Einsalzen

Einsalzen

Einsalzen ist neben dem Trocknen eine der ältesten Methoden zur Konservierung von Lebensmitteln. Dabei wird durch das Salz die Feuchtigkeit in den Produkten für Mikroorganismen unbrauchbar. Um zuverlässig zu wirken, muss das Salz die Lebensmittel vollständig und gleichmäßig durchdringen. Dem Salz können auch trockene Gewürze zugegeben werden, um den Geschmack zu verbessern, sowie als zusätzliches Konservierungsmittel Salpeter, der auch zum Pökeln verwendet wird. Auch beim Lufttrocknen wird häufig Salz zur Unterstützung der Haltbarkeit verwendet. Geeignet sind Fleisch, Fisch sowie viele Gemüsearten und Früchte.

In Europa, Nordafrika und Asien wurden schon im Neolithikum Salzablagerungen zur Haltbarmachung von Lebensmitteln eingesetzt. Heute stehen schonendere Konservierungsarten wie Tiefkühlen und Sterilisieren zur Verfügung, aber aus der alten Technik des Einsalzens haben sich einige kulinarische Spezialitäten erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Methode

Die vorbereiteten Lebensmittel werden in geeigneten Gefäßen, z. B. Steingut oder Glas, lagenweise eingeschichtet, zwischen die Lagen wird Salz gestreut. Meistens wird die oberste Schicht beschwert, um dem Salz das Eindringen in die Zellen zu erleichtern. So gelagerte Lebensmittel müssen regelmäßig kontrolliert werden, da sich Bestandteile aus dem Produkt absetzen können, die verderblich bleiben. Diese entfernt man sorgfältig.

Auf diese Weise werden z.B. Sardellen, Sprotten oder Sardinen konserviert. Bei Fischen tritt unter einem Gewicht in den ersten Tagen Fischöl aus, das ranzig werden könnte und daher abgeschöpft werden muss. Danach können die Gefäße verschlossen und jahrelang aufbewahrt werden. Auch wenn keine Fäulnis mehr eintritt, findet dabei eine Reifung statt, so dass manche Lebensmittel erst nach ein bis zwei Jahren ihren höchsten kulinarischen Wert erreicht haben.

Fermentation / milchsaure Vergärung

Bei einigen Produkten, z.B. Weißkohl oder grünen Bohnen, tritt durch eine genau abgemessene Salzmenge Saft aus. Die darin enthaltenen Mikroorganismen bewirken eine langsame Fermentation, bei der Zucker in Säure verwandelt wird. Dieser Prozess wird ebenfalls durch Beschweren unterstützt und ist an den aufschäumenden Gasbläschen erkennbar. Es darf keine Luft an das Gemüse kommen, da sonst die Fermentation unterbrochen würde.

Wenn nach einigen Wochen dieser Prozess abgeschlossen ist, kann das Gemüse verwendet oder verschlossen einige Monate gelagert werden. Für eine längere Haltbarmachung ist eine weitere Konservierung, wie z.B. das Einkochen, erforderlich. - Auch bei dieser Methode können weitere würzende Zutaten eingesetzt werden.

Bekannte Beispiele für diese Art der Haltbarmachung sind Sauerkraut, Salzgurken und Saure Bohnen, auch Salzbohnen genannt.

Pökeln

Dabei kommt außer dem Salz noch Salpeter zum Einsatz, der die bakterienhemmende Wirkung des Salzes verstärkt.

Trockenpökeln

Dafür eignen sich vor allem nicht zu große Fleischstücke und Fische. Das Produkt wird mit einer Mischung aus Salz und Salpeter sowie weiteren aromatisierenden Zutaten, wie Zucker und Gewürzen, eingerieben und beschwert bei niedrigen Temperaturen (2° bis 7°C) gelagert. Der Salpeter bewirkt dabei auch die Erhaltung der roten Farbe des Fleisches, das bei Einsalzen mit reinem Kochsalz grau werden würde. Um das Hartwerden des Fleisches durch den Salpeter zu reduzieren, reibt man das Fleisch zuvor gerne mit Zucker, Honig oder Sirup ein.

Pökeln in Lake

Größere Fleischstücke oder große Fische müssen in einer Lake aus Wasser, Zucker, Salz, Salpeter und Gewürzen gepökelt werden. Diese Methode ist arbeitsaufwändiger, erzeugt jedoch eine andere Konsistenz als das Trockenpökeln des Fleisches: Es wird deutlich saftiger und viel zarter. Von der Salzkonzentration in der Lake hängt die Haltbarkeit ab. Sehr starke Lösungen können Fleisch für mehrere Monate haltbar machen. Solches Pökelfleisch muss vor der Verwendung jedoch längere Zeit gewässert werden. Auch hierbei ist Beschweren erforderlich, um sicherzustellen, dass das Pökelgut stets von der Lake bedeckt bleibt.

Wenn man nicht aus Gründen der Haltbarmachung pökelt, sondern um einen bestimmten Geschmack zu erzielen, verwendet man eine mildere Salzlösung. Das Fleisch muss hierbei vor dem Verzehr nicht mehr gewässert werden. Es hält sich jedoch immer noch mehrere Wochen. Auch die Pökelzeit kann in diesem Fall reduziert werden, je nach Art und Größe des Ausgangsproduktes benötigt das Einsalzen allerdings immer noch mehrere Tage.

Sonstiges

  • Oliven werden zuerst mit einem Hammer angeschlagen, gewässert und dann in Salzwasser eingelegt. Um sie milder zu machen, kann man sie zuvor in einer Mischung aus Wasser und Holzasche einlegen. - Schwarze reife Oliven müssen eingestochen werden, dann kann man sie einfach mit Salz in einem Korb einschichten. Nach etwa einer Woche wäscht man das Salz ab und kann sie dann in Öl eingelegt mehrere Monate aufbewahren.
  • Salzzitronen sind eine marokkanische Spezialität. Dafür werden ganze ungeschälte Zitronen rundherum eingeschnitten und mit Salz aufgeschichtet.
  • Kimchi ist milchsauer vergorener Kohl, der mit Gewürzen, insbesondere Chili eingelegt ist. Es ist unverzichtbarer Bestandteil der koreanischen Küche.
  • Salzlakenkäse wird sowohl bei der Herstellung in Salzlake, als auch bei der Lagerung in Salzlake durch das Salz haltbar.

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  • Einsalzen — (Einpökeln, Einbökeln), Konservierung des Fleisches mit Salz. Man verpackt ganz frisches Fleisch in möglichst großen, gut mit Salz eingeriebenen Stücken unter Vermeidung leerer Räume in Fässer und bestreut jede Lage mit etwas Salz. Auf 50 kg… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Einsalzen — Einsalzen, verb. irreg. act. (S. Salzen,) zur Abhaltung der Fäulniß in Salz legen, oder mit Salz bestreuen. Fleisch, Fische einsalzen. Eingesalzenes Fleisch. Daher die Einsalzung …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Einsalzen [1] — Einsalzen od. Einsäuern des Grünfutters, liefert ein vorzügliches, ebenso gesundes als nahrhaftes Futter für Mast und Melkvieh, namentlich für die Uebergangsperiode von der grünen zur trockenen Fütterung u. umgekehrt; auch schlechter… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Einsalzen [2] — Einsalzen, Pöckeln, nennt man die Behandlung des Fleisches mit Salz in besonders dazu eingerichteten Fässern (Pöckelfässer), um es länger aufbewahren zu können. Die Fleischstücke werden entweder einzeln mit Salz eingerieben, oder dieses zwischen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • einsalzen — einsalzen:⇨pökeln einsalzenpökeln,einpökeln,inSalzlegen;österr.:einsuren …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • einsalzen — pökeln * * * ein||sal|zen 〈V. tr. 202; hat〉 durch Einlegen in Salz haltbar machen, einpökeln (Fisch, Fleisch) ● damit kannst du dich einsalzen lassen 〈fig.; umg.〉 damit erreichst du nichts, hast keinen Erfolg * * * Ein|sal|zen: 1) die Erhöhung… …   Universal-Lexikon

  • einsalzen — einsalzentr 1.esjmeinsalzen(jneinsalzen)=Vergeltungnehmen.MitSalzbestreuen=scharfbehandeln.19.Jh. 2.laßdicheinsalzen!:RedewendungaufeinenVersageroderDummen.Analogzu⇨einpökeln9.1900ff. 3.daskannstdudireinsalzen!:RedewendungderAblehnung;Redensartein… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • einsalzen — ein|sal|zen; eingesalzen, seltener eingesalzt …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Sich (mit etwas) einsalzen lassen (können) — Sich [mit etwas] einsalzen lassen [können]; sich [mit etwas] einsargen lassen [können]   Die Wendungen drücken auf unterschiedlicher Sprachebene aus, dass jemand aufgeben kann, [mit etwas] keine Aussicht auf Erfolg hat. Die Formulierung mit… …   Universal-Lexikon

  • Einpökeln (einsalzen) — Einpökeln (einsalzen), einsalzen, die Procedur, durch welche Fleisch vor Fäulniß bewahrt wird. Man bestreut es mit Salz, preßt es in ein Gefäß (am besten ein eichenes Faß) und deckt es fest zu. Durch das Salz und die aus dem Fleische gezogenen… …   Damen Conversations Lexikon

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