Adolf Graf Schwarzenberg

Adolf Graf Schwarzenberg
Adolf von Schwarzenberg

Adolf Graf von Schwarzenberg (* 1551; † 29. Juli 1600) war ein bedeutender Feldherr in den Türkenkriegen des ausgehenden 16. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Adolf kam als einziger Sohn von Wilhelm II. Freiherr zu Schwarzenberg und Anna von der Harff auf Schloss Gimborn bei Gummersbach im damaligen Herzogtum Berg zur Welt. Vater Wilhelm II. hatte nach seiner Heirat 1550 den Familiensitz des Hauses Schwarzenberg aus dem Fränkischen ins Bergische verlegt, nachdem auch schon Großvater Wilhelm I. durch seine Heirat mit Katharina Freiin von Nesselrode Verbindungen hierher geknüpft hatte. Adolf verlor seinen Vater, welcher 1557 in der Schlacht von St. Quentin fiel, schon im Kindesalter.

Adolfs einzige und jüngere Schwester Elisabeth ehelichte Wilhelm von Nesselrode, den Kanzler des Herzogtums Jülich-Berg, und verstarb 1599.

Karriere

Dennoch trat auch er früh in spanische Kriegsdienste. Adolf von Schwarzenberg kämpfte zunächst unter Philipp II. im Achtzigjährigen Krieg gegen die Niederlande, später für die katholische Seite gegen die Hugenotten. An Ämtern und Würden erlangt er jene eines „kurfürstlich cölnischen geheimen Raths“, eines „fürstlich Lüttich'schen Marschalls“ sowie eines „Statthalters, Generals und Landhofmeisters im Stift Cöln“.

Adolfs Ruhm basiert jedoch in erster Linie auf seinen militärischen Leistungen bei Feldzügen gegen die Türken in Ungarn: 1594 beteiligt er sich mit zweitausend selbst geworbenen wallonischen Reitern an der Belagerung von Gran und hilft 1594 bei der Eroberung von Hatvan. 1598 gewinnt er die 1592 gefallene Festung Raab zurück, ein bedeutender Etappensieg gegen die osmanischen Eroberer.

Triumph

Wappen Graf Adolfs an seinem Geburtsschloss

Aus Dankbarkeit errichtet man dem Feldherrn im ganzen Land steinerne Gedenksäulen mit seinem Namen, so genannte Raaberkreuze, von denen noch heute einige existieren. Die bedeutendste Ehrung wird Adolf von Schwarzenberg durch den Kaiser zuteil: 1599 erhebt Rudolf II. ihn in den Reichsgrafenstand, schenkt ihm die Stadt Auspitz sowie einen enormen Geldbetrag. Darüber hinaus verleiht er dem siegreichen Gefolgsmann das Recht, das Schwarzenberger Wappen zu erweitern - seither wird es nicht nur durch Helmdecken in den kaiserlichen Farben geziert, sondern zeigt nun auch einen Raben, welcher einem Türkenkopf die Augen aushackt.

Ende

Der frisch gekürte Reichsgraf wird jedoch weder Familie noch Heimat wiedersehen: Das Kriegsglück des Schwarzenbergers wendet sich unterdessen; 1598 gelingt ihm zwar noch die Befreiung Ofens, beim Sturm auf Pest 1599 wird er aber verwundet. Bei einer weiteren Militäraktion gegen Pápa wird Adolf Graf von Schwarzenberg erneut von einer Kugel getroffen und erliegt seiner Verwundung am 29. Juli 1600.

Nachkommen

Graf Adolf hinterließ seine Ehefrau Margaretha Freiin Wolff von Metternich und seinen 16-Jährigen einzigen Sohn Adam.

Literatur


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