- Die Tränen meiner Mutter
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Filmdaten Originaltitel Die Tränen meiner Mutter Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch/Spanisch Erscheinungsjahr 2008 Länge 91 Minuten Stab Regie Alejandro Cardenas-Amelio Drehbuch Cuini Amelio-Ortiz,
Alejandro Cardenas-Amelio,
Christoph SilberProduktion Nicolas Grupe,
Guenter Fenner,
Dirk HammMusik ZORT Kamera Florian Schilling Schnitt Renata Salazar-Ivancan Besetzung - Adrian Goessel: Alex (jung)
- Fabian Busch: Alex (erwachsen)
- Erica Rivas: Lizzie
- Rafael Ferro: Carlos
- Alice Dwyer: Sik
- Joachim Paul Assböck: Jürgen
- Kristian Kiehling: Micha
- Volkmar Kleinert: Günther
- Toni Chaparro: Anita
- Roman Russo: Andrea
- Jens Kauffmann: Paul
- Raoul van de Loo: Thomas
- Joan Pascu: Thomas' Vater
- Martina Eitner-Acheampong: Lehrerin
Die Tränen meiner Mutter ist ein deutsch-argentinischer Spielfilm von Regisseur Alejandro Cardenas-Amelio aus dem Jahr 2008. Produziert wurde der Film von der Filmworker GmbH & Co. KG und der Creado Film GmbH und Co. KG in Zusammenarbeit mit dem ZDF (Das kleine Fernsehspiel).[1]
Der Film lief bereits auf mehreren Festivals und kam am 6. November 2008 in die deutschen Kinos.[2]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Alex ist 25 und gerade in Buenos Aires angekommen. Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus, wo sein Vater im Sterben liegt. Auf dem Weg ins Ungewisse werden Erinnerungen aus seiner Kindheit wach.
Alex und seine Eltern fliehen Anfang der achtziger Jahre vor der Militärjunta aus Argentinien, nachdem die argentinische Militärdiktatur den Bruder der Mutter ins Gefängnis gebracht hat, lassen Alex Oma Grete zurück und landen schließlich im geteilten Berlin. In einer Kreuzberger Fabriketage voller komischer Gestalten findet die Familie eine neue Heimat. Sie leben in dem Loft zusammen mit Jürgen, einem Fotografen sowie dem jugendlichen, verschlossenen Mädchen Sik. Zudem wohnen dort noch der seit seinem Schlaganfall im Rollstuhl sitzende Trickbetrüger Günter, dem es gelungen ist, den angehenden Filmemacher Andreas bereits seit fünf Jahren als sein Pfleger an seiner Seite zu halten. Schließlich lebt Micha, ein Charmeur und Frauenheld mit wechselnden Bekanntschaften, dem von einer seiner Geliebten aus Eifersucht ein Auge ausgestochen wurde, in ihrer Mitte.
In der neuen, fremden Welt muss sich Alex erst einmal zurechtfinden. Die Menschen sehen aus wie ihre Hunde – und zunächst scheinen sie auch so zu sprechen.
Aber mit der Zeit fängt er langsam an, sich in Berlin zu Hause zu fühlen. Die Erinnerungen an das Leben in Argentinien verschwimmen. Und eines Tages entdeckt er, dass er eine außergewöhnliche Gabe besitzt. Er beherrscht die Telekinese und kann mit der Kraft seiner Gedanken Gegenstände bewegen.
Auch seine Eltern, Lizzie und Carlos haben zunächst große Probleme, sich in der Fremde einzuleben. Lizzie beginnt bald erfolgreich Dokumentarfilme zu drehen, Carlos jedoch schafft es nicht, als Zeichner Fuß zu fassen und führt gelegentliche Arbeiten als Kirchen- und Straßenmaler durch. Ein häufig gewähltes Motiv ist dabei die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Während Lizzie sich mit der neuen Situation mehr und mehr arrangiert, kommt Carlos in Berlin einfach nicht zurecht, fühlt sich missverstanden und als Außenseiter. Das Heimweh und die Sehnsucht nach seiner Heimat in Buenos Aires lassen ihn oft stundenlang vor seinen Bildern sitzen, Tango hören und sich in der Nostalgie verlieren.
So fängt die Beziehung von Lizzie und Carlos langsam an, Risse zu bekommen. Alex bemerkt diese Entwicklung und versucht mit aller Macht und der ganzen Kraft seiner Gabe die Liebe seiner Eltern zu retten.
Gleichzeitig sieht er sich mit den ganz alltäglichen Problemen und Abenteuern seiner Zeit konfrontiert. In der Schule und beim Judo muss er sich vor den anderen behaupten und erlebt mit, wie Argentinien gegen Deutschland im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 den Titel holt. Dazu kommt noch eine ganz andere Herausforderung, Hanna, einer Mitschülerin, seine erste große Liebe zu gestehen.
In der Schule kommt zur Sprache, dass die Eltern vieler seiner Mitschüler geschieden sind. Dies ist Alex' Aussage zur Folge für Argentinier undenkbar. Dennoch kommt es zur Trennung seiner Eltern, als nach einem tödlichen Unfall des Mitbewohners Jürgen, dessen Freundin Anita sowie Carlos der überraschten Lizzie offenbaren, dass sie seit längerem starke Gefühle für einander hegen. Carlos verlässt mit Anita das Land, um nach Argentinien zurückzukehren, während Lizzie mit Alex allein in Berlin zurückbleibt.
Günter und Andreas verlassen Berlin ebenfalls und suchen in Italien eine neue Heimat. Auch Sik verlässt die Wohngemeinschaft.
Doch neben dem Verlust vieler liebgewonnener Personen hält das Leben für Alex auch eine positive Wendung parat, denn schließlich gelingt es ihm, von seiner Angebeteten Hanna einen Kuss zu erhalten.
Hintergrund
Der Film ist in weiten Teilen autobiografisch dem Leben des Regisseurs und Drehbuchautors Alejandro Cardenas-Amelio entnommen.[3] Er wurde vom 13. Februar 2007 bis zum 28. März 2007[4] in Köln, Berlin und Buenos Aires gedreht.[5]
Im Film sind unter anderem vier Titel der 1983 von Ingo Ito und George DIN in Berlin gegründeten Alternative Rock-Band Bamboo Industry zu hören. Die Songs Wheels Are Turning und Welcome to Rome sind auf dem 1989 veröffentlichten Debütalbum Tortured By Pleasure zu finden, während Valerie auf dem zweiten Album Hong Kong Memories im Oktober 2009 veröffentlicht wurde. Magic Box ist hingegen auf keinem der Alben zu finden und wurde stattdessen auf der B-Seite der Single Shake Hands With The Devil 1990 bei Sony BMG Music Entertainment veröffentlicht.
Kritiken
Bettina Friemel von kino.de sah in dem Film „das cineastische Äquivalent zum Blättern in einem Familienalbum, wo man lieb gewonnene Menschen wiederfindet, die nicht mehr unter uns weilen.“[6]
Steffen Greiner von echoes-online.de schrieb, „Die Tränen meiner Mutter“ seien „ein tragischer Film […] mit vielen anrührenden Sequenzen und einer surrealen Note.“[7]
„Adrian Goessel gibt dem meist passiven Alex, der die Welt der Erwachsenen interessiert beobachtet, aber fast nie das Geschehen beeinflusst, eine gleichmütige, gleichwohl starke Präsenz“ empfand Thorsten Funke von critic.de.[8] Daniel Schwan von sr-online.de bedauerte im selben Atemzug: „Schade eigentlich, dass der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller nicht an Kinder verliehen wird“ und lobte damit die Leistung des jungen Adrian Goessel.[9] David Siems schließt sich dieser Kritik an und schreib für programmkino.de: „So subtil und einfühlsam hat man (…) schon lange keine Kinderrolle mehr im deutschen Film gesehen.“[10] Weniger die Hauptrolle als viel mehr den Regisseur rückt Anke Herrmann von cinefacts.de in den Fokus, deren Fazit lautet: „Ein wirklich gelungenes Spielfilmdebüt.“[11]
„So wurde aus »Die Tränen meiner Mutter« ein Drama, das traurig und schön zugleich ist – eine Symbiose, die beim deutschen Film eine wahre Seltenheit ist und damit umso lobenswerter erscheint“, schrieb Kathrin Lang für moviesection.de.[3]
Tim Sünderhauf von widesreen-vision.de findet, dass „Die Tränen meiner Mutter“ als „eine feinsinnig erzählte Geschichte, die als Kindheitserinnerung an ein glückliches Leben, über das allmählich dunkle Wolken aufziehen, voll überzeugt.“[12]
„Die Krisen ihrer Ehe und der rotzige Zeitgeist der 1980er Jahre spiegeln sich in der ironischen Sicht des Heranwachsenden.“[13]
„Der Blick des Kindes auf die Welt, seine Verträumtheit und die spielerischen, gelegentlich auch heiteren Elemente, sie geben dem Film eine manchmal beinahe schwebende Note, so dass das eigentlich recht schwere Thema niemals als erdrückend empfunden wird“, resumiert Joachim Kurz von kinozeit.de.[14]
„Jetzt erzählt [Alejandro Cardenas-Amelio] mit einem Lächeln von einer vergangenen Zeit und niemand wird dabei zur Karikatur.“[15]
„Mit Spannung verfolgt der Zuschauer diese Familiengeschichte der besonderen Art“, lässt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden in ihrem Pressetext verlauten und vergibt damit das Prädikat „wertvoll“.[16]
Nominierungen und Auszeichnungen
Der Film lief 2008 beim 11. Shanghai International Film Festival im Wettbewerb, Kameramann Florian Schilling gewann den Preis für die beste Kamera.[2]
Alice Dwyer gewann beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2008 in Saarbrücken den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin.[2]
Zudem wurde der Film für den Regie-Nachwuchspreis MFG-Star Baden-Baden 2008 nominiert.
Einzelnachweise
- ↑ Beteiligte Firmen laut Internet Movie Database
- ↑ a b c Starttermine laut Internet Movie Database
- ↑ a b Filmkritik, moviesection.de, Kathrin Lang
- ↑ Drehdaten laut Internet Movie Database
- ↑ Drehorte laut Internet Movie Database
- ↑ Filmkritik, kino.de, Bettina Friemel
- ↑ Filmkritik, echoes-online.de, Steffen Greiner, 18. Januar 2008
- ↑ Filmkritik, critic.de, Thorsten Funke, 28. Oktober 2008
- ↑ Filmkritik sr-online.de, Daniel Schwan, 18. Januar 2008
- ↑ Filmkritik, programmkino.de, David Siems
- ↑ Filmkritik, cinefacts.de, Anke Herrmann
- ↑ Filmkritik, widesreen-vision.de, Tim Sünderhauf, 3. November 2008
- ↑ Filmkritik, tip-berlin.de, HB, KI
- ↑ Filmkritik kinozeit.de, Joachim Kurz
- ↑ Filmkritik, computerbild.de
- ↑ Pressetext der Filmbewertungsstelle Wiesbaden
Weblinks
- Die Tränen meiner Mutter in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Tränen meiner Mutter bei crew united
Kategorien:- Filmtitel 2008
- Deutscher Film
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