Diezmann

Diezmann

Markgraf Dietrich III. (IV.) auch Diezmann genannt (* um 1260; † wahrscheinlich am 10. Dezember 1307) war ab 1291 bis 1303, als Dietrich IV., Markgraf der Lausitz, ab 1298, als Dietrich (I.), Landgraf von Thüringen und ab 1291 Markgraf im Osterland, aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner.

Leben

Dietrich wurde um 1260 als dritter Sohn Albrecht des Entarteten und der Margarethe, Tochter von Kaiser Friedrich II., geboren.

Nachdem seine Mutter 1270 infolge der Zuneigung ihres Gatten zu Kunigunde von Eisenberg von der Wartburg fliehen musste, wurden Dietrich und sein älterer Bruder Friedrich der Freidige am Hofe des Onkels, Markgraf Dietrich von Landsberg, erzogen. Herangewachsen, bekriegte er in Verbindung mit seinen Brüdern Heinrich und Friedrich seinen Vater, weil dieser den von ihm mit Kunigunde gezeugten Albrecht (Apitz) begünstigte. Albrecht der Entartete gedachte nämlich dem Albrecht Thüringen zu vererben.

Dietrich gelangte zunächst aber in den Besitz des Pleißnerlandes, erhielt aber nach Heinrich des Erlauchten Tod, 1288, die Mark Lausitz und nach dem Tod des Friedrich Tutas, 1291, das Osterland.

Dietrich IV. verkaufte die Mark Lausitz 1303 an die brandenburgische Linie der Askanier.

Durch den deutschen König Adolf von Nassau seines Erbes beraubt, gewann er es nach dessen Sturz wieder. Als König Albrecht I. mit einem bedeutenden Heer in das Osterland einfiel, brachten ihm Dietrich und Friedrich, die an der Spitze von bewaffneten Bürgern und Bauern sowie braunschweigischen Reiterhaufen standen bei der Schlacht bei Lucka am 31. Mai 1307 eine vollständige Niederlage bei. Dietrich kehrte danach nach Leipzig zurück und starb dort im Dezember 1307.

Nach einer späteren Sage ist Dietrich am 24. oder 25. Dezember 1307, durch einen gewissen Philip von Nassau in der Thomaskirche ermordet worden. Wahrscheinlicher ist aber, dass er am 10. Dezember 1307 starb.

Familie

Aus seiner Ehe mit Jutta, Tochter des Grafen Berthold VIII. von Henneberg, die er um 1295 geheiratet hatte, gingen vermutlich keine erbberechtigten Kinder hervor.

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