Dschimmu

Dschimmu
Jimmu-tennō (Druck aus der Meiji-Zeit, Darstellung von Yoshitoshi)

Jimmu oder auch Jinmu (jap. 神武天皇, Jimmu-tennō; * 13. Februar 660 v. Chr. (Kōgo (庚午)/1/1), † 9. April 585 v. Chr. (Jimmu 76/3/11)[1]; eigentlich Kamuyamato Iwarebiko no Mikoto) war nach den Geschichtsbüchern Kojiki und Nihonshoki von 660 v. Chr. bis 585 v. Chr. der erste Tennō von Japan.

Der Name bedeutet wörtlich „Göttliche Macht“. Das japanische Kaiserhaus begründet seinen Anspruch auf den Thron mit seiner Abkunft von Jimmu-tennō.

Inhaltsverzeichnis

Abstammung

Der Legende nach ist Jimmu der Urururenkel von Amaterasu, der japanischen Sonnengöttin des Shintō, von der er auch die Drei Reichsinsignien (Schwert, Spiegel und Juwel) erhalten haben soll.

Entsprechend der japanischen Mythologie soll Amaterasu einen Sohn namens Ame no Oshihomimi no Mikoto und durch diesen einen Enkel namens Ninigi-no-Mikoto gehabt haben. Die Sonnengöttin wählte ihren Enkel als Herrscher über die japanischen Inseln aus, wo er Prinzessin Konohanasakuyahime heiratete, die jüngere der beiden Töchter des obersten Berggottes Ōyamatsumi.

Der jüngste der drei Söhne von Ninigi-no-Mikoto und Konohanasakuyahime war Hikohohodemi no Mikoto, auch genannt Yamasachi-hiko. Er heiratete Prinzessin Toyotama, die Drachentochter von Ōwatatsumi, des japanischen Meeresgottes und Bruder Amaterasus.

Hikohohodemi no Mikoto und Toyotama wiederum hatten einen einzigen Sohn, Hikonagisa Takeugaya Fukiaezu no Mikoto. Der Junge wurde von seinen Eltern nach seiner Geburt ausgesetzt und durch Prinzessin Tamayori aufgezogen, eine jüngere Schwester seiner Mutter. Hikonagisa Takeugaya Fukiaezu no Mikoto und seine Tante Tamayori heirateten schließlich und hatten viele Kinder, von denen eines Jimmu war.[2]

Der Schrein des Jimmu-tennō in Nara

Mythologische Grundlagen

Trotz der Beschreibungen des historischen Umfeldes, die ihn in das 7. Jahrhundert v. Chr. einordnen, ist Jimmu-tennō nach Ansicht der modernen Geschichtswissenschaft eine mythische Gestalt. Es scheint sich um eine Zusammenfügung mehrerer Fürsten des japanischen Altertums zu handeln.

1889 wurde in Kashihara (Präfektur Nara) zu Jimmus Ehren ein Schrein erbaut, der Kashihara-jingū.

Gedenktage

Traditionell wurde der Neujahrstag des japanischen Mondkalenders als Jahrestag des Herrschaftsbeginns von Jimmu-tennō gefeiert. 1872 erklärte die Meiji-Regierung den 11. Februar 660 v. Chr. im Gregorianischen Kalender zum Gründungstag Japans. Dieses mythische Datum wurde von 1872 bis 1948 als Feiertag Kigensetsu („Tag der Regierungsära“) gefeiert und 1966 als Feiertag Kenkoku Kinen-bi („Nationaler Gründungstag“) wieder eingeführt.

Anmerkungen und Quellen

  1. Datierung nach dem traditionellen lunisolaren Kalender, der in Japan bis 1873 verwendet wurde
  2. Tony Allan, Michael Kerrigan, Charles Phillips: Mythen der Menschheit – Söhne der Sonne: Japan, Time-Life International, 2002, ISBN 90-5390-818-8, S. 70-73

Weblinks


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