David Groneberg

David Groneberg

Jan David Alexander Groneberg (* 11. Dezember 1973 in Frankfurt am Main) ist deutscher Universitätsprofessor, Facharzt für Arbeitsmedizin und Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Zuvor war er Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin.

Im Jahr 2002 wurde er mit 28 Jahren zum jüngsten Medizinprofessor (W1) der Bundesrepublik Deutschland ernannt.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

David Groneberg studierte nach dem Abitur am Gymnasium der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar an der Justus-Liebig-Universität Gießen die Fächer Humanmedizin und Philosophie. Nach dem Praktischen Jahr an Lehrkrankenhäusern der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Cambridge in Großbritannien war er als Gastwissenschaftler am National Heart and Lung Institute des Imperial College of Science, Technology and Medicine in London, Großbritannien über ein DAAD-Stipendium tätig. Im Jahr 2000 reichte er seine Dissertationsschrift an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein und wurde mit der Auszeichnung „Summa cum laude“ zum Dr. med. promoviert. Nach dem Forschungsaufenthalt in London arbeitete er als Arzt im Praktikum und später als Assistenzarzt bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, gemeinsame Einrichtung der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin.

Von 2002 bis 2003 war er Juniorprofessor für Infektion und Immunität in der Pneumologie am Forschungszentrum Borstel der Leibniz-Gemeinschaft (ehemals Blaue Liste-Institut) und der Medizinischen Klinik der Universität Lübeck. Nach der Rückkehr an die Charité reichte er die Habilitation im Jahr 2003 ein und beendete die Facharztausbildung im Fach Arbeitsmedizin am Institut für Arbeitsmedizin der Charité - Universitätsmedizin Berlin.

2005 folgte der Ruf auf die erste deutsche Universitätsprofessur für Molekulare Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Juni 2007 übernahm Prof. Groneberg den Lehrstuhl für Arbeitsmedizin der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin und leitet seitdem das Institut für Arbeitsmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin als Direktor und Universitätsprofessor. Im Oktober 2010 wurde er Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Neben seiner Qualifikation als Facharzt für Arbeitsmedizin ist er ebenfalls Umweltmediziner, Betriebsmediziner und Sportmediziner.

Forschungsgebiete und Auszeichnungen

Die Forschungsgebiete von David Groneberg liegen vor allem in den Bereichen der experimentellen und klinischen Arbeitsmedizin, Infektiologie, Pneumologie, Allergologie, Umweltmedizin und Sportmedizin. Er klärte grundlegende Mechanismen der Entzündung auf und befasst sich mit der pathophysiologischen Rolle von Mediatoren bei sozioökonomisch bedeutsamen Lungenerkankungen wie Asthma bronchiale, COPD oder Pneumonie. Für seine Arbeit erhielt er eine Reihe von Preisen, Auszeichnungen und Forschungsstipendien, so 2000 das Forschungsstipendium des DAAD, 2001 den Pulmedica-Preis der Gesellschaft für Lungen- und Atmungsforschung, 2001 den Preis „Pharmacology“ der 12. European ESC-Conference in Berlin, 2002 das Forschungsstipendium der Deutschen Nierenstiftung, 2002 den Curt-Dehner Preis der Gesellschaft für Lungen- und Atmungsforschung, 2002 das MSD-Stipendium Pneumologie, 2002 die Promotionspreise der Hessischen Landesärztekammer und der Deutschen Lungenstiftung, 2002 den Junior-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und 2003 den GSK-Forschungsförderpreis Pneumologie der Deutschen Atemwegsliga. Im Jahr 2003 wurde ihm die Ehrendoktorwürde und Ehrenprofessorenwürde der Fujian University of Traditional Chinese Medicine (China) verliehen im Rahmen der Gründung einer Universitätskooperation zwischen der Charité und der Fujian University of Traditional Chinese Medicine. Im Jahr 2008 wurde er während der Olympischen Spiele in Peking zum Ehrendoktor des Fujian College of Medicine ernannt (Dr. rer. nat. h.c.).

Mitgliedschaften

David Groneberg ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin, der Deutschen Lungenstiftung, der Deutschen Atemwegsliga, der Deutschen Nierenstiftung, und der Deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung. Darüber hinaus ist bzw. war er Asthma-Sprecher des JMA-Boards der European Academy of Allergy and Clinical Immunology und Member des Asthma Section Boards der European Academy of Allergy and Clinical Immunology. Ebenso ist bzw. war er stellvertr. Sprecher der Sektion Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Ärzte-Initiative Raucherhilfe e.V., Mitglied der Arzneimittelkommission der Bundesärzteschaft, Mitglied der Ständigen Konferenz/Ausschuss Arbeitsmedizin der Bundesärztekammer, Mitglied der Kommission zur Bewertung von Vergiftungen des Bundesinstituts für Risikobewertung und Mitglied der Ständigen Konferenz/Ausschuss Gesundheit und Umwelt der Bundesärztekammer.

Schriften

David Groneberg ist bzw. war Herausgeber des Journal of Occupational Medicine and Toxicology, Hauptschriftleiter des Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie und Mitherausgeber/Gastherausgeber/Mitglied des Editorial Boards der Zeitschriften Ergomed, Praktische Arbeitsmedizin, Clinical and Molecular Allergy, Nutrition and Metabolism, Cough, Nutrition Journal, Current Drug Targets und European Journal of Pharmacology.

Eine aktuelle Nachfrage bei der Datenbank für medizinische Literatur PubMed ergab für David Groneberg über 180 gelistete Veröffentlichungen.

Auswahl wesentlicher Arbeiten: Wissenschaftliche Publikationen

  • Lim S, Groneberg D, Fischer A, Oates T, Caramori G, Mattos W, Adcock I, Barnes PJ, Chung KF. Expression of heme oxygenase isoenzymes 1 and 2 in normal and asthmatic airways: effect of inhaled corticosteroids. Am J Respir Crit Care Med. 2000 Nov;162(5):1912-8.
  • Groneberg DA, Nickolaus M, Springer J, Doring F, Daniel H, Fischer A. Localisation of the peptide transporter PEPT2 in the lung: implications for pulmonary oligopeptide uptake. Am J Pathol. 2001 Feb;158(2):707-14.
  • Groneberg DA, Hartmann P, Dinh QT, Fischer A. Expression and distribution of vasoactive intestinal polypeptide receptor VPAC2 mRNA in human airways. Lab Invest. 2001 May;81(5):749-55.
  • Fischer TC, Hartmann P, Loser C, Springer J, Peiser C, Dinh QT, Fischer A, Groneberg DA. Abundant expression of vasoactive intestinal polypeptide receptor VPAC2 mRNA in human skin. J Invest Dermatol. 2001 Sep;117(3):754-6.
  • Jacob P, Rossmann H, Lamprecht G, Kretz A, Neff C, Lin-Wu E, Gregor M, Groneberg DA, Kere J, Seidler U. Down-regulated in adenoma mediates apical Cl-/HCO3- exchange in rabbit, rat, and human duodenum. Gastroenterology. 2002 Mar;122(3):709-24.
  • Heppt W, Peiser C, Cryer A, Dinh QT, Zweng M, Witt C, Fischer A, Groneberg DA. Innervation of human nasal mucosa in environmentally triggered hyperreflectoric rhinitis. J Occup Environ Med. 2002 Oct;44(10):924-9.
  • Groneberg DA, Welker P, Fischer TC, Dinh QT, Grutzkau A, Peiser C, Wahn U, Henz BM, Fischer A. Down-regulation of vasoactive intestinal polypeptide receptor expression in atopic dermatitis. J Allergy Clin Immunol. 2003 May;111(5):1099-105.
  • Rubio-Aliaga I, Frey I, Boll M, Groneberg DA, Eichinger HM, Balling R, Daniel H. Targeted disruption of the peptide transporter Pept2 gene in mice defines its physiological role in the kidney. Mol Cell Biol. 2003 May;23(9):3247-52.
  • Springer J, Scholz FR, Peiser C, Groneberg DA, Fischer A. SMAD-signaling in chronic obstructive pulmonary disease: transcriptional down-regulation of inhibitory SMAD 6 and 7 by cigarette smoke. Biol Chem. 2004 Jul;385(7):649-53.
  • Groneberg DA, Poutanen SM, Low DE, Lode H, Welte T, Zabel P. Treatment and vaccines for severe acute respiratory syndrome (SARS). Lancet Infect Dis. 2005 Mar;5(3):147-55.
  • Wagner U, Staats P, Fehmann HC, Fischer A, Welte T, Groneberg DA. Analysis of airway secretions in a model of sulfur dioxide induced chronic obstructive pulmonary disease (COPD). J Occup Med Toxicol. 2006 Jun 7;1:12.
  • Witt H, Sahin-Toth M, Landt O, Chen JM, Kahne T, Drenth JP, Kukor Z, Szepessy E, Halangk W, Dahm S, Rohde K, Schulz HU, Le Marechal C, Akar N, Ammann RW, Truninger K, Bargetzi M, Bhatia E, Castellani C, Cavestro GM, Cerny M, Destro-Bisol G, Spedini G, Eiberg H, Jansen JB, Koudova M, Rausova E, Macek M Jr, Malats N, Real FX, Menzel HJ, Moral P, Galavotti R, Pignatti PF, Rickards O, Spicak J, Zarnescu NO, Bock W, Gress TM, Friess H, Ockenga J, Schmidt H, Pfutzer R, Lohr M, Simon P, Weiss FU, Lerch MM, Teich N, Keim V, Berg T, Wiedenmann B, Luck W, Groneberg DA, Becker M, Keil T, Kage A, Bernardova J, Braun M, Guldner C, Halangk J, Rosendahl J, Witt U, Treiber M, Nickel R, Ferec C. A degradation-sensitive anionic trypsinogen (PRSS2) variant protects against chronic pancreatitis. Nat Genet. 2006 Jun;38(6):668-73.

Buchbeiträge

  • Haustein KO, Groneberg D. Tabakabhängigkeit: Gesundheitliche Schäden durch das Rauchen (Gebundene Ausgabe). Springer-Verlag, Heidelberg. 2. Auflage; 2008.
  • Groneberg DA, Welte T (deutsche Ausgabe), Levy BD, Shapiro SD. Akutes Atemnotsyndrom (Acute Respiratory Distress Syndrome). In: Harrison Innere Medizin. Deutsche Ausgabe. Hrsgg. Dietel M, Suttorp N, Zeitz M, Kasper DL, Braunwald E, Fauci AS, Hauser SL, Longo DL, Jameson JL. 16. Aufl. McGraw-Hill/ABW Wissenschaftsverlag, Berlin; 2005.

Weblinks



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