kurzkuppelkasten versteifte Längsträger. Auf diesen war je Lokhäfte ein Dampfkessel angebracht. Der Dampfkessel war dreischüssig und wurde von einer stationären Kesselanlage versorgt. Die Kessel fassten 9 m³. An den Stirnseiten befanden sich der Hauptluftbehälter und der Luftverdichter in niedrigen Vorbauten.

Je Lokhälfte waren zwei der drei Radsätze angetrieben. Die Radsätze verfügten über Rollenlager, hatten aber kein Seitenspiel. Die Achsen waren über Blattfedern abgestützt. Die angetriebenen Achsen waren durch Ausgleichshebel verbunden. Der Antrieb erfolgte mittels Tatzantrieb mit einseitigem ungefedertem Getriebe.

Elektrischer Teil

Zur Stromabnahme dienten vier handbetätigte Stromabnehmer für die seitliche Stromschiene. Die Schalter der Steuerung waren elektropneumatisch. Die Schaltung verfügte über 22 Anfahr- und vier Dauerfahrstufen. Die vier Gleichstrommotoren besaßen ein aufgesetztes Lüfterrad. Bei Höchstgeschwindigkeit hatten sie eine Drehzahl von 630/min. Die maximale Motorspannung betrug 750 V. Zwei Motoren waren ständig in Reihe geschaltet.

Literatur

Belege

  1. a b ETZ, 50. Jg., S. 1589

Weblinks

  • E 178 01 im Bildarchiv der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt

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