Donaudurchbruch bei Weltenburg

Donaudurchbruch bei Weltenburg
Blick auf den Donaudurchbruch vom Kloster Weltenburg aus
Blick vom Michelsberg auf den Donaudurchbruch
Blick durch den Donaudurchbruch auf die Befreiungshalle
im Fels eingelassene Ringe als Hilfsmittel für flussaufwärts fahrende Schiffe

Der Donaudurchbruch bei Weltenburg liegt am niederbayerischen Abschnitt der Donau zwischen Kelheim und dem Kloster Weltenburg. Geologisch gehört er zum Oberjura (Kalkstein), also der fossilreichsten Formation Deutschlands, die vor etwa 150 Millionen Jahren abgelagert wurde, als das Gebiet noch ein flaches Meer war.

Das 5,5 km lange und 400 m breite Gebiet wurde bereits 1840 unter Ludwig I. als Naturdenkmal ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“, das seit 1938 besteht, wurde am 5. März 1978 mit dem Europadiplom ausgezeichnet. Das Durchbruchstal wird von bis zu 80 m hohen Felswänden begrenzt, in denen kleinere Höhlen liegen. Durch das Gebiet führt von Kelheim zum Kloster Weltenburg ein viel begangener Wanderweg.

Auf der Strecke besteht ein regelmäßiger Schiffsverkehr (in der Regel alle 30 bis 60 Minuten je nach Saison) in beiden Richtungen. Dieser wird in den Sommermonaten intensiv touristisch genutzt. Die Weltenburger Enge wird zudem häufig von Paddelbooten durchfahren.

Die Kalkstein-Formationen tragen phantasiereiche Namen wie Die drei feindlichen Brüder, Räuberfelsen, Kuchelfelsen, Versteinerte Jungfrau, Bayerischer Löwe, Bischofsmütze, Zwei Sich-Küssende, Römerfelsen, Peter und Paul, Bienenhaus (ein Stein mit Höhlungen wie Bienenwaben), Napoleons Reisekoffer (den er vergessen haben soll beim Rückzug).

Zwischen der sogenannten Stillen und der Langen Wand verengt sich der Strom bis auf 110 Meter. Die Wipfelsfurt, seichteste Stelle der Donau zwischen Ingolstadt und Regensburg, entstand möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags beim Ries-Ereignis vor 15 Millionen Jahren.

Vor Kelheim befindet sich das Klösterl, ein auf eine Einsiedelei von 1450 zurückgehendes ehemaliges Kloster, dessen 1603 neu erbaute Höhlenkirche mit natürlichem Felsdach im Inneren eine Besonderheit unter den europäischen Felsenkirchen darstellt. Seine Fresken sind stark beschädigt.

Entstehung

Die Bezeichnung „Donaudurchbruch“ für die Weltenburger Enge ist geologisch gesehen falsch, da das Tal bereits im Eiszeitalter von mehreren Donaunebenflüssen größtenteils ausgeräumt wurde. Diese hatten sich im Wege der rückschreitenden Erosion bergwärts vorgearbeitet und schufen vor rund 80.000 Jahren das heutige Bett der Donau.

Das ursprüngliche Tal der Donau war das untere Altmühltal. Erst seit der Rißeiszeit änderte die ursprünglich weiter nördlich entlang der Linie Wellheim – Dollnstein – Eichstätt – Beilngries – Riedenburg fließende Urdonau („Altmühldonau“) ihren Lauf und nutzte nunmehr die Rinne der schon bestehenden Weltenburger Enge; die Donau ist also nicht selbst durchgebrochen.

Bei der Untersuchung der Schotterterrassen stellte man fest, dass die Donau nur die untersten 10–15 m ausschürfte, während die kleineren Nebenflüsse vorher schon ein Tal von 180 m Tiefe eingegraben hatten.

Sehenswürdigkeiten der Umgebung

Südlich der Abtei Weltenburg liegen die Reste des Römerkastells Abusina in Eining, das den auf der gegenüberliegenden Flussseite endenden Obergermanisch-Raetischen Limes sicherte.

Nordöstlich des Durchbruchs erhebt sich auf dem Michelsberg die Befreiungshalle.

Außer dem Weltenburger gibt es noch weitere Donaudurchbrüche.

Weblinks

 Commons: Weltenburger Enge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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