Diplomwirtschaftsingenieur

Diplomwirtschaftsingenieur

Der Wirtschaftsingenieur (kurz: WI, WING, Wi.-Ing., Wirt.-Ing. oder Wirtsch.-Ing.) ist ein akademischer Beruf an der Schnittstelle zwischen Ingenieurwissenschaft und Betriebswirtschaft. Voraussetzung ist ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1926 in Berlin angeboten. Die Studienrichtung wurde unter anderem geschaffen, um Nachkommen von Unternehmern eine adäquate Ausbildung anbieten zu können. Weitere Informationen zur Geschichte dieses spezifischen Studiums unter Wirtschaftsingenieurwesen: Geschichte.

Ausbildung & Studium

Der Beruf des Wirtschaftsingenieurs setzt das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an einer Hochschule (Universität, Fachhochschule), welches mit einem akademischen Grad abschließt, oder einer Berufsakademie voraus. Das Studium kann als grundständiges Studium erfolgen und als postgraduales Aufbaustudium. Während beim grundständigen Studium die breit gefächerte Ausbildung aus einem Ingenieurteil (mathematisch-naturwissenschaftliches und technisches Wissen) sowie einem kaufmännischen Teil (betriebs- und volkswirtschaftliches, juristisches Wissen) besteht, baut das Aufbaustudium auf einem erfolgreich abgeschlossenen Ingenieurstudium auf und beschränkt sich daher hauptsächlich auf den kaufmännischen Teil.

Innerhalb dieser Studienrichtung können zum Teil verschiedene Studienschwerpunkte gewählt werden, so bieten z. B. Seefahrtschulen einen eigenen Studiengang zum Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr/Nautik an.

Branchen und Tätigkeitsfelder

Wirtschaftsingenieure werden nicht selten innerhalb von technisch-wirtschaftlichen Querschnittsfunktionen, wie z. B. für logistische oder planerische Aufgaben (z. B. im Fertigungsbereich), technisches Marketing, Vertrieb bzw. Einkauf für technische Produkte, Projektmanagement oder Qualitätssicherung tätig.

Sie werden hauptsächlich im Maschinenbau, der Elektrotechnik, im Fahrzeugbau, im Bauwesen und in Beratungsgesellschaften eingesetzt. Dank des umfassenden Wissens werden Wirtschaftsingenieure immer öfter bei Versicherungen, Kreditinstituten oder im Einzelhandel als auch in der Informatik eingesetzt.

Wirtschaftsingenieure sind beispielsweise in den Bereichen Vertrieb (siehe auch: Vertriebsingenieur), Produktion, Logistik (Hafenwirtschaft, Reedereien), Einkauf, Finanzen/Verwaltung, Unternehmensführung/Unternehmensleitung, Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Controlling und Consulting tätig. Die Karriereaussichten von Wirtschaftsingenieuren sind nach Aussage von Professor Helmut Baumgarten, Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Wirtschaftsingenieure (VWI), hervorragend. Sogar in Zeiten stagnierenden Arbeitsmarktes wie zu Anfang des Jahrzehnts seien weitaus weniger Wirtschaftsingenieure von Arbeitslosigkeit betroffen als ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieure. Während sich in anderen Disziplinen wie Betriebswirtschaftslehre oder Maschinenbau mit steigenden Absolventenzahlen immer auch die Arbeitslosigkeit überproportional erhöhe, halte sich das Verhältnis im Wirtschaftsingenieurwesen die Waage.

„In allen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen haben Wirtschaftsingenieure Einstiegschancen. Im Bereich Consulting, aber auch in der Logistik und im Controlling gibt es sogar ausgezeichnete Karrierechancen“, urteilt Baumgarten. Hinzu komme, dass ihre Aufstiegschancen gut sind: „Sie erhalten häufig frühzeitig Verantwortung in den Unternehmen.“

Arbeitsmarktinformation

Am deutschen sowie am internationalen Arbeitsmarkt sind Wirtschaftsingenieure sehr gefragt. Viele Unternehmen besetzen Schlüsselpositionen in der Fertigung mit Wirtschaftsingenieuren, und für gute Studenten gibt es eine große Anzahl von Stipendien in der Industrie. Die hohe Nachfrage nach Wirtschaftsingenieuren spiegelt sich auch in deren Vergütung wieder.

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