Emil Kägi

Emil Kägi

Schaggi Streuli (* 4. Juli 1899 in Bauma; † 3. November 1980 ebenda; eigentlich Emil Kägi) war ein bekannter und populärer Schweizer Drehbuchautor, Kabarettist und Dialekt-Schauspieler.

Biografie

Geboren als sechstes Kind eines alkoholkranken Kleinbauern und Zimmermanns zog seine Mutter nach der Scheidung 1905 mit den Kindern nach Zürich. Nach der Schule bekam er eine Lehrstelle auf einer Bank und begann schon bald eigene Theaterstücke zu schreiben. 1928 heiratete er Elisabeth Eigenheer und eröffnete im Tessin ein Wirtshaus, das allerdings bald darauf pleiteging. 1933 trennte er sich von seiner ersten Frau und heiratete 1939 Hedwig Obrist.

Streuli lebte mit seiner Frau Hedwig lange Jahre auf einem kleinen Bauernhof im Zürcher Oberland, wo er sich in seiner Freizeit mit seinem Federvieh und Holzarbeiten beschäftigte. Nach kurzer Krankheit starb er dort 1980 im Spital von Bauma.

Karriere

Eine erste Anstellung als Schauspieler erhielt er 1936 am Corso-Theater in Zürich. Weitere Auftritte hatte er in den dreissiger und vierziger Jahren im bekannten Cabaret Cornichon in Zürich und an der Volksbühne. Von 1939 an benutzte er den Künstlernamen Schaggi Streuli. Seine erste kleine Rolle in einem Film hatte er 1938 im Schweizer Spielfilm "Füssilier Wipf". Er wurde vor allem in seiner Paraderolle des Polizischt Wäckerli aus den gleichnamigen Radio-Hörspielen und durch den darauf basierenden Spielfilm von 1955 bekannt wo er als Autor, Regisseur und Schauspieler in einem tätig war. Vom Typ her eine Art Schweizer Jean Gabin, verkörperte Streuli den bodenständigen Schweizer mit rauher Schale und weichem Kern. Zu seinen bekanntesten und populärsten Spielfilmen gehörten neben "Polizischt Wäckerli" "Oberstadtgass" (1956) ,"Taxichauffeur Bänz" (1957) und "Zum goldenen Ochsen" (1958).

Die verschiedenen Radiohörspiele, an denen er als Autor und Schauspieler mitwirkte, waren in den fünfziger Jahren wahre Strassenfeger und oftmals Vorlage für nachfolgende Spielfilme ("Polizist Wäckerli" und "Oberstadtgass").

Seine letzte grosse Rolle hatte er 1975 im Spielfilm "De Grotzepuur" von Mark M. Lissi. Darin spielte Streuli einen alten Bauern, der mit dem Versuch, mittels Intensivmast das grosse Geld zu machen, tragisch scheitert.

Im Juli 2004 wurde an seinem letzten Wohnort im zürcherischen Tösstal zu seinem Gedenken und im Beisein von Kabarett-Legende Walter Roderer (dessen Förderer Streuli in den fünfziger Jahren gewesen war) der "Schaggi-Streuli-Wanderweg" eingeweiht. Auf verschiedenen Informationstafeln entlang des Wanderweges wird dabei das Leben und Wirken des Schauspielers gewürdigt.

Weblinks


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